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  Browser-basierte Herstellanweisung

Definition

Seit Release 4.6C haben Sie die Möglichkeit, Herstellanweisungen im HTML-Layout zu erzeugen. Die browser-basierte Herstellanweisung ist eine Weiterentwicklung der ABAP-List-basierten Herstellanweisung . Sie bietet Ihnen die Vorteile einer neuen Oberfläche, die einfach und intuitiv zu bedienen ist.

Um die browser-basierte Herstellanweisung korrekt anwenden zu können, müssen Sie den Web-Browser Internet Explorer von Microsoft in der Version 5 oder höher installiert haben und einige Security-Einstellungen am Internet Explorer vornehmen. Weitere Informationen finden Sie unter Browsereinstellungen für Herstellanweisungen und Cockpits vornehmen .

Die Herstellanweisung ist das Ergebnis eines an einen Anlagenfahrer versendeten Steuerrezepts, dessen Inhalt in Textform am Bildschirm aufbereitet wird. Sie ist somit eine Arbeitsanweisung für den Anlagenfahrer, die beschreibt, wie und in welcher Reihenfolge ein Produkt gefertigt wird. Beispielsweise kann die Herstellanweisung Informationen über die Kommissionierung von Rohstoffen, Anweisungen über die Beschickung der Mischer, über das Abfüllen der Silos enthalten.

Die SAP-Herstellanweisung sieht die Bearbeitung am Bildschirm vor, d.h. der Anlagenfahrer soll interaktiv Daten eingeben, bestätigen, rückmelden oder abschließen. Die Herstellanweisung ermöglicht somit die Kommunikation zwischen dem SAP-System und Anlagenfahrern in einer ganz oder teilweise manuell gesteuerten Fertigungsanlage.

Verwendung

Die Herstellanweisung unterstützt in Abhängigkeit von den in einem Steuerrezept enthaltenen merkmal-basierten Prozessvorgaben oder XSteps folgende Funktionen :

  • Anzeige von Steuerinformationen, z.B. Anweisung zur Durchführung der Fertigungsschritte für den Anlagenfahrer

  • Anzeige von zusätzlichen Hinweisen, z.B. Hinweise zur Einhaltung besonderer Verhaltensregeln aufgrund gefährlicher Stoffe

  • Erfassen von Istdaten zum Prozess

  • Rückmelden von erfassten und berechneten Werten mit Hilfe von Prozessmeldungen, z.B. Buchen von Warenein- und ausgängen oder Rückmelden von Lohnscheininformationen

  • Abspringen in andere SAP-Anwendungen außerhalb von PP-PI, um dort Eingaben zu machen und wieder zur Herstellanweisung zurückzukehren

  • Durchführen von Berechnungen, z.B. Berechnen von Terminen

  • Anstoßen eines Dialogs oder Abfragen von Daten aus internen oder externen Anwendungen

Informationen zum Definieren von Herstellanweisungen mit Hilfe von merkmal-basierten Prozessvorgaben oder XSteps finden Sie unter

Bei der Erstellung von browser-basierten Herstellanweisungen haben Sie die Möglichkeit, neben dem von SAP ausgelieferten Standardlayout auch individuelle Layouts zu verwenden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Layoutdefinition für Herstellanweisungen und Cockpits .

Struktur

Das SAP-Standardlayout

Im folgenden Abschnitt erhalten Sie Informationen darüber, wie die browser-basierte Herstellanweisung im SAP-Standardlayout aufgebaut ist und wie Oberflächenelemente dargestellt sind.

Die browser-basierte Herstellanweisung setzt sich aus einem Kopf und den einzelnen Phasen des Prozessauftrags zusammen. Der Kopf ist sichtbar und alle Phasen sind direkt nach dem Öffnen der Herstellanweisung geschlossen. Weiterhin wird nur ein erweitertes SAP-Standardlayout XSL Stylesheet (PMC_STY_EDEFAULTXIE6.XSL) zur Anzeige verwendet.

Die Phasen können auf- und zugeklappt werden, entweder direkt an der Phase oder mittels der Kommandos im Kopf der Herstellanweisung, mit denen sich dann alle Phasen auf- bzw. zuklappen lassen.

Wenn ein noch nicht abgeschlossener, mehrstufiger Signaturprozess vorhanden ist, werden die Bereiche, die zum Arbeitsschritt gehören, bis zur letzten Signatur (inklusive der letzten Signatur) aufgeklappt geladen.

