Bei der Definition von Prozessvorgaben können Sie einfache oder globale Variablen verwenden, die Sie zuvor in einer anderen Prozessvorgabe definiert haben:
Einfache Variablen können Sie in der browser-basierten Herstellanweisung und im Manufacturing Cockpit verwenden. Sie sind jedoch nur für dasselbe Steuerrezept oder Cockpit gültig.
Globale Variablen können wie folgt ausgetauscht werden:
mit Hilfe der Deklaration zwischen verschiedenen Herstellanweisungen desselben Prozessauftrags
mit Hilfe der internen Schnittstelle
Manufacturing Data Access
als Datenpunkte
zwischen Herstellanweisungen unterschiedlicher Prozessaufträge
zwischen Herstellanweisungen und Cockpits
zwischen unterschiedlichen Cockpits
Variablen können Sie in den folgenden Funktionen verwenden, z.B.
um bei Eingaben einen Merkmalwert als Vorschlagswert zu übernehmenSiehe auch: Typ 0: Definition von Vorschlagswerten
um bei Eingabewertprüfungen einen Merkmalwert, der erst in der Herstellanweisung oder im Cockpit zur Verfügung steht, als Parameterwert zu übernehmen;Siehe auch: Typ 0: Definition von Eingabewertprüfungen
um Werte in der Herstellanweisung oder im Cockpit anzuzeigen, die normalerweise im Hintergrund verarbeitet werden (z.B. bei Berechnungen)Siehe auch: Typ 0: Definition von Ausgabefeldern zu Variablenwerten
um einen Merkmalwert aus einer Prozessvorgabe in eine andere zu übernehmen;Siehe auch: Typ 0: Definition von Bewertungen über Variablen
um den Wert eines Export-, Tabellen- oder Changing-Parameters, der in der Herstellanweisung oder im Cockpit noch nicht zur Verfügung steht, an den Funktionsbaustein zu übergebenSiehe auch: Typ 0: Definition von Exportparameter , Typ 0: Definition von Tabellenparameter und Typ 0: Definition von Changing-Parameter
Wenn Sie den Wert einer Variablen in die aktuelle Prozessvorgabe übernehmen wollen, muss
die einfache Variable in derselben Herstellanweisung oder im demselben Cockpit definiert sein
die globale Variable für den gesamten Prozessauftrag definiert sein
Ausnahme: Folgende von SAP vordefinierten Systemvariablen, die mit ' SY_ ' beginnen, müssen in der Prozessvorgabe nicht definiert sein:
Systemvariable |
Bedeutung |
SY_MODE |
Aktueller Modus der Herstellanweisung |
SY_TEST |
Status der Herstellanweisung (Test oder aktiv) |
SY_ROW |
Aktuelle Tabellenzeile |
SY_VALUE und X |
Verweist auf den unmittelbar vorausgehenden Eingabewert |
Siehe auch: Verwendung von Systemvariablen
Der Datentyp der Variablen ist für die jeweilige Verwendung geeignet. Sie benötigen
für Prüfformeln von Eingabewertprüfungen und Berechnungsformeln den Datentyp NUM
für Prüffunktionen von Eingabewertprüfungen und dynamische Funktionsaufrufe den Datentyp des jeweiligen Parameters
für Vorschlagswerte den Datentyp des jeweiligen Eingabewerts
für Ausgabewerte einen beliebigen Datentyp
für verborgene Datenanforderungen den Datentyp des zu bewertenden Meldungsmerkmals
Der Datentyp einer Variablen entspricht dem des Merkmals bzw. Parameters, auf das sie verweist.
Siehe auch: Definition von Variablen
Verwendung von einfachen Variablen
In einfachen Datenanforderungen
Einfache Variablen, die in einer einfachen Datenanforderung oder einem Funktionsaufruf definiert wurden, verweisen auf genau einen Wert. In diesem Fall müssen Sie nur den Variablennamen eingeben, wenn Sie den Wert in eine andere Prozessvorgabe übernehmen wollen.
