Additive Kosten 

Verwendung

Die additive Kalkulation wird verwendet, um die in der Materialkalkulation maschinell ermittelten Daten um solche Kosten zu ergänzen, die angefallen, aber maschinell nicht ermittelbar sind. Solche Kosten sind z.B. Fracht- und Versicherungskosten, Umlagerungskosten, unvollständige bzw. geänderte Stücklisten oder Arbeitspläne.

In der Regel ermittelt die Kalkulation die Kosten eines Materials auf Basis des Mengengerüsts. Diese Kalkulation erfolgt maschinell. Sie können aber auch Schätzwerte erfassen für Kosten, die nicht maschinell abgeleitet werden können. Dazu können Sie eine maschinelle Kalkulation mit Hilfe additiver Kosten ergänzen.

Voraussetzungen

Voraussetzung für die Berücksichtigung additiver Kosten bei einer maschinellen Kalkulation ist, daß Sie die maschinelle und additive Kalkulation auf Basis derselben Kalkulationsvariante und -version durchführen.

Außerdem müssen folgende Einstellungen im Customzing vorgenommen bzw. überprüft werden:

Weitere Informationen zum Anlegen von Kalkulations- und Bewertungsvarianten sowie Fortschreibung der additiven Kosten in Kostenelementen finden Sie im Einführungsleitfaden (IMG) des Produktkosten-Controllings.

Funktionsumfang

Die folgende Abbildung gibt Ihnen einen Überblick über die Verbindung zwischen der maschinellen Kalkulation und der additiven Kalkulation.

Wenn Sie Materialkosten kalkulieren, ermittelt das System die Stückliste zum Material und selektiert über die Bewertungsvariante einen Preis für die Bewertung der Einsatzmaterialien. Wenn das Kennzeichen inklusive additive Kosten in der Bewertungsvariante gesetzt ist, sucht das System nach eventuell vorhandenen additiven Kalkulationen zum Material. Das System addiert die manuell erfaßten Kosten zu den maschinell ermittelten Kosten. Die Kosten der maschinellen Kalkulation und der additiven Kalkulation werden pro Kostenelement addiert.

Wenn Sie additive Kosten für ein Material erfassen oder ändern, werden diese Kosten bzw. Änderungen zunächst nicht automatisch durch die Stücklistenstruktur nach oben gewälzt. Sie müssen zuerst eine neue Materialkalkulation oder einen neuen Kalkulationslauf durchführen, damit die Änderungen berücksichtigt und gewälzt werden. Wenn additive Kosten berücksichtigt wurden, setzt das System das Kennzeichen Additive Kalkulation vorhanden im Übersichtsbild der Kalkulation. Diese Kalkulationsergebnisse können Sie anschließend auch im Materialstamm fortschreiben.

Die additiven Kosten werden in ihrer Einzelpostenform an den Einzelnachweis einer Kalkulation mit Mengengerüst angehängt, die Positionstypen S (Summen) und T (Text) werden dabei nicht übernommen. Trägt eine Kalkulationsposition eine Kostenschichtung, so wird nicht diese Schichtung übernommen, sondern die Kostenart, unter der die Position eingetragen ist.

Additive Kalkulationen, die außerhalb der zeitlichen Gültigkeit der maschinellen Kalkulation liegen, werden nicht in der maschinellen Kalkulation berücksichtigt.

Der Bewertungstermin gibt an, zu welchem Termin die Preise selektiert werden. Wenn ein Preis am Bewertungstermin nicht gültig ist, kann er nicht selektiert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Terminsteuerung.

Sie erfassen die additiven Kosten manuell in Form einer Einzelkalkulation. Beim Anlegen von additiven Kosten mit Hilfe der Einzelkalkulation können die Positionen einer vorhandenen additiven Kalkulation als Erfassungsvorlage verwendet werden.