Fahrzeug

Definition

Das Fahrzeug ist ein Business-Objekt (BUS1200) im SAP-System.

Ein Fahrzeug entsteht, wenn Sie zu einem Fahrzeugmodell mit Hilfe einer Anlegen-Aktion ein Fahrzeug im VMS anlegen. Es ist also eine Instanz eines Fahrzeugmodells , d.h. ein individuelles Objekt. Zum Fahrzeug wird immer eine Konfiguration angelegt; die Merkmale in der Konfiguration sind entweder noch nicht ausgeprägt, teilweise ausgeprägt oder ganz ausgeprägt. Das Fahrzeug ist durch die Fahrzeugnummern eindeutig identifiziert und durch Charge, Bewertungsart und Equipmentnummer näher bestimmt.

Verwendung

Das VMS verwendet Fahrzeuge als zentrales Objekt. Fahrzeugsuche und Aktionen zur Abwicklung von Geschäftsprozessen beziehen sich immer auf mindestens ein Fahrzeug. Einzige Ausnahme ist die Funktion Zuordnung von Fahrzeugen zu Verkaufsbelegen , die nicht vom Fahrzeug, sondern vom Verkaufsbeleg ausgeht.

Struktur

Bewertung

Beim Anlegen des Fahrzeugs erhält das Fahrzeug eine interne Fahrzeugnummer . Diese Nummer ist gleichzeitig die Nummer der Charge und die Nummer der Bewertungsart . Jedes Fahrzeug hat also eine eigene Charge und eine eigene Bewertungsart. Die bewerteten Bestände können Sie sich über die Transaktion MMBEBestandsübersicht anzeigen lassen.

Achtung Achtung

SAP empfiehlt, beim Einsatz des VMS unbedingt die Chargeneinzelbewertung zu nutzen. Die Bewertung von Kundeneinzelbeständen wird vom VMS nicht unterstützt.

Ende der Warnung.

Hinweis Hinweis

Legen Sie zu jedem Lieferanten manuell einen Einkaufsinfosatz an. Lassen Sie darin das Feld Bewertungsart in den Einkaufsorganisationsdaten 1 unbedingt leer. Nutzen Sie nicht die Customizing-Einstellung (Customizing für Materialwirtschaft ) unter Anfang des Navigationspfads Einkauf Navigationsschritt Umfelddaten Navigationsschritt Vorschlagswerte für Einkäufer festlegen Ende des Navigationspfads , Kennzeichen InfoUpdate Bestellung ), die vorsieht, dass beim Anlegen einer Bestellung automatisch ein Einkaufsinfosatz angelegt wird. Wenn diese Customizing-Einstellung vorgenommen wurde, wird das Feld Bewertungsart gefüllt, was zu Problemen beim Anlegen von Fahrzeugen führt.

Ende des Hinweises

Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zu Logistik Allgemein unter Chargenverwaltung (LO-BM) , insbesondere Chargeneinzelbewertung .

Fahrzeugdaten

Das Fahrzeug ist durch seine Fahrzeugdaten (Fahrzeugstamm, siehe Tabelle VLCVEHICLE) charakterisiert. Dazu gehören:

GUID

Global Unique Identifier. 22-stelliger technischer Schlüssel, der vom System vergeben wird, wenn der Importeur das Fahrzeug anlegt.

Dieser Schlüssel ist global eindeutig und unterscheidet daher auch Fahrzeuge, die in verschiedenen Systemen angelegt worden sind. Der GUID dient nur zur internen technischen Steuerung und erscheint nicht auf der Oberfläche.

Interne Fahrzeugnummer

Identifikationsnummer aus einem internen Nummernkreis, die vom System vergeben wird, wenn der Importeur das Fahrzeug anlegt

Die Fahrzeugnummer entsteht unabhängig von der Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN).

Externe Fahrzeugnummer

Identifikationsnummer, die vom Hersteller extern vergeben wird (z.B. Produktionsnummer, Kommissionsnummer)

Fahrzeugidentifikationsnummer (Vehicle Identification Number = VIN)

17-stellige Nummer, die ein Fahrzeug eindeutig identifiziert und die bei der Montage des Fahrzeugs, d.h. beim Montageprozess im Produktionssystem des Herstellers vergeben wird

Die VIN ist international genormt.

Charge (nur bei bewertbar angelegten Fahrzeugen)

Ein Fahrzeug entspricht genau einer Charge . Die Chargennummer ist identisch mit der internen Fahrzeugnummer (siehe oben).