Beispiel
Für den Eingabewert "Materialmenge" ist die einfache Variable VAR definiert. Der Wert der Variablen VAR soll in der Prozessvorgabe 0020 derselben Herstellanweisung angezeigt werden.
Prozessvorgabe 0010:
PPPI_INPUT_REQUEST |
Materialmenge |
|
PPPI_VARIABLE |
VAR |
|
PPPI_REQUESTED_VALUE |
PPPI_MATERIAL_QUANTITY |
Prozessvorgabe 0020:
PPPI_OUTPUT_TEXT |
Materialmenge |
|
PPPI_OUTPUT_VARIABLE |
VAR |
In wiederholten Datenanforderungen
Einfache Variablen, die in einer wiederholten Datenanforderung definiert wurden, stehen hingegen für eine ganze Tabellenspalte. Um auf einen bestimmten Tabelleneintrag zu verweisen, müssen Sie den Variablennamen daher erweitern. Es gelten folgende Regeln:
<Variablenname>_1 |
-> |
Wert in der ersten Tabellenzeile |
<Variablenname>_2 |
-> |
Wert in der zweiten Tabellenzeile |
etc. |
etc. |
|
<Variablenname>_SUM |
-> |
Summe der Werte in der Tabellenspalte |
<Variablenname>_COUNT |
-> |
Zahl der Werte in der Tabellenspalte |
Hinweis
Tabellenbezogene Variablen werden zeilenweise übergeben. Wenn Sie z.B. eine Variable als Vorschlagswert (PPPI_DEFAULT_VARIABLE) ausgeben wollen, zeigt das System bei Hinzufügen einer neuen Zeile den dazugehörigen Vorschlagswert. Wenn eine Variable noch nicht bewertet wurde, bleibt die neue Zeile in der Ausgabetabelle leer.
Verwendung von globalen Variablen
Bei der Verwendung von globalen Variablen haben Sie folgende Möglichkeiten:
Als Datenpunkt Wenn Sie Variablen zwischen verschiedenen Herstellanweisungen und Cockpits austauschen wollen, müssen Sie die interne Schnittstelle Manufacturing Data Access nutzen. Hierbei werden die Variablenwerte zeitnah übergeben, d.h. sobald sie geändert wurden.
Weitere Informationen zu
Manufacturing Data Access
finden Sie unter:
Sie verwenden dazu folgende Merkmale in dieser Reihenfolge:
Daten lesen
Merkmal |
Bedeutung |
|
PPPI_DATA_ACCESS |
Manufacturing Data Access |
|
PPPI_BUTTON_TEXT |
Beschriftung der Drucktaste |
|
PPPI_FUNCTION_DURING_DISPLAY |
Einstellung, ob die Funktion im Anzeigen erlaubt ist |
|
PPPI_IMPORT_DATA |
Globale Variable der Anwendung, aus der der Wert in die nachfolgende Variable übergeben werden soll |
|
Parametermerkmal |
Variablennamen mit dem entsprechenden Datentyp |
Beispiel
Im Cockpit PMC1 ist für den Eingabewert "Materialmenge" die globale Variable VARGL definiert.Im Cockpit PMC2 soll der Wert der globalen Variablen VARGL mit Hilfe von
Manufacturing Data Access
als Datenpunkt gelesen werden. Der Wert der Variablen VARGL soll in die lokale Variable VARLC übergeben und im Cockpit angezeigt werden.
