Wenn Sie Daten in der Herstellanweisung abzeichnen wollen, definieren Sie hierfür eine Prozessdatenanforderung mit Unterschrift. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:
Unterschrift zur Annahme unzulässiger Eingabewerte
In diesem Fall definieren Sie die Unterschrift als Teil einer Eingabewertprüfung. Sie erfassen die Unterschrift in der Herstellanweisung nur dann, wenn Sie einen Eingabewert übernehmen wollen, obwohl er ausserhalb des vorgesehenen Wertebereichs liegt.
Unterschrift zum Abzeichnen eines Arbeitsschritts
In diesem Fall gliedern Sie die Unterschrift als Eingabewert in die normale Schrittfolge der Herstellanweisung ein. Die Eingaben und Formelergebnisse des jeweiligen Arbeitsschritts werden beim Erfassen der Unterschrift rückgemeldet, d.h. die zugehörigen Meldungen werden zum Versenden an die Prozesskoordination übergeben. Die Werte können Sie anschliessend nicht mehr ändern.
In der browser-basierten Herstellanweisung können Sie für das Abzeichnen eines Arbeitsschritts auch eine asynchrone Signatur definieren. Mit Hilfe eines asynchronen Signaturprozesses können Sie Istdaten erst dann rückmelden, nachdem eine oder mehrere, weitere Personen die Eingaben mit ihrer Unterschriften bestätigt haben. Wenn die asynchrone Unterschrift das letzte Eingabefeld in der Herstellanweisung ist, schließt sie die Herstellanweisung automatisch ab (siehe unten).
Beispiel
Der Anlagenfahrer erfasst im Verlauf der Produktion Werte und zeichnet diese Eingaben mit seiner Unterschrift ab. Das System erzeugt jedoch noch keine Prozessmeldung, da die Eingaben zu einem späteren Zeitpunkt noch vom Schichtmeister überprüft und gegengezeichnet werden müssen. In der Zwischenzeit kann der Anlagenfahrer einen anderen Abschnitt der Herstellanweisung weiterbearbeiten. Lediglich das noch zu unterzeichnende Eingabefeld ist nun solange für weitere Eingaben gesperrt bis der Schichtmeister unterschrieben hat.
Wenn die vom Anlagenfahrer erfassten Werte nicht zulässig sind, kann der Schichtmeister den asynchronen Signaturprozess abbrechen. Die zuvor eingegebenen Werte werden wieder verworfen. Die Eingabefelder auf der Herstellanweisung werden daraufhin wieder eingabebereit. Es können neue Werte erfasst werden. Erst wenn alle erforderlichen Unterschriften geleistet wurden, werden die zum Arbeitsschritt gehörenden Prozessmeldungen erzeugt.
Unterschrift zum Abzeichnen/Abschließen der Herstellanweisung
Sie entspricht formal der Unterschrift zum Abzeichnen eines Arbeitsschritts, wird jedoch am Ende der Herstellanweisung nach Abschluss aller Arbeitsschritte geleistet.
Bei ABAP-List-basierten Herstellanweisungen können Sie hierfür jede Art von Unterschrift verwenden. Sie bestätigen mit der Unterschrift lediglich die Vollständigkeit und Korrektheit der Daten.
Bei browser-basierten Herstellanweisungen müssen Sie die digitale Signatur mit Signaturstrategie und asynchronem Signaturprozess verwenden (siehe unten). Die Herstellanweisung wird automatisch abgeschlossen, sobald der Signaturprozess beendet ist.
Qualitative Aussagen über den Herstellprozess können Sie bei Bedarf im zugehörigen Kommentar erfassen. Dieser wird bei entsprechender Customizing-Einstellung ins Chargenprotokoll übernommen und steht somit als Grundlage für den Verwendungsentscheid zur Verfügung.
Im Customizing des Steuerrezeptempfängers ist die Art von Unterschrift eingestellt, die in der Herstellanweisung verwendet werden soll.
Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:
Unterschrift ohne Kennwortprüfung
Unterschrift mit einfacher Kennwortprüfung
Diese Unterschriftsart können Sie nur bei ABAP-List-basierten Herstellanweisungen verwenden. Die Kennwörter für die zuständigen Benutzer definieren Sie im Customizing des Steuerrezeptempfängers.
Digitale Signatur
Falls beim Signieren mehrere Einzelsignaturen geleistet werden sollen, können Sie im Steuerrezeptempfänger zusätzlich festlegen,
welche Signaturstrategie zum Abzeichnen von Arbeitsschritten und Herstellanweisungen verwendet wird
welche Signaturstrategie beim Übernehmen unzulässiger Eingabewerte verwendet wird
Weitere Informationen zur digitalen Signatur sowie den dafür erforderlichen Einstellungen finden Sie unter Genehmigung mit digitalen Signaturen .