Bewertungsart (nur bei bewertbar angelegten Fahrzeugen)

Jedes Fahrzeug hat eine eigene Bewertungsart ( Chargeneinzelbewertung ). Die Nummer der Bewertungsart ist identisch mit der internen Fahrzeugnummer (siehe oben).

Werk

Sitz, Organisationseinheit bei Ihnen als Importeur

Lagerort

Tatsächlicher Lagerort eines gefertigten Fahrzeugs in Ihrem Werk

Fahrzeugmodell

Grundtyp eines Fahrzeugs, der vielfältig variiert werden kann

Fahrzeugmodelle werden im SAP-System als konfigurierbare Materialien angelegt.

Ein Fahrzeugmodell kann ein allgemeiner Fahrzeugtyp sein, aber auch ein Fahrzeugtyp, für den implizit über das Beziehungswissen einige Merkmalwerte fest vorgegeben sind.

Konfiguration

Merkmale und zugeordnete Merkmalwerte (Beispiel: Farbe: Blau; Ausstattung: Radio, Klimaanlage)

Primäre Aktionssteuerung , Primärstatus + Datum + Uhrzeit; Sekundäre Aktionssteuerung, Sekundärstatus + Datum + Uhrzeit

Die Aktionssteuerung legt in einer Aktionsmatrix fest, welche Aktionen beim Handling von Fahrzeugen aufeinander folgen können und welche Fahrzeugstatusänderung damit jeweils verbunden ist.

Beispiel: Ein Fahrzeug, das Sie als Importeur beim Hersteller bestellt haben, erhält den Fahrzeugstatus „bestellt". Nachdem der Hersteller die Bestellung bestätigt hat, also die Aktion Bestellung bestätigen durchgeführt hat, ändert sich sein Status automatisch in Bestellung bestätigt .

Man unterscheidet primäre und sekundäre Aktionssteuerungen, je nach dem Prozess, der durch die Aktionssteuerung abgebildet wird. Die primäre Aktionssteuerung bildet in der Regel den Beschaffungsprozess ab (die Bestellung des Fahrzeugs beim Hersteller), die sekundäre Aktionssteuerung den Verkaufsprozess (Verkauf des Fahrzeugs an den Händler). Es ist aber auch eine Unterteilung z.B. in einen Logistikprozess und einen Finanzprozess denkbar.

Verfügbarkeitsstatus

Status, der anzeigt, ob das Fahrzeug für den Verkauf verfügbar ist (Beispiel: Nicht freigegeben , Verfügbar , Reserviert , Verkauft )

Der Status ändert sich automatisch in Abhängigkeit von der durchgeführten Aktion.

Der Verfügbarkeitsstatus kann für eine Folge von mehreren Fahrzeugstatus gleich bleiben. Beispiel: Ein Fahrzeug, das nacheinander die Status „Fahrzeug angelegt", „Fahrzeug bestellt", „Bestellung bestätigt" und „Transit bestätigt" durchläuft, behält den Verfügbarkeitsstatus „Nicht freigegeben".

Der Verfügbarkeitsstatus dient nur zur Information und hat keine steuernde Wirkung.

Adresse

Adresse aus der zentralen Adressverwaltung, an der sich das Fahrzeug befindet

Diese Adresse kann sein: Adresse des Lieferanten/des Kunden/des Endkunden oder eines beliebigen anderen im VMS-Customizing festgelegten Ortes.

Produktionsdatum (Zeitstempel)

Datum, an dem das Fahrzeug produziert wird

Beim Anlegen des Fahrzeugs oder beim Ändern der Fahrzeugdaten trägt der Importeur in diesem Feld das geplante Produktionsdatum ein, das er vorher mit dem Hersteller vereinbart hat. Im Verlauf des Produktionsprozesses aktualisiert der Hersteller regelmäßig dieses Datum per Datenübertragung über externe Schnittstelle. So wird aus diesem geplanten Produktionsdatum im Lauf der Zeit ein tatsächliches Produktionsdatum.

Aus diesem Zeitstempel werden auch die Angaben für Baujahr und Baumonat, die für die Inzahlungnahme benötigt werden, ermittelt.

Geplantes Auslieferungsdatum (Zeitstempel)

Datum, an dem das Fahrzeug voraussichtlich beim Händler oder Endkunden eintrifft

Das System ermittelt dieses Datum automatisch aus den Einstellungen des Customizing.

Bruttolistenpreis + Währung

Preis, der sich aus der Konfiguration des Fahrzeugs ergibt

Dieser Preis ist unabhängig von geschäftspartnerspezifischen Rabatten.

