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 Strategien für Kundeneinzelfertigung (KDE)

Einsatzmöglichkeiten

Die in diesem Abschnitt erläuterten Planungsstrategien sind auf die Fertigung eines Materials für einen bestimmten Kundenauftrag ausgerichtet. Enderzeugnisse sollen also erst gefertigt werden, wenn ein Kundenauftrag eingegangen ist. Das bedeutet, daß Kundeneinzelfertigungsstrategien immer eine sehr enge Kunden-Lieferanten-Beziehung unterstützen, da Ihre Kundenaufträge eng mit der Fertigung verbunden sind.

Die gleiche Beziehung besteht zwischen dem Kundenauftrag und der Fertigung in einer Kundeneinzelfertigungsumgebung. Die Kundeneinzelfertigung wird auch in den folgenden Umgebungen angewendet:

  • Fertigung mit Variantenkonfiguration

  • Montage nach Katalog

Voraussetzungen

Wählen Sie eine Kundeneinzelfertigungsstrategie, wenn

  • die Materialien getrennt sind. Das bedeutet, daß sie eindeutig bestimmten Kundenaufträgen zugeordnet sind.

  • die Kosten auf Kundenauftragsebene verfolgt werden müssen, d.h. nicht auf Materialebene.

Hinweis Hinweis

Kundeneinzelfertigungsstrategien sollten immer mit dem Losgrößenschlüssel EX (exakte Losgröße) kombiniert werden. Rundungswerte sollten nicht verwendet werden. Wenn Sie Rundungswerte pflegen, haben diese aufgrund der Kundeneinzelfertigungseigenschaften dieser Strategien keine Auswirkung.

Ende des Hinweises

Ablauf

  • Es existieren umfassende Möglichkeiten zur Beschaffung von Komponenten, besonders für bestimmte Kundenauftragspositionen.

    Sie können jedoch auch eine andere Planungsstrategie zur Beschaffung von Komponenten ohne Kundenaufträge verwenden. Dies ermöglicht Ihnen, Ihre Wiederbeschaffungszeit auf ein Minimum zu begrenzen. Hierzu stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Kundeneinzelbestand kann auf jeder Stücklistenebene existieren. Weitere Informationen finden Sie unter Lagerhaltung auf verschiedenen Stücklistenebenen .

  • Da die Fertigung eng mit Kundenaufträgen verbunden ist, gibt es in der Bedarfs-/Bestandsliste einen Kundenabschnitt.

  • Ungeplante Wareneingänge (wie z.B. Retouren) können in der Regel nicht für andere Kundenaufträge verwendet werden (auch wenn sie in Bearbeitungsreihenfolge auftreten), wenn sie nicht an die Bedürfnisse eines Kunden angepaßt werden.

In der grundlegenden Kundeneinzelfertigungsstrategie Kundeneinzelfertigung (20) sind keine bestimmten Produktstrukturen erforderlich. Das bedeutet, es ist unerheblich, ob das Material eine Stückliste besitzt oder nicht. Das Material kann eigengefertigt oder auch fremdbeschafft werden. Mit dieser Strategie ist keine Vorplanung verbunden.

Die Strategien Vorplanung ohne Endmontage (50) und Vorplanung mit Vorplanungsmaterial (60) erfordern eine bestimmte Produktstruktur (d.h. eine Stückliste; die Materialien werden immer eigengefertigt). Die in diesem Abschnitt erläuterten Planungsstrategien setzen voraus, daß Sie die Beschaffung (Fertigung oder Einkauf) Ihrer Komponenten durch Planung der Endprodukte planen möchten. Das bedeutet, daß Sie eine relativ stabile Nachfrage für Ihr Enderzeugnis haben müssen. Wenn Sie jedoch auf der Komponentenebene leichter planen können als auf Enderzeugnisebene, finden Sie weitere Informationen unter Strategien für Planungskomponenten .