Variablen dienen der Parametrisierung einer Query, einer Planungsfunktion, eines Filters, einer Merkmalsbeziehung oder einer Datenscheibe. Beim Ausführen einer Query, Planungsfunktion oder Web Application werden sie mit Werten gefüllt.
Variablen stellen Platzhalter für Merkmalswerte, Hierarchien, Hierarchieknoten, Texte und Formelelemente dar und können auf unterschiedliche Art verarbeitet werden:
● Abhängig davon, für welche Objekte Sie Variablen definieren möchten, gibt es verschiedene Variablentypen. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zum Query Designer unter Variablentypen.
● Die Verarbeitungsart bestimmt, wie eine Variable zur Laufzeit einer Query, Planungsfunktion oder Web Application mit einem Wert gefüllt wird. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zum Query Designer unter Verarbeitungsarten von Variablen.
Durch die Verwendung von Variablen kann z.B. eine Planungsfunktionsdefinition als Grundlage für viele unterschiedliche Planungsfunktionen dienen: Sie möchten eine Planungsfunktion vom Typ Kopieren anlegen, die Ihre aktuellen Daten von der aktuellen Version in eine beliebige Version kopiert. Sie setzen für das Merkmal Version in den Nach-Parametern der Planungsfunktion eine Variable ein. Vor dem Ausführen der Planungsfunktion entscheiden Sie, in welche Version die aktuellen Daten kopiert werden.
Für Formelvariablen, die in Planungsfunktionen z.B. für die Umwertungsfunktion verwendet werden, steht die Verarbeitungsart Ersetzungspfad nicht zur Verfügung. Zudem wird hierbei nur die Dimension Zahl unterstützt.
Textvariablen können Sie im Planning Modeler nicht anlegen. In eingabebereiten Queries hingegen ist ihre Verwendung uneingeschränkt möglich.
Variablen sind nicht abhängig von einem InfoProvider, sondern nur vom jeweiligen InfoObject. Eine Variable, die für ein InfoObject definiert wurde, steht in allen InfoProvidern zur Verfügung, die dieses InfoObject verwenden.
Variablen können im Query Designer oder im Planning Modeler bzw. Planning Wizard definiert werden.
Wenn Sie z.B. im Planning Modeler für eine Planungsfunktion eine Variable definieren, steht diese zur Wiederverwendung für alle Queries oder Planungsfunktionen zur Verfügung.
Die gleiche Variable kann an unterschiedlichen Orten unterschiedliche Werte haben. Wann immer eine Variable mit einem Wert gefüllt wird, wird eine eigene Instanz der Variable erzeugt. In gewissen Fällen werden verschiedene Instanzen (und damit die Werte) von Variablen zu einer einzigen verschmolzen, das heißt die Variable hat in allen beteiligten Objekten den gleichen Wert. Dies geschieht z.B. bei Verwendung von einer Variable in zwei verschiedenen Queries. Dies stellt allerdings die Ausnahme dar.
Variablen dienen zur flexibleren Einstellung bzw. Parametrisierung von Objekten. Folgende Objekte unterstützen die Verwendung von Variablen:
Einsatzmöglichkeiten für Variablen
Objekt |
Verwendung von Variablen |
Queries (insbesondere eingabebereite Queries) |
● Bspw. für die Parametrisierung von Merkmalseinschränkungen in der Query. ● In Formeln, Bedingungen, Exceptions sowie als Platzhalter für Texte. Beim Starten einer Query können Variablen auf drei Arten Werte zugewiesen werden: ... ● Durch einen voreingestellten Wert ● Durch eine Variante ● Durch eine Benutzereingabe |
Filter |
Zur Parametrisierung von Merkmalseinschränkungen, die den Filter beschreiben. |
Planungsfunktionen |
Abhängig vom jeweiligen Planungsfunktionstyp für die Parametrisierung von Bedingungen und Parametern z.B. für die Parametrisierung des Umwertungsfaktors in der Planungsfunktion des Typs Umwertung. Variablen können auf folgende Arten Werte zugewiesen werden: ● Durch einen voreingestellten Wert ● Durch einen Befehl in der Anwendung |
Merkmalsbeziehungen |
● Zur Parametrisierung der verwendeten Hierarchie ● Zur Parametrisierung der Selektion aus einem DataStore-Objekt |
Datenscheiben |
Zur Parametrisierung von Merkmalseinschränkungen, die die Datenscheibe beschreiben |
Variablen, die in Merkmalsbeziehungen und in Datenscheiben verwendet werden, dürfen keinen Dialog für die manuelle Eingabe von Werten hervorrufen. Diese Variablen müssen zur Ausführungszeitpunkt einen Wert besitzen.