Der Bruttolistenpreis ändert sich, wenn im Nachhinein die Konfiguration des Fahrzeugs geändert wird.

Damit das System den Bruttolistenpreis berechnen kann, müssen Sie eine Organisationsrolle mit dem Schlüssel GROS anlegen (siehe Berechnung des Bruttolistenpreises über Organisationsrolle ).

Fahrzeugverwendung

geplante Verwendung des Fahrzeugs, z.B. Verwendung als Endkundenfahrzeug, im Flottenverkauf, als Vorführwagen, usw.

Diese Angabe kann zur Priorisierung von Fahrzeugen bei der Bestellabwicklung verwendet und an den Hersteller übermittelt werden.

Verkaufskampagne

Zeitlich begrenzte Kampagne zum Verkauf bestimmter Fahrzeugmodelle oder -konfigurationen zu einem günstigen Preis. Über die Aktion CAMP ordnen Sie einem Fahrzeug eine Verkaufskampagne zu.

Beispiele: Abverkau f von alten Modellen, für die das Nachfolgemodell bereits auf dem Markt ist, Verkauf von Restbeständen bestimmter nicht gängiger Konfigurationen, usw.

Für Fahrzeuge, die zu einer Verkaufskampagne gehören, können Sie eine spezielle Preisfindung in Verkaufsbelegen anstoßen. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Sie können das Feld als Objektmerkmal in die Fahrzeugkonfiguration aufnehmen (siehe Objektmerkmale in Konfiguration aufnehmen ).

  • Sie können die Möglichkeiten der flexiblen Erweiterbarkeit der SD-Preisfindung nutzen.

Sichtbarkeit

Kennzeichen in der Fahrzeugtabelle, über das beeinflusst werden kann, ob ein Fahrzeug für Händler bei der Fahrzeugsuche sichtbar ist oder nicht

Das Kennzeichen wird über die Aktionen SHOW und HIDE gesteuert.

Es gibt zwei Möglichkeiten, um ein Fahrzeug aus der Trefferliste der Fahrzeugsuche zu entfernen:

  • Sie können die Sichtbarkeit in Abhängigkeit von der Organisationsrolle als Parameter verwenden, wenn Sie ein Fahrzeuge von der Datenbank selektieren (BAdI VLC_SEARCH_ADAPTION)Beispiel: Ein VMS-Benutzer beim Importeur kann alle Fahrzeuge sehen, ein VMS-Benutzer beim Händler jedoch nur die Fahrzeuge, die für alle Händler sichtbar sind, und zusätzlich alle Fahrzeuge (auch unsichtbare), für die er einen Kundenauftrag bzw. ein Angebot angelegt hat bzw. denen er z.B. beim Reservierungsprozess als Kunde zugeordnet worden ist.

  • Sie können die Sichtbarkeit nach der eigentlichen Selektion im Kategorienmanagement als Parameter verwenden. Diese zweite Möglichkeit hat den Nachteil einer schlechteren Performance, da zuerst sehr viele Fahrzeuge selektiert werden, die später herausgefiltert werden.

Kunde

Geschäftspartner, an den das Fahrzeug verkauft wird

Dies ist im Allgemeinen der Händler. Es kann jedoch eventuell auch ein Endkunde sein, z.B. eine Autovermietung, die direkt bei Ihnen eine ganze Wagenflotte kauft, oder einer Ihrer Mitarbeiter, der ein Fahrzeug direkt bei Ihnen kauft.

Einmalkunden wie z.B. Ihre Mitarbeiter können über ein CpD-Sammelkonto (CpD = Konto pro Diverse) im Debitorenstamm verwaltet werden.

Endkunde

Endkunde des Fahrzeugs

Die Daten zum Endkunden sind in der Geschäftspartnerverwa ltung hinterlegt. Über die Aktion BUPA oder über die Funktion Endkunde , die in mehreren Aktionen zur Verfügung steht, ordnen Sie einen Endkunden zu.

Über die Aktion ADCU können Sie mehrere Kunden zu einem Fahrzeug zuordnen.

Händler haben die Möglichkeit, Endkundendaten anzulegen; diese Endkundendaten sind dann dem jeweiligen Händler zugeordnet und können auch nur von diesem gesehen werden.

Lieferant

Geschäftspartner, von dem das Fahrzeug beschafft wird

Dies ist im Allgemeinen der Hersteller (OEM). Bei mehrstufiger Beschaffung eventuell jedoch auch ein Zwischenlieferant, z.B. ein Distributionszentrum.

