Konzernkalkulation und parallele Wertansätze 

Verwendung

Mit Hilfe der Konzernkalkulation können komplexe Beschaffungs-, Produktions- und Absatzbeziehungen transparent dargestellt werden. Kostenstruktur und Wertschöpfungsanteile der einzelnen Teilbereiche (z.B. Werke und Profit Center) werden partnerbezogen weitergegeben und bleiben in der nächsten Stufe erhalten.

Die Konzernkalkulation kann

Voraussetzungen

Alle Buchungskreise sind demselben Kostenrechnungskreis zugeordnet.

Um die Ergebnisse der Konzernkalkulation vorzumerken und freizugeben bzw. parallele Werte auch im Ist zu führen, müssen Sie im Customizing des Controlling Allgemein ein Währungs- und Bewertungsprofil definieren und die parallele Bewertung aktivieren. Für ausschließliche Planungs- und Simulationszwecke sind diese Einstellungen nicht notwendig.

Integration

Funktionsumfang

Kalkulation paralleler Wertansätze

Im Rahmen der Materialkalkulation können Sie neben den Preisen aus legaler Sicht auch Preise aus Konzern- und Profit-Center-Sicht ermitteln. Sie können für Materialbewegungen drei Wertansätze kalkulieren:

Lieferungen zwischen selbständig bilanzierenden Unternehmen werden aus legaler Sicht gemäß der gesetzlichen Rechnungslegungspflicht für den Einzelabschluß bewertet.

Aus Profit-Center-Sicht kann für die interne Erfolgsermittlung mit eigenständigen Wertansätzen (sog. Transferpreisen) gearbeitet werden. Es kann für Umlagerungen zwischen Profit Centern ein fester Transferpreis vereinbart und in der Kalkulation berücksichtigt werden.

Um bei der Profit-Center-Kalkulation Transferpreise zu berücksichtigen, definieren Sie im Customizing der Profit-Center-Rechnung Transferpreise auf Basis einer Transferpreisvariante. Diese Transferpreisvariante wird bei der Profit-Center-Kalkulation über die CO-Version ermittelt. Sie können über die Kalkulationsversion im Customizing der Produktkostenplanung auch eine andere Transferpreisvariante hinterlegen. Der Eintrag in der Kalkulationsversion hat Vorrang vor der CO-Version.

Weitere Informationen finden Sie unter Zuordnung der Wertansätze zu CO-Versionen und Findung des Transferpreises.

Aus Konzernsicht werden Warenbewegungen zwischen verbundenen Unternehmen ohne Zwischengewinne geführt. Bei der Kalkulation der Konzernsicht werden die tatsächlichen Konzern-Herstellkosten ermittelt und eventuelle Zwischengewinne nicht berücksichtigt. Die internen Gewinne können Sie als Gewinndeltas aus legaler und/oder Profit-Center-Sicht dargestellt werden.

Über die Definition der Kostenelemente legen Sie fest, daß in der Kostenschichtung interne Gewinne zwischen Buchungskreisen und/oder Profit-Centern transparent ausgewiesen werden. Diese Gewinndeltas für die Konzernbewertung aktivieren Sie in den Eigenschaften des entsprechenden Kostenelementes.

Pro Elementeschema kann es nur jeweils ein Kostenelement geben, unter dem die Gewinndeltas ausgewiesen werden, d.h. maximal ein Kostenelement für das Gewinndelta aus legaler Sicht und maximal ein Kostenelement für das Gewinndelta aus Profit-Center-Sicht.

Um parallele Werte zu kalkulieren, definieren Sie im Customizing der Produktkostenplanung für jeden Wertansatz eine Kalkulationsart. Über die Kalkulationsart legen Sie fest, welcher Wertansatz kalkuliert wird. Sie hinterlegen jede Kalkulationsart in einer neuen Kalkulationsvariante und führen eine Kalkulation mit dieser Kalkulationsvariante durch.

Wenn Sie mehrere verschiedene Werte kalkulieren wollen, können Sie die Funktionalität der Referenzkalkulation nutzen. Sie legen dann für jeden Wertansatz eine eigene Kalkulation an. Sie können einen Wertansatz kalkulieren und bei den anderen Wertansätzen auf den bereits kalkulierten referenzieren, um so sicher zu stellen, daß den verschiedenen Kalkulationen das gleiche Mengengerüst zugrunde liegt.

Sie kalkulieren zuerst eine Bewertungssicht (z.B. die operative Bewertungssicht) und dann die anderen Bewertungssichten. Welche Bewertungssicht die operative Bewertung ist, bestimmen Sie im Customizing des Controlling-Allgemein unter Organisation ® Versionen pflegen in der operativen Version (000). Um die anderen Bewertungssichten zu kalkulieren und dabei auf die bereits kalkulierte Bewertungssicht zu referenzieren, definieren Sie im Customizing eine Referenzvariante und hinterlegen diese in der Kalkulationsvariante.

Wenn Sie mit prozentualen Zuschlägen arbeiten, müssen Sie die verschiedenen Bewertungssichten mit Hilfe der Referenzkalkulation kalkulieren, um konsistente und vergleichbare Daten zu erhalten.

Transparenz der Wertschöpfungskette: Partnerschichtung

Sie können die Vorleistungen der an der Wertschöpfungskette beteiligten Unternehmensbereiche bis hin zum Fertigprodukt transparent darzustellen. Für jedes eingesetzte Material können Sie den Partner ermitteln, der dieses Material bereitgestellt hat. Sie definieren hierfür eine Partnerversion, um die Wertschöpfungsanteile in jeder Fertigungsstufe transparent darzustellen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Partner und Direct Partner.

Die Konzernkostenschichtung kann entsprechend der Partnerdefinition von Ihnen aufbereitet werden. Die Schichtungsanzeige kann in beliebigen Hierarchiestufen des Partners dargestellt werden, z.B. auf der obersten Ebene die Buchungskreisanteile und darunter die Werks- oder Profit-Center-Anteile.

Um Partnerschichtungen anzuzeigen, definieren Sie im Customizing eine Partnerversion und hinterlegen diese in der Kalkulationsart.

Additive Kosten

Sie können zusätzlich zur maschinellen Kalkulation mit Mengengerüst Daten additiv in Form einer Einzelkalkulation eingeben. (Siehe: Additive Kosten und Einzelkalkulation).

ALE

Die Konzernkalkulation kann die ALE-Funktionalität nutzen. Partnerkostenschichtungen können aus einem System in ein anderes transferiert werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in den Abschnitten ALE/Verteilung in der Produktkostenplanung und Konzernkalkulation in verteilten Systemen.

Siehe auch:

Weitere Informationen zum Konzept der Transferpreise finden Sie in der SAP-Bibliothek unter Profit-Center-Rechnung (EC-PCA) in den Dokumenten Transferpreise und Fortschreibung paralleler Werte durch die Materialkalkulation.

Weitere Informationen zur Führung paralleler Wertansätze finden Sie in der SAP-Bibliothek unter Istkalkulation/Material-Ledger (CO-PC-ACT) im Dokument Parallele Währungen und Bewertungen für Materialien.

Weitere Informationen zur Berücksichtigung von Transferpreisen in der Kostenträgerrechnung finden Sie in der SAP-Bibliothek unter Kostenträgerrechnung (CO-PC-OBJ) im Dokument Transferpreise in der Kostenträgerrechnung.

Weitere Informationen zu den notwendigen Customizing-Einstellungen finden Sie unter