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 Beispielszenario: Strategie 63

Ablauf

Dieses Beispiel basiert auf einem Produktionsplan, in dem 100 Stück für <BedTerm1>, <BedTerm2> und <BedTerm3> geplant werden.

Phase 1: Programmplanung

  1. Für den Produktionsplan werden Planprimärbedarfe angelegt. Die Materialnummer des Vorplanungsmaterials wird eingegeben. Der erwartete Gesamtbedarf für alle Varianten wird erstellt. Weitere Informationen über das Anlegen von Planprimärbedarfen finden Sie unter Planprimärbedarf anlegen mit Vorlagen oder Planprimärbedarf anlegen ohne Vorlagen .

  2. Das System findet die Bedarfsart VSEV , da die Strategiegruppe auf 63 festgelegt wurde. Siehe Tabelle der Planungsstrategiezuordnungen .

  3. Die Bedarfe werden an die Materialbedarfsplanung übergeben. In der Bedarfs-/Bestandsliste ( Anfang des Navigationspfads Logistik Navigationsschritt Produktion Navigationsschritt Bedarfsplanung Navigationsschritt Auswertungen Navigationsschritt Bedarfs/Best.liste Ende des Navigationspfads ) werden folgende Informationen für das Vorplanungsmaterial angezeigt:

Datum

Dispoelement

Daten zum Dispoelem.

Zugang/Bedarf

Verfügbare Menge

<Heute>

W-BEST

   

0

<Heute>

Anfang des Navigationspfads  Vorplanung ohne Endmontage Ende des Navigationspfads

   

<BedTerm1>

VP-BED

VSEV

100 -

100 -

<BedTerm2>

VP-BED

VSEV

100 -

200 -

<BedTerm3>

VP-BED

VSEV

100 -

300 -

Phase 2: Beschaffung vor Verkauf

  1. Bestellanforderungen werden im Planungslauf angelegt Anfang des Navigationspfads (Logistik Navigationsschritt Produktion Navigationsschritt Bedarfsplanung Navigationsschritt Gesamtplanung Ende des Navigationspfads ). In der Bedarfs-/Bestandsliste des Vorplanungsmaterials werden folgende Informationen angezeigt:

  2. Datum

    Dispoelement

    Daten zum Dispoelem.

    Zugang/Bedarf

    Verfügbare Menge

    <Heute>

    W-BEST

       

    0

    <Heute>

    Anfang des Navigationspfads  Vorplanung ohne Endmontage Ende des Navigationspfads

       

    <BedTerm1>

    PL-AUF

    1234/PB

    100

    100

    <BedTerm1>

    VP-BED

    VSEV

    100 -

    0

    <BedTerm2>

    PL-AUF

    1235/PB

    100

    100

    <BedTerm2>

    VP-BED

    VSEV

    100 -

    0

    <BedTerm3>

    PL-AUF

    1236/PB

    100

    100

    <BedTerm3>

    VP-BED

    VSEV

    100 -

    0

    Diese Bestellanforderungen sind der Ausgangspunkt für die Produktion oder externe Beschaffung. Für die Abwicklung des tatsächlichen Fertigungsprozesses gibt es verschiedene Möglichkeiten. Folgende Faktoren sind jedoch für diese Strategie wichtig:

    Der Bestand wird nicht berücksichtigt.

    Die Planaufträge sind noch keine "echten" Aufträge, da die Fertigung des Variantenerzeugnisses erst nach dem Eingang der Kundenaufträge durchgeführt werden kann. Aus technischer Sicht besitzen die Planaufträge die Auftragsart VP . Es ist nicht möglich, diese VP-Planaufträge in Fertigungsaufträge umzusetzen oder sie in einer Serienfertigungsumgebung zu verwenden. Das Feld Umsetzung in der Anzeige des Planauftrags ist nicht gesetzt, d.h., eine Fertigung dieses Planauftrags ist nicht möglich.

  3. Der Planungslauf legt auch Bestellanforderungen für die Komponenten an. Die Bedarfs-/Bestandsliste für die Komponente ROH63A enthält beispielsweise folgende Informationen:

  4. Datum

    Dispoelement

    Daten zum Dispoelem.

    Zugang/Bedarf

    Verfügbare Menge

    <Heute>

    W-BEST

       

    0

    <BedTerm1>

    PL-AUF

    1237/LA

    100

    100

    <BedTerm1>

    SEKBED

    VORPLANUNGSMATL

    100 -

    0

    <BedTerm2>

    PL-AUF

    1238/LA

    100

    100

    <BedTerm2>

    SEKBED

    VORPLANUNGSMATL

    100 -

    0

    <BedTerm3>

    PL-AUF

    1239/LA

    100

    100

    <BedTerm3>

    SEKBED

    VORPLANUNGSMATL

    100 -

    0

  5. Das Hauptziel dieser Strategie wurde nun erreicht: Die Beschaffung der Komponenten wurde auch ohne Kundenaufträge nur auf der Basis der Absatzprognose der Programmplanung angestoßen. Die Beschaffung der Komponenten kann auf verschiedene Weise erfolgen. Hier nehmen wir an, daß ein Wareneingang (z.B. für eine Bestellung) stattfindet. In der Bedarfs-/Bestandsliste für alle Komponenten des Vorplanungsmaterials werden folgende Informationen angezeigt:

Datum

Dispoelement

Daten zum Dispoelem.

Zugang/Bedarf

Verfügbare Menge

<Heute>

W-BEST

   

300

<BedTerm1>

SEKBED

VORPLANUNGSMATL

100 -

200

<BedTerm2>

SEKBED

VORPLANUNGSMATL

100 -

100

<BedTerm3>

SEKBED

VORPLANUNGSMATL

100 -

0

Phase 3: Kundenauftrag und Zuordnung

  1. Für das Variantenmaterial wird ein Kundenauftrag erfaßt.

Das System findet die Bedarfsart KSVV , da die Strategiegruppe auf 63 festgelegt wurde. Siehe Tabelle der Planungsstrategiezuordnungen .

