Phase 1a: Anlegen von inaktivem Planprimärbedarf
Die Eingabe von Planprimärbedarfen erfolgt in derselben Weise, wie in Phase 1 der Strategie 56 beschrieben, d.h. für Merkmale werden Einsatzwahrscheinlichkeiten eingegeben.
Bei dieser Strategie muß der Planprimärbedarf in einer inaktiven Version eingegeben werden. Achten Sie darauf, daß das Ankreuzfeld "aktiv" nicht markiert ist. Verwenden Sie eine spezielle Version für alle Materialien, auf die diese Strategie angewendet wird, da in der Langfristplanung später eine spezielle Version benötigt wird.
In der Bedarfs-/Bestandsliste ist der Planprimärbedarf nicht sichtbar, da er nicht aktiv ist.
Phase 1b: Erstellung und Freigabe des Planungsszenarios in der Langfristplanung:
Die Langfristplanung verwendet die zuvor eingegebenen Versionsnummern, um diese simulativen Versionen von den operativen Versionen des Produktionsprogramms zu unterscheiden. In der Langfristplanung können Sie entweder neue Versionen von Planprimärbedarfen anlegen oder vorhandene Planprimärbedarfe in eine simulative Versionsnummer kopieren. Für die Übernahme vorhandener Versionen steht ein spezieller Bericht zur Verfügung.
Wählen Sie zum Anlegen und Freigeben eines Planungsszenarios
Logistik
→
Produktion
→
Produktionsplanung
→
Langfristplanung
→
Szenario
→
Anlegen
. Dies Szenario liefert die Steuerungsdaten für die Langfristplanung.
Ordnen Sie die Werke zu, die mit diesem Szenario geplant werden sollen. Wählen Sie
Bearbeiten
→
Werke
und
Neuer Eintrag
.
Ordnen Sie die Primärbedarfsversionen zu, die zur Planung verwendet werden sollen. Für dieses Beispiel ist nur der Eintrag im Feld
Version
erforderlich. Wählen Sie
Bearbeiten
→
Planprimärbedarf
und
Neuer Eintrag
.
Wählen Sie
Bearbeiten
→
Freigeben u
.
sichern.
Die Langfristplanung dient hier nur als Werkzeug. Weitere Informationen finden Sie in der Online-Dokumentation PP - Langfristplanung.
Phase 1c: Durchführung der Bedarfsplanung für die Langfristplanung
Ähnlich wie bei der operativen Planung existieren für die Langfristplanung unter anderem Gesamt- und Einzelplanungsprogramme. Verwenden Sie eines dieser Programme (z.B.
Logistik
→
Produktion
→
Produktionsplanung
→
Langfristplanung
→
Langfristplanung
→
Planungslauf
→
Als Hintergrundjob
für das angelegte Szenario), um Simulationssekundärbedarfe in der Langfristplanung anzulegen.
Für das konfigurierbare Material gibt es nur eine Bedarfs-/Bestandsliste in der Langfristplanung, die wie folgt aussehen könnte:
Datum |
Dispoelement |
Daten zum Dispoelem. |
Zugang/Bedarf |
Verfügbare Menge |
<Heute> |
W-BEST |
0 |
||
<Heute> |
-- → |
Vorplanung ohne Endmontage |
||
<BedTerm1> |
VP-BED |
VSE |
100- |
100- |
<BedTerm2> |
VP-BED |
VSE |
100- |
200- |
<BedTerm3> |
VP-BED |
VSE |
100- |
300- |
Phase 1d: Übernahme von Bedarfen
Um Bedarfe im operativen System zu planen und zu verrechnen, müssen die in der Langfristplanung angelegten Simulationsbedarfe als Primärbedarfe in das operative System kopiert werden. Wählen Sie dazu
Logistik
→
Produktion
→
Produktionsplanung
→
Langfristplanung
→
Planprimärbedarf
→
SimSekBedarf übernehmen
. Legen Sie die Zielversion der Primärbedarfe und die Datumsart im Aggregationsfeld fest. Das System kopiert die Simulationsbedarfe von der Langfristplanung in das operative System.
Nun existieren Planprimärbedarfe für die Komponenten des konfigurierbaren Materials, die entsprechend der Stammdateneinstellung (d.h. Strategie 70 , Mischdispositionskennzeichen 1 und Einzel-/Sammelkennzeichen 2 ) angelegt wurden. Sie besitzen genau die gleichen Eigenschaften wie Planprimärbedarfe, die manuell wie unter "Vorplanung auf Baugruppenebene (70)" in Kapitel 3 beschrieben angelegt wurden.
Bei einer Komponente, die mit einer Einsatzwahrscheinlichkeit von 40% geplant wurde, ergibt sich folgende Bedarfs-/Bestandsliste in der operativen Planung:
Datum |
Dispoelement |
Daten zum Dispoelem. |
Zugang/Bedarf |
Verfügbare Menge |
<Heute> |
W-BEST |
0 |
||
<BedTerm1> |
VP-BED |
VSFB |
40- |
40- |
<BedTerm1> |
PL-AUF |
001234/ExtP |
40+ |
0 |
<BedTerm1> |
VP-BED |
VSFB |
40- |
40- |
<BedTerm1> |
PL-AUF |
001235/ExtP |
40+ |
0 |
<BedTerm1> |
VP-BED |
VSFB |
40- |
40- |
<BedTerm1> |
PL-AUF |
000126/ExtP |
40+ |
0 |
Die Beschaffungsvorschläge führen zum Bestand für die Komponenten.
Phase 2: Beschaffung vor Verkauf
Die Beschaffung von Komponenten wird ähnlich wie bei der Strategie Vorplanung auf Baugruppenebene (70) auf der Basis der in Phase 1 angelegten Planprimärbedarfe angestoßen.
Phase 3 und 4: Kundenauftrag und Beschaffung nach Verkauf
Der Kundenauftrag für das konfigurierbare Material wird angelegt. Auf der Ebene des konfigurierbaren Materials findet keine Verrechnung statt.
Im operativen Planungslauf werden Sekundärbedarfe für die Komponenten angelegt. Im Gegensatz zur Strategie Merkmalsvorplanung mit Sekundärbedarf (56) werden die Bedarfe für die Komponenten den Planprimärbedarfen für die Komponenten zugeordnet, da die Komponenten mit Strategie 70 geplant werden sollten.
Im Vergleich zu Strategie 56 werden bei der Eingabe eines Kundenauftrags nur die "richtigen" Komponenten zugeordnet.
Für die oben genannten Komponenten ergibt sich die folgende Bedarfs-/Bestandsliste in der operativen Planung:
Datum |
Dispoelement |
Daten zum Dispoelem. |
Zugang/Bedarf |
Verfügbare Menge |
<Heute> |
W-BEST |
100 |
||
<BedTerm1> |
SEKBED |
DPC1 |
10- |
90 |
<BedTerm1> |
VP-BED |
VSFB |
30- |
60 |
<BedTerm2> |
VP-BED |
VSFB |
40- |
20 |
<BedTerm3> |
VP-BED |
VSFB |
40- |
20- |
<BedTerm3> |
PL-AUF |
000126/ExtP |
20+ |
0 |
Phase 5: Warenausgang
Der Warenausgang der Komponenten führt zu einem Abbau des Planprimärbedarfs für die Komponenten. Der Warenausgang des konfigurierbaren Materials hat keine Auswirkungen, da der Planprimärbedarf für das konfigurierbare Material nicht aktiv ist.