Die Funktionen des Lagerleitstands sollen den Lagerverwalter dabei unterstützen, Arbeitsabläufe im Lager zu überwachen, zu planen und zu optimieren. Der Lagerleitstand ermöglicht es, die zuständigen Mitarbeiter bei Verzögerungen oder Fehlern im Gesamtsystem zu benachrichtigen. Er hilft Ihnen dabei, Fehler bei der Lagerabwicklung oder kritische Vorgänge sofort zu erkennen und zu beheben, und versetzt Sie somit in die Lage, Lagerabläufe termingerecht auszuführen.
Der Lagerleitstand bietet folgende Funktionen:
Automatische Überwachung von Lagervorgängen
Automatische Erkennung und Anzeige von Fehlern im Lager
Unterstützung bei der Analyse von Vorgängen, bei denen Fehler aufgetreten sind
Unterstützung bei der Fehlerbehebung
Gründe für den Einsatz des Lagerleitstands
Ein Einsatz des Lagerleitstands ist aus mehreren Gründen sinnvoll:
Nicht alle Lagervorgänge laufen fehlerfrei im System ab.
Fehler werden häufig erst eine Zeitlang nach ihrem Auftreten erkannt.
Die Suche nach der Fehlerursache und die Fehlerbehebung können zeitaufwendig sein.
Aufträge zur Bewegung von Beständen im Lager sollten immer innerhalb eines vernünftigen Zeitraums bearbeitet werden. Eine der wichtigsten Funktionen des Lagerleitstands ist die Prüfung der termingerechten Bearbeitung von Transportaufträgen im WM.
Beispiel
Wenn eine Palette nicht innerhalb weniger Stunden von der Wareneingangszone zu ihrem Nachlagerplatz transportiert wurde, dann ist es wahrscheinlich, daß der Transportauftrag verlorengegangen ist, verlegt wurde oder daß ein Fehler aufgetreten ist.
Ob ein Vorgang oder eine Situation als kritisch angesehen wird, hängt von dem Objekt ab, das überwacht werden soll. Sie können anhand unterschiedlicher Kriterien festlegen, ob ein Vorgang kritisch ist:
Im allgemeinen wird ein Vorgang als kritisch betrachtet, wenn er nicht innerhalb eines akzeptablen Zeitraums abgeschlossen wurde.
– Wenn das System beispielsweise einen Transportauftrag erstellt, wird davon ausgegangen, daß er quittiert wird, sobald das Material physisch zu seinem Nachlagerplatz im Lager transportiert wurde.
– Wenn das System eine Umbuchungsanweisung erstellt, wird davon ausgegangen, daß die Anweisung kurz danach in Transportaufträge umgesetzt wird.
Bei einigen Lagertätigkeiten wird ein Termin für den Abschluß der Tätigkeit gesetzt. Dies gilt für die
– Bereitstellung von Materialien an die Produktion
– Bearbeitung von Lieferungen
Bei einigen Lagersituationen gilt ein bestimmter Zeitraum oder eine bestimmte Zeitdauer als akzeptabel. Diese Situationen können dann als kritisch angesehen werden, wenn die erwartete Zeitdauer überschritten wird. Beispiele dafür sind:
Negative Bestände. Negative Bestände werden beispielsweise in der Wareneingangszone verzeichnet, wenn Sie einen Wareneingang zuerst im WM und dann im IM buchen .
Bestände in Schnittstellenlagertypen. Wenn Sie beispielsweise einen Wareneingang im IM buchen , speichert das System diese Informationen in der Wareneingangsschnittstelle.
Definition von Zeitparametern
Kritische Zeiträume werden in der Customizing -Anwendung festgelegt. Für die meisten Objekte können Sie mehrere kritische Zeiträume definieren. Für kritische Zeiträume geben Sie die Zeitdauer und eine entsprechende Zeiteinheit an.
Zusätzlich können Sie einen Zeitraum mit Bezug auf einen bestimmten Kalender definieren. Dadurch wird gewährleistet, daß Tage ausgeschlossen werden, die nicht in den kritischen Zeitraum eingerechnet werden sollen (wie Wochenenden, Feiertage usw.)
Beispiel
Alle erstellten Transportaufträge, die nicht innerhalb von vier Stunden quittiert wurden, sollen vom Lagerleitstand als kritische Transportaufträge aufgelistet werden. Wird der kritische Zeitraum mit Bezug auf den Fabrikkalender definiert, werden nicht alle nicht-quittierten Transportaufträge, die am Freitag erstellt werden, am Montag morgen als kritische Transportaufträge angezeigt.
Wenn Sie den kritischen Zeitraum festlegen, müssen Sie gewährleisten, daß nur die Ausnahmesituationen vom Lagerleitstand angezeigt werden. Dies ist wichtig, da zusätzlich Zeit zur Analyse und Beseitigung einer kritischen Situation benötigt wird.
Informationen, wie einzelne Zeitparameter für den Lagerleitstand konfiguriert werden, finden Sie im Einführungsleitfaden (IMG) für die Lagerverwaltung .
In der Lagerverwaltung (WM) zeigt der Lagerleitstand Objekte mit kritischen Vorgängen an. Für jede Überwachungsfunktion bietet der Lagerleitstand zusätzliche Funktionen, die Ihnen bei der Fehleranalyse und -behebung helfen. Die verfügbaren Zusatzfunktionen hängen vom jeweiligen Objekt ab.
Folgende Objekte können Sie auf diese Art und Weise bearbeiten:
Nicht quittierte Transportaufträge
Bestände in Schnittstellenlagertypen
Abweichungen bei den Bestandszahlen für die Produktionsversorgung
Sie können steuern, welche Überwachungsfunktionen der Lagerleitstand für einzelne Benutzer oder Benutzergruppen anzeigen soll.