Bei Inzahlungnahme eines Gebrauchtwagens kann der Lieferant beispielsweise auch eine Mietwagenfirma oder eine beliebige natürliche Person sein. Ein solcher Geschäftspartner kann durchaus auch gleichzeitig als Kunde im System geführt sein.

Einmallieferanten wie z.B. der Vorbesitzer des Fahrzeugs bei Inzahlungnahme können über ein CpD-Sammelkonto (CpD = Konto pro Diverse) im Kreditorenstamm verwaltet werden.

Fahrzeugsuchbereich

Geographischer oder organisatorischer Bereich, in dem Fahrzeuge bereitgestellt und gesucht werden

Dieser Bereich definiert die äußerste Grenze, innerhalb der eine Fahrzeugsuche stattfinden kann. Über die Aktion SMOD ordnen Sie einen Fahrzeugsuchbereich zu.

Ein Fahrzeugsuchbereich kann mehrere Vertriebsorganisationen umfassen.

Jedes Fahrzeug kann nur zu genau einem Fahrzeugsuchbereich gehören.

Sie können zu den Fahrzeugsuchbereichen im Kategorienmanagement Regeln für die Fahrzeugsuche hinterlegen und so eine einheitliche Vertriebspolitik abbilden. Voraussetzung dafür ist, dass alle Fahrzeuge innerhalb eines Fahrzeugsuchbereichs technisch kompatibel und in jeder zugehörigen geographischen Region gesetzlich zulässig sind.

Zugriffsrecht

In einem Szenario, in dem mehrere Händler, Vertriebsorganisationen, usw. auf denselben Fahrzeugbestand (definiert über den Fahrzeugsuchbereich) zugreifen können, kann über das Zugriffsrecht die Verfügbarkeit eines Fahrzeugs für andere Händler, Verkaufsorganisationen, usw. ermöglicht oder begrenzt werden.

Das Zugriffsrecht wird im Kategorienmanagement als Parameter verwendet.

Angelegt von

Systembenutzer, der das Fahrzeug angelegt hat

Datum Zulassung

Zählerstand + Einheit

Sie können diese Fahrzeugdaten anzeigen . Wählen Sie dazu die Transaktion VELO (Vehicle Manager), führen Sie eine Fahrzeugsuche durch, wählen Sie ein Fahrzeug aus und wählen Sie dann die Registerkarte Detail .

Die Fahrzeugdaten sind das Ergebnis von Aktionen , die zu einem Fahrzeug ausgeführt werden. Sie werden fortlaufend ergänzt und aktualisiert. Beispiel: Beim Anlegen eines Fahrzeugs werden folgende Daten erfasst und ermittelt: interne Fahrzeugnummer, Werk, Fahrzeugmodell, Konfiguration, primäre Aktionssteuerung, Primärstatus, Verfügbarkeitsstatus, Bruttolistenpreis , gegebenenfalls Produktionsdatum und Lieferant . Beim Anlegen einer Bestellung werden dann der Lieferant und der Ort ergänzt.

Die meisten Fahrzeugdaten stehen auch als Parameter für die Fahrzeugsuche zur Verfügung.

Hinweis Hinweis

Sie können je nach Ihren Anforderungen weitere Fahrzeugdaten definieren. Wählen Sie dazu im Customizing für das Anfang des Navigationspfads Vehicle Management System (VMS) Navigationsschritt Erweiterungen Navigationsschritt Zusatzdaten zum Fahrzeug festlegen Ende des Navigationspfads (Transaktion OVELO4). Wenn es sich um Qualifier in der Zusatztabelle handelt, können Sie sich die Daten separat anzeigen lassen(Transaktion VELO, Registerkarte Detail , Bild Fahrzeugdaten , Funktion Zusatzdaten ). Wenn es sich um Fahrzeugattribute in der Fahrzeugtabelle handelt, werden sie als Felder in den Listen der Fahrzeugübersicht und der Fahrzeugdetails angezeigt. Weitere Informationen finden Sie unter Eigene Aktionen programmieren .

Ende des Hinweises

Hinweis Hinweis

Sie können zu jedem Fahrzeug Dokumente hinterlegen (Aktion ADDO Dokumente zuordnen ) und die hinterlegten Dokumente ansehen (Transaktion VELO , Drucktaste Detail , Bild Fahrzeugdaten , Drucktaste Dokumente ). Weitere Informationen finden Sie unter Business Document Navigator .

Ende des Hinweises