Ist in einer Phase mindestens eine Signatur oder ein Kommentar geleistet worden oder ist eine Abweichung aufgetreten, wird dies im Kopfbereich der Phasen durch folgende Ikonen angezeigt, die aber nicht anklickbar sind:

  • für bereits geleistete Signaturen

  • für bereits geleistete Kommentare

  • für aufgetretene Abweichungen

Informationen über gesperrte oder deaktivierte Elemente in einer Phase werden über folgende Ikonen angezeigt:

  • in der Phase gibt es Elemente, die gesperrt sind

  • in der Phase gibt es Elemente, die deaktiviert sind

Außerdem wird der Status der Signatur für Arbeitsschritteüber folgende Ikonen angezeigt:

  • Signatur für Arbeitsschritt abgeschlossen

  • Signaturprozess noch nicht abgeschlossen

  • Signatur(en) initial

    Hinweis Hinweis

    Beachten Sie, dass bei Verwendung von mehreren Signaturen in einer Phase, die Ikone Signatur für Arbeitsschritt abgeschlossen erscheint, sobald eine Signatur abgeschlossen wurde. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die ganze Phase abgeschlossen ist, sondern nur, dass ein Arbeitsschritt mit der Signatur erfolgreich abgeschlossen wurde.

    Weiterhin können für den Arbeitsschritt jedoch noch weitere Signaturen zu leisten sein, solange die Ikone Signatur für Arbeitsschritt abgeschlossen nicht angezeigt wird, die Ikone (Signatur(en) initial) nicht mehr angezeigt wird und die Ikone für bereits geleistete Signaturen schon vorhanden ist.

    Ende des Hinweises
Das Kontextmenü

Grundsätzlich werden alle Funktionen über das Kontextmenü zur Verfügung gestellt. Zusätzlich ist im Kopf der Herstellanweisung noch eine Menüleiste mit den Funktionen verfügbar, die sich auf die gesamte Herstellanweisung beziehen. Um das Kontextmenü anzuzeigen, positionieren Sie den Cursor auf das entsprechende Feld und klicken Sie die rechte Maustaste. Mit der Tastenkombination Shift + F10 können Sie das Kontextmenü auch aufrufen. Das Kontextmenü muss separat installiert werden, folgen Sie hierzu dem SAP Hinweis 566692.

Informationen über die in der Herstellanweisung verfügbaren Funktionen erhalten Sie unter Funktionen in browser-basierten Herstellanweisungen .

Der Kopf

Der oberste Abschnitt der Herstellanweisung ist der Kopf. Er enthält Detailinformationen zur Herstellanweisung, die ein- oder ausgeblendet werden können. Wenn Sie auf eine Stelle im Kopf klicken, erhalten Sie die Detailinformationen zum Kopf. Der Kopf enthält Informationen über:

  • den Status der Herstellanweisung (Test- oder aktive Herstellanweisung)

  • den Prozessauftrag, für den die Herstellanweisung erstellt wurde

  • das zu produzierende Material

  • ggf. die zu produzierende Charge, wenn das zu produzierende Material chargenpflichtig ist

  • die Nummer des Steuerrezepts, aus dem die Herstellanweisung erzeugt wurde

  • ggf. die Nummer des Prüfloses, wenn für den Prozessauftrag eine QM-Prüfung vorgesehen ist

Die Phasen

Der untere Teil der Herstellanweisung beinhaltet die Phasen des Prozessauftrags. Jede Phase kann wiederum in mehreren Abschnitten unterteilt sein. Immer wenn innerhalb einer Phase ein Langtext folgt, beginnt ein neuer Abschnitt, der vor dem nächsten Langtext endet.

Die Phasen können folgende Elemente enthalten:

  • Steuerinformationen, Hinweise und Eingabefelder für Langtexte, die auf der linken Seite ausgegeben werden

  • Alle Eingabe-, Ausgabefelder und Drucktasten, die sich auf der rechten Seite befinden

  • Tabellen, die sich über die gesamte Breite der Herstellanweisung erstrecken

Die Oberflächen-Elemente

Oberflächen-Element

Ausgabe und Bedeutung

Aufklappen Zuklappenvon Detailinformationen

Die Ikone an einem Feld zeigt an, dass bestimmte Inhalte noch zusätzlich angezeigt werden können.Sie erscheint an folgenden Stellen:

  • an der Phasennummer, um die Phase auf- oder zuzuklappen

  • an einem Hinweis, um den Hinweistext anzuzeigen

  • an der Signaturanzeige zu Eingabefeldern, um Detailinformationen zur geleisteten Signatur anzuzeigen

Mit der Ikone können Sie aufgeklappte Inhalte wieder zuklappen.

* Obligatorische Eingabe

Eingabefelder, deren Bearbeitung obligatorisch ist, z.B. damit eine Prozessmeldung erzeugt oder eine Prozessvorgabe abgeschlossen werden kann, sind daran zu erkennen, dass rechts am Beschriftungsfeld ein rotes Sternchen erscheint.

Daten berechnen

Diese Ikone erscheint immer rechts von einem Feld, wenn ein Wert vom System berechnet werden soll. Nachdem Sie gewählt haben, wird der berechnete Wert in dem jeweiligen Feld ausgegeben.

Drucktaste

Eine Drucktaste mit dem Namen einer Funktion erscheint immer dann, wenn ein dynamischer Funktionsaufruf, wie z.B. der Absprung in die QM-Prüfergebniserfassung, definiert ist. Wenn Sie die Drucktaste wählen, wird die jeweilige Funktion aufgerufen.

