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 Vorplanung auf Baugruppenebene (70)

Einsatzmöglichkeiten

Diese Planungsstrategie bietet sich zum Beispiel für Variantenfertiger an, wenn für bestimmte Baugruppen eher eine gesicherte Bedarfsprognose abgegeben werden kann, als für die Variantenvielfalt der Enderzeugnisse.

Voraussetzungen

Sie müssen die Stammdaten der Baugruppe wie folgt pflegen:

  • Pflegen Sie Strategiegruppe 70 auf dem Dispositionsdatenbild

  • Setzen Sie auf dem Dispositionsdatenbild das Kennzeichen für Baugruppenvorplanung, Mischdisposition , auf 1 .

  • Pflegen Sie die Verrechnungsparameter ( Verrechnungsmodus, VerInt Rückwärts, VerInt Vorwärts) auf dem Dispositionsdatenbild, um die Verrechnung von Planprimärbedarfen zu ermöglichen.

  • Wenn Sie diese Strategie in einer Lagerfertigungsumgebung anwenden, müssen Sie auch das Kennzeichen Einzel/Sammel auf dem Dispositionsdatenbild auf 2 setzen.

Ablauf

Ein Beispiel des gesamten Prozesses finden Sie unter Beispielszenario: Strategie 70 .

Diese Strategie ähnelt sehr der Strategie Vorplanung mit Endmontage (40) . Sie unterscheidet sich jedoch dadurch, daß Planprimärbedarfe mit Fertigungsauftragsbedarfen (oder Einteilungen in der Serienfertigung) und nicht mit Bedarfen von Kundenaufträgen verrechnet werden. Obwohl alle Grafiken in dieser Dokumentation diese Komponente eine Ebene unter der des Enderzeugnisses zeigen, kann sie auf jeder Stücklistenebene erscheinen.

  1. Bestand für die Baugruppe ist in der Regel vorhanden.

  2. Planprimärbedarfe werden bei dieser Strategie ebenfalls auf Baugruppenebene erfaßt. Die Beschaffung (anhand von Planprimärbedarfen geplant) wird daher vor der Fertigungsauftragsphase (oder Einteilung in der Serienfertigung) angestoßen.

  3. Die Planaufträge für die Baugruppe/Komponenten sind umsetzungsfähig.

  4. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Beschaffung entsprechend dem Auftragsbedarf zu glätten. In dieser Strategie ist jedoch die Möglichkeit, flexibler auf Kundenbedarfe zu reagieren, wichtiger.

  5. Während der Fertigungsauftragsverarbeitung wird eine genaue Verfügbarkeitsprüfung gemäß der ATP-Logik durchgeführt. Siehe Verfügbarkeitsprüfung .

  6. Bedarfe aus Fertigungsaufträgen (oder Einteilungen) werden an die Fertigung übergeben und können zu Änderungen der Beschaffung nach der Kundenauftragsphase führen, wenn die Auftragsmengen die Planprimärbedarfsmengen übersteigen. Die Auftragsmengen können jedoch nicht bestätigt werden, wenn keine ausreichende Deckung der Komponenten vorhanden ist. Das System paßt automatisch den Produktionsplan an. Weitere Informationen finden Sie unter Handhabung einer unzureichenden Deckung von Komponenten .

  7. Die Planprimärbedarfe werden während der Fertigungsphase verrechnet. Hierdurch wird ein Gegenüberstellen von Vorplanung und tatsächlichem Auftragsbedarf ermöglicht.

  8. Planprimärbedarfsmengen, die nicht verrechnet wurden, erhöhen den Lagerbestand der Komponente und bewirken, daß die Beschaffung reduziert wird oder in der nächsten Periode gar nicht stattfindet. Dieses Verfahren wird als "Bestandsabgleich" bezeichnet.