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 Vorplanung ohne Endmontage/ohne KDE (52)

Einsatzmöglichkeiten

Diese Strategie erlaubt Ihnen ebenso wie die Strategie Vorplanung mit Vorplanungsmaterial und ohne Kundeneinzelfertigung (63) , Komponenten auf der Basis von Planprimärbedarfen zu beschaffen. Die Fertigung des Enderzeugnisses basiert jedoch auf tatsächlichen Kundenaufträgen. Diese Planungsstrategie sorgt dafür, daß Sie schnell auf Kundenanforderungen reagieren können, auch wenn das Enderzeugnis eine lange Gesamtdurchlaufzeit hat. Sie können den Wertschöpfungsprozeß vermeiden, bis Sie einen Kundenauftrag erhalten.

Hinweis Hinweis

Diese Strategie ähnelt sehr der Strategie 50, die die Kundeneinzelfertigung verwendet. Weitere Informationen über die Unterschiede zwischen diesen beiden Strategien finden Sie unter Vorplanung ohne Endmontage (50) .

Ende des Hinweises

Voraussetzungen

Sie müssen die folgenden Stammdaten für das Enderzeugnis pflegen:

  • Pflegen Sie Strategiegruppe 52 auf dem Dispositionsdatenbild

  • Legen Sie auf dem Dispositionsdatenbild den Losgrößenschlüssel EX fest, da andernfalls die Losgrößenoptimierung mit der Zuordnungslogik inkompatibel sein könnte, was wiederum zu einer Überplanung und falschen Ergebnissen bei der Verfügbarkeitsprüfung führen kann. Darüber hinaus müssen Sie sicherstellen, daß weder Rundungsprofil noch Rundungswerte berücksichtigt werden.

  • Pflegen Sie die Verrechnungsparameter ( Verrechnungsmodus, VerInt Rückwärts, VerInt Vorwärts ), damit die Primärbedarfe gefunden werden können.Weitere Informationen finden Sie unter Verrechnungsstrategien und -logik .

  • Pflegen Sie die Positionstypengruppe (z.B. NORM ) auf dem Verkaufsorganisationsdatenbild des Vertriebs.

  • Für das Enderzeugnis ist eine Stückliste erforderlich. Es gibt keine größeren Auswirkungen auf die Stücklistenkomponenten. Folgendes ist jedoch zu beachten:

  • Sie müssen auf dem Dispositionsdatenbild das Dispositionsmerkmal auf P* (oder M* ) setzen, um die Komponenten in der Materialbedarfsplanung zu planen.

  • Außerdem können Sie das Kennzeichen Einzel/Sammel auf dem Dispositionsdatenbild als Ausgangspunkt für Ihre Stammdateneinstellung auf 2 setzen.

Ablauf

Ein Beispiel des gesamten Prozesses finden Sie unter Beispielszenario: Strategie 52 .

  1. Die Produktionsmengen können relativ effektiv mit Hilfe von Planprimärbedarfen für das Enderzeugnis geplant werden. Es ist möglich, Informationen aus der Absatzprognose, dem Vertriebsinformationssystem oder anderen Planungs-Tools zur Planung von Produktionsmengen zu verwenden. Nur die Beschaffung der Komponente wird vor der Kundenauftragsphase angestoßen. Die Endmontage findet nach der Erfassung des Kundenauftrags statt.

  2. Die Planprimärbedarfe werden während der Kundenauftragsphase verrechnet. Hierdurch wird ein Gegenüberstellen von Vorplanung und tatsächlichem Kundenbedarf ermöglicht.

  3. Eine Verfügbarkeitsprüfung erfolgt auf der Basis der Planprimärbedarfe.

  4. Der Bedarf aus Kundenaufträgen wird an die Fertigung übergeben und stößt die Produktion nach der Kundenauftragsphase an, auch wenn nicht genug Komponenten geplant werden. Die Kundenaufträge können jedoch nicht bestätigt werden, wenn keine ausreichende Deckung der Komponenten vorhanden ist. Weitere Informationen finden Sie unter Handhabung einer unzureichenden Deckung von Komponenten .

  5. Planprimärbedarfe der Enderzeugnisse, die nicht verrechnet wurden, erhöhen den Lagerbestand der Komponenten und bewirken, daß die Beschaffung reduziert wird oder in der nächsten Periode gar nicht stattfindet. Dieses Verfahren wird als "Bestandsabgleich" bezeichnet.

  6. Aus Sicht der Kalkulation ist diese Strategie eine Lagerfertigungsstrategie, im Gegensatz zu Strategie 50 , bei der es sich um eine Kundeneinzelfertigungsstrategie handelt. Dies bedeutet, daß der Bestand des Endmaterials nicht mit den einzelnen Kundenaufträgen verbunden ist. Diese Strategie berücksichtigt bei der Erstellung eines Kundenauftrags keinen Bestand, der den Planprimärbedarf übersteigt (ungeplanter Bestand z.B. aufgrund von Kundenretouren oder Überproduktion). Bestand für Enderzeugnisse sollte über einen Ausnahmeprozeß gehandhabt werden.

Andere Bereiche

Verfügbarkeitsprüfung

In dieser Strategie gibt es nur eine Verfügbarkeitsprüfung gegenüber Planprimärbedarfen. Ein Material wird als verfügbar angesehen, wenn ein Planprimärbedarf verrechnet werden kann. Siehe Verfügbarkeitsprüfung .

Bevorratungsebene für Komponenten

Weitere Informationen finden Sie unter Lagerhaltung auf verschiedenen Stücklistenebenen .

Verkauf ungeplanten Bestands

Ungeplanter Bestand (Retouren oder ungeplante Produktionsmengen wie z.B. Überlieferungen) wird bei der Verfügbarkeitsprüfung nicht berücksichtigt und wird daher auch nicht automatisch für Verkäufe berücksichtigt.

Sie können sicherstellen, daß dieser Bestand verkauft wird, indem Sie im Kundenauftragsmenü unter Beschaffungsart die Bedarfsart ändern (z.B. von KSVS in KL oder KSV ).

Darüber hinaus müssen Sie im Customizing der Produktion (wählen Sie Produktionsplanung → Programmplanung → Planprimärbedarf → Planungsstrategie → Strategiegruppe festlegen) eine Alternativstrategie zur Strategiegruppe 52 anlegen (in diesem Fall entweder 30 oder 40 .

Außerdem müssen die Vertriebsbeauftragten über diesen ungeplanten Bestand informiert werden.