Cockpit PMC1:
PPPI_INPUT_REQUEST |
Materialmenge |
|
PPPI_GLOBAL_VARIABLE |
VARGL |
|
PPPI_REQUESTED_VALUE |
PPPI_MATERIAL_QUANTITY |
Cockpit PMC2:
PPPI_DATA_ACCESS |
Manufacturing Data Access |
|
PPPI_BUTTON_TEXT |
Materialmenge aus PMC1 lesen |
|
PPPI_FUNCTION_DURING_DISPLAY |
erlaubt |
|
PPPI_IMPORT_DATA |
PMC:1100.PMC1. VARGL |
|
PPPI_STRING_VARIABLE |
VARLC |
|
PPPI_OUTPUT_TEXT |
Materialmenge aus PMC1 |
|
PPPI_OUTPUT_VARIABLE |
VARLC |
Daten schreiben
Merkmal |
Bedeutung |
|
PPPI_DATA_ACCESS |
Manufacturing Data Access |
|
PPPI_BUTTON_TEXT |
Beschriftung der Drucktaste |
|
PPPI_FUNCTION_DURING_DISPLAY |
Einstellung, ob die Funktion im Anzeigen erlaubt ist |
|
PPPI_EXPORT_DATA |
Datenpunkt oder globale Variable der Anwendung, in die der Wert der nachfolgenden Variablen übergeben werden soll |
|
Parametermerkmal |
Variablennamen mit dem entsprechenden Datentyp |
Mit Hilfe einer DeklarationWenn Sie Variablen zwischen Herstellanweisungen desselben Prozessauftrags austauschen wollen, können Sie die Methode der Deklaration verwenden. Hierbei müssen Sie die globalen Variablen zuerst in dem Steuerrezept deklarieren, in dem sie verwendet werden sollen. Bei dieser Art der Variablenverwendung werden die Variablenwerte erst dann übergeben, wenn die Herstellanweisung bereits abgeschlossen wurde. Globale Variablen können Sie nur in Herstellanweisungen deklarieren. Dazu hinterlegen Sie in der Prozessvorgabe folgende Informationen:
den Variablennamen, der deklariert werden soll
das Merkmal, das den Typ der verwendeten Variablen angibt
Sie erfassen diese Informationen, indem Sie der Prozessvorgabe folgende Merkmale in der angegebenen Reihenfolge zuordnen:
Merkmal |
Bedeutung |
Zulässige Werte |
PPPI_DECLARE_VARIABLE |
Deklaration globale Variable |
vorhandener Variablenname |
PPPI_VARIABLE_TYPE |
Typ der Variablen |
Merkmal, mit dem die globale Variable definiert wurde |
Beispiel
Herstellanweisung 0001:
PPPI_INPUT_REQUEST |
Materialmenge |
|
PPPI_GLOBAL_VARIABLE |
VARGL |
|
PPPI_REQUESTED_VALUE |
PPPI_MATERIAL_QUANTITY |
Herstellanweisung 0002:
PPPI_DECLARE_VARIABLE |
VARGL |
|
PPPI_VARIABLE_TYPE |
PPPI_MATERIAL_QUANTITY |
|
PPPI_OUTPUT_TEXT |
Materialmenge aus |
|
PPPI_OUTPUT_VARIABLE |
VARGL |
Beachten Sie bei wiederholten Datenanforderungen folgende Besonderheiten:
Mit Hilfe von globalen Variablen können ganze Tablellen (wiederholte Datenanforderung) an ein anderes Steuerezept übergeben werden, z.B. an einen Funktionsbaustein.
Es ist jedoch zur Zeit nicht möglich, die gesamte Tabelle in der Herstellanweisung auszugeben. Sie können jedoch auf einzelne Zeilenwerte einer Tabelle verweisen. Dazu müssen Sie für jeden einzelnen Tabellenwert eine Variable mit einer Erweiterung für die jeweilige Tabellenzeile definieren. Sie fügen dazu hinter dem Variablennamen für jede Tabellenzeile den Zusatz _1, _2, _3 usw. ein:
Beispiel:
WERT _1 -> Wert in der ersten Tabellenzeile WERT _2 -> Wert in der zweiten Tabellenzeile etc.
In dem Steuerrezept, in dem die Variablen dann verwendet werden sollen, müssen Sie zunächst jeden Variablennamen (mit der Erweiterung) deklarieren (siehe oben), bevor Sie sie verwenden können.