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 Vorplanung ohne Endmontage (50)

Einsatzmöglichkeiten

Diese Strategie bietet sich an, wenn ein Großteil des Wertschöpfungsprozesses bei der Endmontage anfällt.

Diese Strategie und die Strategie Vorplanung mit Vorplanungsmaterial (60) sind wohl die am häufigsten verwendeten Strategien in einer Kundeneinzelfertigungsumgebung. Ebenso wie alle anderen Kundeneinzelfertigungsstrategien sollten Sie Strategie 50 anwenden, wenn die Fertigung speziell für jeden einzelnen Kunden erfolgt, d.h., daß es nicht möglich ist, den Bestand für verschiedene Kundenaufträge zu ändern.

Einsatzmöglichkeiten

Diese Strategie bietet sich an, wenn ein Großteil des Wertschöpfungsprozesses bei der Endmontage anfällt.

Diese Strategie und die Strategie Vorplanung mit Vorplanungsmaterial (60) sind wohl die am häufigsten verwendeten Strategien in einer Kundeneinzelfertigungsumgebung. Ebenso wie alle anderen Kundeneinzelfertigungsstrategien sollten Sie Strategie 50 anwenden, wenn die Fertigung speziell für jeden einzelnen Kunden erfolgt, d.h., daß es nicht möglich ist, den Bestand für verschiedene Kundenaufträge zu ändern.

Voraussetzungen

Voraussetzungen

Sie müssen die folgenden Stammdaten für das Enderzeugnis pflegen:

  • Strategiegruppe 50 auf dem Dispositionsdatenbild

  • die Verrechnungsparameter ( Verrechnungsmodus, VerInt Rückwärts, VerInt Vorwärts ), damit die Primärbedarfe ermittelt werden können. Wenn keine Planprimärbedarfe gefunden werden können, werden die Vorschlagswerte aus der Dispositionsgruppe verwendet.Weitere Informationen finden Sie unter Verrechnungsstrategien und -logik .

  • die Positiontypengruppe (z.B. NORM ) auf dem Verkaufsorganisationsdatenbild des Vertriebs.

Für das Enderzeugnis ist eine Stückliste erforderlich. Es gibt keine größeren Auswirkungen auf die Stücklistenkomponenten. Sie müssen jedoch die folgenden Einstellungen pflegen:

  • Setzen Sie das Dispositionsmerkmal auf P* (oder M* ), um die Komponenten in der Materialbedarfsplanung zu planen.

  • Setzen Sie ggf. das Kennzeichen Einzel/Sammel für eine Lagerfertigungsbeschaffung von Komponenten in einer Kundeneinzelfertigungsumgebung auf 2 .

Ablauf

Ein Beispiel des gesamten Prozesses finden Sie unter Beispielszenario: Strategie 50 .

  1. Fertigungsmengen können effektiv vorgeplant werden. Es ist möglich, Informationen aus dem Vertriebsinformationssystem, SOP oder anderen Planungs-Tools zur Planung von Produktionsmengen zu verwenden.

  2. Die Beschaffung von Komponenten wird mittels der auf Enderzeugnisebene erfaßten Planprimärbedarfe geplant. Das System legt für diese Planprimärbedarfe spezielle Planaufträge auf Enderzeugnisebene an. Diese Aufträge werden erst fertigungsrelevant, wenn ein Kundenauftrag für das Enderzeugnis vorhanden ist.

  3. Für die Planprimärbedarfe, die mit dieser Planungsstrategie erzeugt werden, wird in der Disposition ein eigener Planungsabschnitt erzeugt. Die Planaufträge werden mit der Auftragsart VP erzeugt und sind, solange kein Kundenauftrag vorliegt, nicht umsetzungsfähig. Die Kundenaufträge für diese Strategie werden als Kundeneinzelbedarfe eingegeben und in der Disposition als Einzelabschnitt verwaltet.

  4. Mit dieser Strategie sollen jedoch die Baugruppen gefertigt bzw. beschafft werden, bevor der Kundenauftrag erfaßt wird. Die Fertigung wird bis zur Fertigungsstufe vor der Endmontage durchgeführt, und die zur Fertigung des Enderzeugnisses notwendigen Baugruppen und Komponenten werden bis zum Eintreffen des Kundenauftrags auf Lager gelegt.

  5. Die Endmontage wird nach der Erfassung eines Kundenauftrags angestoßen.

  6. Eine Verfügbarkeitsprüfung erfolgt auf der Basis von Planprimärbedarfen. Dies bedeutet, daß ungeplanter Bestand (wie z.B. Retouren) nicht für den Verkauf berücksichtigt wird. Siehe Verfügbarkeitsprüfung .

  7. Sobald der Kundenauftrag eintrifft, verrechnet sich der Planprimärbedarf in der Höhe des Kundenauftrags.

  8. Für die Kundenauftragsmenge wird ein eigener umsetzungsfähiger Planauftrag erzeugt. Wird die Planauftragsmenge durch den Kundenauftrag nicht vollständig aufgebraucht, bleibt sie im System erhalten. Übersteigt der Kundenauftrag den Planprimärbedarf wird die Planauftragsmenge erhöht. Weitere Informationen finden Sie unter Handhabung einer unzureichenden Deckung von Komponenten .

  9. Planprimärbedarf der Enderzeugnismengen, der nicht verrechnet wurde, erhöht den Lagerbestand der Komponenten und bewirkt, daß die Beschaffung reduziert wird oder in der nächsten Periode gar nicht stattfindet. Dieses Verfahren wird als Bestandsabgleich bezeichnet.

Ergebnis

Die Strategien 50 und 60 ähneln sehr den Strategien 52 und 63 . Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen den Strategien:

Strategie

50, 60

52, 63

Kalkulation, Abrechnung, Ware in Arbeit etc.

Kundeneinzelfertigung

Lagerfertigung

Enderzeugnisbestand (und ggf. Komponentenbestand)

Getrennt nach Kundenauftragsposition

Nicht getrennt

Losgrößenkennzeichen und Rundungswerte

Wird automatisch auf EX gesetzt

Benutzer muß sicherstellen, daß die entsprechenden Werte gesetzt werden

Andere Bereiche

Bevorratungsebenen

Weitere Informationen finden Sie unter Lagerhaltung auf verschiedenen Stücklistenebenen .

Verfügbarkeitsprüfung

In einem Einzelfertigungskundenauftrag verwendet das System bei der Verfügbarkeitsprüfung immer die Prüfregel AE (im Gegensatz zur Prüfregel A in einem Lagerfertigungskundenauftrag). Im Standardsystem bestehen keine Unterschiede zwischen den Prüfregeln 01/AE und 02/AE , d.h. es sind keine besonderen Aspekte für die Pflege des Materialstamms für das Enderzeugnis zu berücksichtigen.