Ein Lagertyp ist eine Lagerfläche, Lagereinrichtung oder Lagerzone, die Sie in der Lagerverwaltung (WM) für eine Lagernummer definieren. Es handelt sich um eine physische oder logische Unterteilung eines Lagerkomplexes, die sich durch ihre Lagertechnik, den beanspruchten Raum, die Organisationsform oder die Funktion auszeichnet. Ein Lagertyp besteht aus einem oder mehreren Lagerplätzen .
Sie können unter anderem die folgenden häufig verwendeten physischen Lagertypen im WM definieren:
Blocklager
Freilager
Hochregallager
Kommissionierlager
Regallager
Sie können auch Lagertypen im WM definieren, die von der Bestandsführung (IM) und von der Lagerverwaltung (WM) gemeinsam genutzt werden. In diesem Fall spricht man von Schnittstellenlagertypen . Dazu zählen:
Wareneingangszone
Warenausgangszone
Differenzenschnittstelle
Umbuchungszone
Die Lagertypen bilden den Lagerkomplex und können sich in einem oder mehreren Gebäuden befinden. Sie werden alle unter einer einzigen Lagernummer verwaltet.
In der Standardauslieferung der Lagerverwaltung sind mehrere vollständige Lagertypen konfiguriert, die Sie direkt verwenden können. Dazu zählen
ein Hochregallager
ein Blocklager
ein Kommissionierlager
ein Freilager
ein Palettenlager
Diese Lagertypen wurden alle mit verschiedenen Steuerungskennzeichen für Einlagerung, Kommissionierung und Inventur definiert.
Hinweis
Sie können die Standardlagertypen als Grundlage für Ihre individuellen Einstellungen verwenden oder eigene Lagertypen anlegen, um den speziellen Anforderungen Ihrer Firma gerecht zu werden.
Definition von Steuerungskennzeichen im Lagertyp
Auf Lagertypebene müssen Sie Steuerungskennzeichen festlegen, die den Materialfluß (Einlagerung und Kommissionierung) und das Inventurverfahren in jedem Lagertyp regeln. Dazu gehören die Steuerungskennzeichen für:
Einlagerung
Auslagerung (Kommissionierung)
Sperrkennzeichen und Inventurverfahren
Hinweis
Einige Steuerungskennzeichen für Lagertypen schließen sich gegenseitig aus, und bestimmte Kennzeichenkombinationen können aufgrund gesetzlicher oder interner Richtlinien nicht zulässig sein. In solchen Fällen erzeugt das System eine Fehlermeldung. Wir empfehlen, daß Sie alle neuen Kombinationen sorgfältig prüfen und testen, bevor Sie sie im Produktivsystem freigeben.
Nur wenn innerhalb eines Lagertyps keine Bestände vorhanden sind, können Sie die Lagereinheitenverwaltung aktivieren oder deaktivieren.
Wir empfehlen, die Kapazitätsprüfung für einen Lagertyp nur dann zu ändern, wenn keine Bestände vorhanden sind.
Besondere Vorsicht ist auch beim nachträglichen Ändern der Steuerungskennzeichen für Einlagerungsstrategien geboten.
Im Lagertyp gibt es Kennzeichen, die sich Sie in der Bewegungsart übersteuern können. Dies bedeutet, daß bestimmte Funktionen wie die Quittierungspflicht für Einlagerung und Kommissionierung oder die Möglichkeit von Umbuchungen an demselben Lagerplatz zwar für einen bestimmten Lagertyp gelten, aber nicht für eine bestimmte Buchung (Wareneingänge aus der Produktion müssen zum Beispiel nicht quittiert werden).
Weitere Informationen zur Änderung bereits definierter Lagertypen oder zum Anlegen neuer Lagertypen finden Sie im Einführungsleitfaden (IMG) der Lagerverwaltung unter
Die Bestandsführung (IM) kommuniziert mit der Lagerverwaltung (WM) über Schnittstellenlagertypen. So werden im IM verbuchte Wareneingänge und -ausgänge im WM in Schnittstellenlagertypen fortgeschrieben.
Diese Lagertypen können Eigenschaften aufweisen, die bei rein physischen Lagertypen in der Regel nicht definiert werden. Zum Beispiel sind für Schnittstellenlagertypen negative Bestände möglich, keine Kapazitätsprüfungen erforderlich und keine Einlagerungs- oder Kommissionierstrategien festgelegt.
Sie können mehrere Lagertypen für jede Lagernummer definieren. Die folgende Abbildung zeigt fünf Lagertypen, die einer Lagernummer zugeordnet sind.
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