Es besteht die Möglichkeit, eine zuvor geplante Menge zu bestätigen (in diesem Beispiel 100 Stück pro Einteilung). Beachten Sie den Kopftext Vorplanungszuordnung , der anzeigt, daß diese Verfügbarkeitsprüfung nicht nach der ATP-Logik, sondern auf der Basis von Planprimärbedarfen erfolgt.

Das System findet den Einteilungstyp CP und den Positionstyp TAN , da die Positionstypengruppe auf NORM gesetzt wurde.

In diesem Beispiel wird angenommen, daß ein Auftrag mit einer Menge von 90 Stück und dem Wunschlieferdatum Heute erfaßt wird. Der Auftrag kann nach dem ersten Planprimärbedarfstermin <BedTerm1> bestätigt werden, wenn

die Verrechnungsparameter im Vorplanungsmaterial korrekt gepflegt wurden ( Verrechnungsmodus, VerInt Rückwärts, VerInt Vorwärts )

Weitere Informationen finden Sie unter Verrechnungsstrategien und -logik .

  1. Nach der Erfassung des Kundenauftrags werden in der Bedarfs-/Bestandsliste für das Variantenmaterial folgende Informationen angezeigt:

Datum

Dispoelement

Daten zum Dispoelem.

Zugang/Bedarf

Verfügbare Menge

<Heute>

W-BEST

   

0

<AuftrDat1>

K-AUFT

00035/0010/001

90 -

0

  1. Die Bedarfs-/Bestandsliste für das Vorplanungsmaterial ändert sich wie folgt, da eine Zuordnung stattgefunden hat:

Datum

Dispoelement

Daten zum Dispoelem.

Zugang/Bedarf

Verfügbare Menge

<Heute>

W-BEST

   

0

<Heute>

Anfang des Navigationspfads  Vorplanung ohne Endmontage Ende des Navigationspfads

   

<BedTerm1>

PL-AUF

1234/PB

100

100

<BedTerm1>

VP-BED

VSEV

10 -

90

<BedTerm2>

PL-AUF

1235/PB

100

190

<BedTerm2>

VP-BED

VSEV

100 -

90

<BedTerm3>

PL-AUF

1236/PB

100

190

<BedTerm3>

VP-BED

VSEV

100 -

90

  1. Auf Komponentenebene wurde der Bedarf des Vorplanungsmaterials in einen Bedarf des Variantenmaterials umgewandelt (in diesem Beispiel SZ-63 ). Die Summe der Bedarfe bleibt gleich.

Datum

Dispoelement

Daten zum Dispoelem.

Zugang/Bedarf

Verfügbare Menge

<Heute>

W-BEST

   

300

<AuftrDat1>

SEKBED

SZ-63

90 -

210

<BedTerm1>

SEKBED

VORPLANUNGSMATL

10 -

200

<BedTerm2>

SEKBED

VORPLANUNGSMATL

100 -

100

<BedTerm3>

SEKBED

VORPLANUNGSMATL

100 -

0

Phase 4: Beschaffung nach Verkauf

  1. Nach einem zweiten Planungslauf enthält die Bedarfs-/Bestandsliste des Variantenmaterials folgende Informationen:

  2. Datum

    Dispoelement

    Daten zum Dispoelem.

    Zugang/Bedarf

    Verfügbare Menge

    <Heute>

    W-BEST

       

    0

    <AuftrDat1>

    PL-AUF

    000335/LA

    90

    90

    <AuftrDat1>

    K-AUFT

    00035/0010/001

    90 -

    0

    Es besteht nun die Möglichkeit, den Planauftrag ("LA") für das Variantenmaterial in einen Fertigungs- oder Prozeßauftrag umzusetzen oder die retrograde Entnahme im Serienfertigungsprozeß zu erlauben. Dadurch wird die Phase Fertigung nach Kundenauftrag angestoßen. Die Fertigung dieses Materials kann nun schnell durchgeführt werden, da alle erforderlichen Komponenten verfügbar sind.

  3. Nach dem Anlegen und der Freigabe des Fertigungsauftrags (für das Variantenerzeugnis) bleibt die Bedarfs-/Bestandssituation gleich. Das bedeutet, daß der Planauftrag durch einen Fertigungsauftrag ersetzt wird.

  4. Das Arbeiten mit Fertigungsaufträgen ist nur eine Option für die Fertigung. Dieser Prozeß ist auch im Bereich der Serienfertigung möglich.

    Auf Komponentenebene (ROH63x) werden die Sekundärbedarfe ("SEKBED" im Planauftrag) durch eine Abhängige Reservierung ("AR-RES" in einem Fertigungsauftrag) ersetzt.

  5. Führen Sie nach der Fertigung einen Wareneingang für das Variantenmaterial durch. Beachten Sie die Erhöhung des verfügbaren Bestands in der Bedarfs-/Bestandsliste für das Variantenmaterial.

Phase 5: Warenausgang für Lieferung und Abbau von Planprimärbedarfen

Nach dem Warenausgang für die Lieferung des Kundenauftrags für das Variantenmaterial ( Anfang des Navigationspfads Logistik Navigationsschritt Vertrieb Navigationsschritt Versand Navigationsschritt Lieferung Navigationsschritt Anlegen Ende des Navigationspfads ), wird die Bedarfs-/Bestandsliste des Variantenmaterials wieder auf leer zurückgesetzt. Die in der Bedarfs-/Bestandsliste des Vorplanungsmaterials angezeigten Planprimärbedarfe werden abgebaut.