Die Einsatzmöglichkeiten von Variablen führen zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten, an denen Variablen neu durchlaufen werden und dadurch gegebenenfalls neue Werte annehmen.
Einsatzmöglichkeit |
Zeitpunkt des Variablenaufrufs |
Query |
... 1. Die Variable wird bei jedem Neustart der Anwendung prozessiert. 2. Bei Aufruf des Dialogfensters Werte für Variablen ändern (auch bekannt als: Variablenbild). Dies erzwingt einen Neustart der Query. Es gilt grundsätzlich, dass das Beenden des Variablenbildes mit OK den Wert der Variable nicht ändert, wenn Sie keinerlei aktive Änderung vorgenommen haben. Dies bedeutet, dass bei eingabebereiten Variablen des Typs Exit der Exit nicht durchlaufen wird, um den Vorschlagswert im Dialogfenster neu zu bestimmen (da dieser den bereits gesetzten Wert überschreiben könnte). Variablen im Bereich der Vorschlagswerte bzw. Variablen zur Bestimmung der Präsentationshierarchie übernehmen den Wert des aktuellen Filterzustands des Merkmals bzw. die aktuell eingestellte Präsentationshierarchie. (Dieses Verhalten kann über ein Kennzeichen im Query-Designer übersteuert werden). Generell gilt ebenso, dass das explizite Setzen von Variablenwerten (z.B. über URL-Parameter) Vorrang vor dem impliziten Setzen (z.B. Vorschlagswert einer Variablen) hat. Weitere Informationen über das Dialogfenster Werte für Variablen ändern finden Sie unter Variablenwerte ändern. |
Planungsfunktion |
Nur bei Ausführung der Planungsfunktion. Auch hier gilt grundsätzlich, dass explizit gesetzte Variablenwerte Vorrang vor implizit gesetzten Variablenwerten haben. Daraus ergeben sich die folgende Priorisierungsbedingungen beim Füllen einer Variable: ... 1. Wird die Variable explizit per Data Binding im Befehl gesetzt? 2. Existiert eine im Befehl angegebene Variante der Variable? 3. Ist die Variable personalisiert? 4. Existiert ein voreingestellter Wert? 5. Ist keine dieser Bedingungen erfüllt? In diesem Fall öffnet sich im BEx Web der Variablen-Editor, während des System im BEx Analyzer eine Variablenverschmelzung vornimmt. |
Planungssequenz |
Vgl. Planungsfunktion. |
Filter in Planungssequenz |
Bei jeder Ausführung der Planungssequenz. |
Datenscheibe |
Bei Erstaufruf. Es ist nicht möglich, durch Änderung von Variablen Datenscheiben zu ändern. Wenn keine Variablen gesetzt sind, erscheint das Dialogfenster Werte für Variablen ändern nicht.
In Datenscheiben verwendete Variablen müssen vom Typ her immer automatisch ersetzbar sein; manuell einzugebende Variablen sind nicht erlaubt. |
Merkmalsbeziehung |
Vgl. Datenscheibe. |
Wenn sich zwei gleichnamige Variablen in zwei verschiedenen Objekten befinden, dann erzeugt das System Instanzen dieser Variablen, d.h. fortan existieren physisch zwei Variablen. In gewissen Konstellationen führt das System eine automatische Verschmelzung dieser Instanzen durch, so dass alle Variableninstanzen denselben Wert erhalten.
Konstellation |
Verschmelzung |
Gleichnamige Variablen in zwei Queries |
Ja. |
Gleichnamige Variablen in Planungsfunktion und Query |
Nur im BEx Analyzer, und wenn dort der Variablenwert nicht durch einen Befehl gesetzt wurde.