Eingabefeld

Wertehilfe Wenn für den Eingabewert vom SAP-System eine Wertehilfe vorhanden ist, erscheint rechts vom Eingabefeld die Ikone . Die Wertehilfe können Sie auch mit der Tastenkombination Strg + H aufrufen.

Festwerte Wenn für ein Merkmal feste Merkmalwerte definiert sind, werden diese in einer Drop-Down-Liste angeboten.

Benutzerdefinierte Vorschlagswerte Vorschlagswerte, die Sie in der Prozessvorgabe definiert haben, werden direkt in das Eingabefeld geschrieben. Sie erscheinen zunächst in blauer Schrift. Um den Vorschlagswert zu übernehmen, positionieren Sie den Cursor in das Eingabefeld und wählen Weiter .

Tabellenzeile hinzufügen

Wenn in einer Tabelle noch weitere Tabellenzeilen hinzugefügt werden können, erscheint am Ende der Tabelle die Ikone . Wenn Sie wählen, wird am Ende der Tabelle eine neue Zeile hinzugefügt.

Abweichungen

Wenn für einen Eingabewert ein bestimmter Wertebereich definiert ist, werden alle Eingabewerte, die vom Wertebereich abweichen, mit der Ikone gekennzeichnet. Um Informationen über die Abweichung zu erhalten, wählen Sie .

In Tabellen erscheint die Ikone rechts im Tabellenfeld.

Kommentare

Ob ein Kommentar durch die Ikone gekennzeichnet wird, hängt davon ab, an welcher Stelle in der Herstellanweisung Sie den Kommentar erfasst haben.

  • Zu einem Feld: Die Ikone erscheint rechts vom Feld. Um den Kommentar anzuzeigen oder zu bearbeiten, wählen Sie .

  • Zu einer Tabelle: Die Ikone erscheint rechts neben der Tabelle. Um den Kommentar anzuzeigen oder zu bearbeiten, wählen Sie .

  • Zu einem Tabellenfeld: Die Ikone erscheint rechts am Tabellenfeld. Um den Kommentar anzuzeigen oder zu bearbeiten, wählen Sie .

  • Zur gesamten Herstellanweisung: Sie können in der Menüleiste an der Funktion Kommentar anzeigen oder im Kontextmenü am Eintrag Kommentar anzeigen (Dokument) erkennen, dass ein Kommentar vorhanden ist

Signaturanzeige in Tabellen

Wenn Sie in Tabellen digitale Signaturen mit einer Signaturstrategie geleistet haben, erscheint an der jeweiligen Tabellenzeile die Ikone . Wenn Sie die Ikone wählen, erhalten Sie ein Dialogfenster mit dem Namen des Unterzeichners, Datum und Uhrzeit, zu dem die Unterschrift geleistet wurde und ggf. einen Kommentar des Unterzeichners.

Die Navigation mit Hilfe der Tastatur

Innerhalb der Herstellanweisung können Sie grundsätzlich mit dem Mauszeiger alle Felder erreichen und Funktionen aufrufen. Zusätzlich können Sie mit der Tabulatortaste zwischen aktiven Feldern navigieren. Bei Ikonen lösen Sie die dazugehörige Funktion oder das Dialogfenster aus, indem Sie Enter wählen. Wenn Sie z.B. den Fokus auf die Ikone setzen und Enter wählen, wird eine Berechnung ausgeführt.

Aktive Felder in der Herstellanweisung sind:

  • Eingabefelder

  • eingabebereite Tabellenzellen

  • Drucktasten

  • Anklickbare Ikonen, wie folgende:

    • Aufklappen von Detailinformationen

    • Zuklappen von Detailinformationen

    • Berechnung von Daten

    • Hinzufügen von Tabellenzeilen

    • Anzeigen von Abweichungen

    • Anzeigen von Kommentaren

    • Anzeigen von Signaturen

Folgende Funktionen können Sie auch mit Hilfe einer Tastenkombination aufrufen:

Funktion

Tastenkombination

Kontextmenü aufrufen

Shift + F10

Wertehilfe aufrufen

Strg + H

Browser auffrischen

Shift + F5

Navigation zurück (für extra eingebundene HTML-Seiten, um das Zurück-Kommando des Browsers auszuführen)

Shift + F6

Navigation vorwärts (für extra eingebundene HTML-Seiten, um das Vorwärts-Kommando des Browsers auszuführen)

Shift + F7

Protokoll anzeigen

F7

Drucken als PDF

Strg. + F6

Die Funktionen Navigation zurück , Navigation vorwärts , Protokoll anzeigen und Drucken als PDF stehen auch als Drucktaste zur Verfügung.

Für das Drucken im PDF-Format siehe auch Drucken im PDF-Format .

Integration

Um browser-basierte Herstellanweisungen zu erzeugen, müssen Sie Ihre Steuerrezepte an einen Steuerrezeptempfänger vom Typ 4: Übergabe an browser-basierte Herstellanweisung senden. Weitere Informationen finden Sie unter Steuerrezeptempfänger .