Um einen gleichen Wert in einer Web Application zu gewährleisten, muss ein Data Binding im ausführenden Befehl vorgenommen werden. |
Gleichnamige Variablen in Planungssequenz und Query |
Vgl. Planungsfunktion |
Filter und Planungsfunktion innerhalb einer Planungssequenz |
Ja. |
Datenscheibe oder Merkmalsbeziehung mit beliebigem anderen Objekt |
Nein. |
Im Planning Modeler bzw. Planning Wizard sowie im Query Designer stehen Ihnen folgende Werkzeuge zum Anlegen und Ändern von Variablendefinitionen kontextsensitiv zur Verfügung:
Werkzeuge zum Anlegen, Ändern und Anzeigen von Variablen
Werkzeug |
Beschreibung |
Variablen-Wizard |
Der Wizard begleitet Sie in einer Schritt-für-Schritt-Abfolge beim Anlegen einer Variable. Die einzelnen Schritte sind kontextsensitiv auf die Kombination von Variablentyp und Verarbeitungsart abgestimmt, so dass Ihnen das System nur diejenigen Auswahlmöglichkeiten anbietet, die für die Kombination von Variablentyp und Verarbeitungsart zugelassen sind. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zum Query Designer unter Variablen definieren. Beachten Sie folgende Besonderheiten, wenn Sie den Variablen-Wizard im Kontext des Planning Modelers bzw. Planning Wizards verwenden: ● Der erste Schritt ist Allgemeine Informationen. ● Als weitere Dialogschritte blendet das System kontextsensitiv ein: ○ Details (Einen Dialogschritt Merkmal gibt es nicht.) |
Variablen-Editor |
Der Editor bietet Ihnen auf einem Dialogfenster alle Möglichkeiten an, um eine Variable zu ändern. Die einzelnen Registerkarten des Dialogfensters zeigen die bisherigen Einstellungen der Variable. Nicht alle Einstellungen zu Variablen sind nachträglich im Variablen-Editor änderbar. Beispielsweise können der Variablentyp und die Verarbeitungsart nach dem Anlegen der Variable nicht mehr geändert werden. Beachten Sie folgende Besonderheiten, wenn Sie den Variablen-Editor im Kontext des Planning Modelers bzw. Planning Wizards verwenden: Neben dem Änderungsmodus bietet der Variablen-Editor auch einen Anzeigemodus. |
Das System bietet Ihnen die beiden Werkzeuge zum Anlegen und Ändern von Variablen grundsätzlich überall dort an, wo Sie konstante Werte eingeben und dafür Variablen einsetzen können.
Im Planning Modeler bzw. Planning Wizard können Sie darüber hinaus Variablen auch anzeigen und löschen. Hierzu sehen Sie z.B. im Einschränkungsdialog eines Merkmals im Filter in der Sicht Variablen zu Einzelwerten die Liste der zu dem gewählten Merkmal verfügbaren Variablen. An dieser Stelle stehen Ihnen die Funktionen Anlegen, Bearbeiten, Anzeigen und Löschen zur Verfügung.
● Wenn Sie Anlegen wählen, gelangen Sie auf den Variablen-Wizard.
Der Variablen-Wizard öffnet sich mit in Hinsicht auf den aktuellen Kontext vorgegebenen Einstellungen: Wenn der Variablen-Wizard z.B. im Dialog zur Merkmalseinschränkung eines Merkmals aufgerufen wird, öffnet er sich mit den zum Typ der Variable (Merkmalswertvariable) passenden Voreinstellungen, dem entsprechenden Merkmal und gegebenenfalls dem Basismerkmal.
● Wenn Sie Bearbeiten wählen, gelangen Sie auf den Variablen-Editor und können bestimmte Eigenschaften der Variable ändern.
● Wenn Sie Anzeigen wählen, gelangen Sie auf den Variablen-Editor im Anzeigemodus.
● Wenn Sie Löschen wählen, löscht das System die markierte Variable.
Weitere Information über die Verwendung der beiden Werkzeuge im Query Designer finden Sie unter Variablen.