Hinweis
Wenn Sie browser-basierte Herstellanweisungen mit einer Unterschrift abschliessen wollen, müssen Sie die digitale Signatur verwenden.
Unterschrift zu unzulässigem Eingabewert
Unterschriften mit dieser Verwendung definieren Sie im Rahmen der Eingabewertprüfung. Informationen hierzu finden Sie unter:
Typ 0: Definition von Eingabewertprüfungen
Typ 2: Definition von Eingabewertprüfungen
Unterschrift zum Arbeitsschritt / zur Herstellanweisung
Unterschriften mit dieser Verwendung definieren Sie als Eingabewert in einer Prozessdatenanforderung. Für die Definition der Prozessvorgabe gelten dieselben Strukturierungsregeln, wie bei anderen Datenanforderungen.
Siehe auch:
Typ 0: Definition von Datenanforderungen
Typ 2: Prozessdatenanforderungen für Herstellanweisungen
Beachten Sie zusätzlich folgende Besonderheiten:
Typ der Datenanforderung
Sie können in jeder Datenanforderung genau eine Unterschrift definieren. Wie die Unterschrift verarbeitet wird, ist abhängig vom Typ der Datenanforderung:
Mit Unterschriften in einfachen Datenanforderungen schliessen Sie die vorausgehenden Eingaben und Berechnungen ab der letzten Unterschrift ab. Wenn einer Unterschrift eine Tabelle vorausgeht, können Sie nach Eingabe der Unterschrift keine neuen Tabelleneinträge mehr erfassen.
In wiederholten Datenanforderungen müssen Unterschriften in der letzten Tabellenspalte stehen, d.h. die Unterschrift muss als letzter Eingabewert der Prozessvorgabe definiert sein.
Mit einer Unterschrift schließen Sie die vorausgehenden Tabelleneinträge ab. Sie können jedoch neue Tabelleneinträge erfassen, sofern die maximale Anzahl der Tabellenzeilen noch nicht erreicht ist.
Meldungsart
Sie müssen der Prozessvorgabe eine Meldungsart mit dem Merkmal PPPI_SIGNATURE für die Unterschrift zuordnen.
Beachten Sie bei wiederholten Datenanforderungen, dass Sie für jede Tabellenzeile eine Unterschrift erfassen müssen, wenn die Unterschrift in der Meldungsart als obligatorisch gekennzeichnet ist.
Eingabewert für die Unterschrift
Das Merkmal PPPI_SIGNATURE (Unterschrift) müssen Sie in der Prozessvorgabe als Eingabewert definieren.
Es wird in die Meldung übernommen, die zur Prozessvorgabe angelegt wird. Dabei erhält es folgenden Wert:
bei einzelnen Unterschriften oder Signaturen:
die Unterschrift bzw. der Name des Unterzeichners
bei Unterschriften, die aus mehreren digitalen Einzelsignaturen bestehen:
den Schlüssel der zugehörigen Signaturstrategie
Die Signaturen können Sie in der Herstellanweisung anzeigen.
Berechtigung zum Leisten der Unterschrift
Bei folgenden Unterschriftsarten können Sie festlegen, dass ein Benutzer eine bestimmte Pflegeberechtigung für die Herstellanweisung benötigt, um die Unterschrift zu leisten:
In browser-basierten Herstellanweisungen:
bei Unterschriften ohne Kennwort
bei digitalen Signaturen
In ABAP-List-basierten Herstellanweisungen:
bei Unterschriften mit einfacher Kennwortprüfung
bei digitalen Signaturen
Das System prüft dann, ob im Benutzerstammsatz im Berechtigungsobjekt C_CRPI_BER die in der Prozessvorgabe angegebene Aktivität hinterlegt ist.
Hinweis
Unabhängig von dieser Einstellung werden bei digitalen Signaturen folgende Berechtigungen geprüft:
die Aktivität
73 (Archivieren)
im Berechtigungsobjekt C_CRPI_BER (Herstellanweisung)
bei Einzelsignaturen einer Signaturstrategie die Berechtigungsgruppe der Einzelsignatur im Berechtigungsobjekt C_SIGN_BGR (Berechtigungsgruppen für digitale Signaturen)
Signaturstrategie für digitale Signaturen
Wenn ein Arbeitsschritt oder ein unzulässiger Eingabewert durch mehrere Personen signiert werden muss, legen Sie über eine Signaturstrategie fest, welche Einzelsignaturen erforderlich sind. Sie können bereits im Steuerrezeptempfänger eine Signaturstrategie zuordnen, die dann für alle Arbeitsschritte bzw. für alle Eingabewertprüfungen gilt. Falls Sie in einer bestimmten Prozessvorgabe eine andere Strategie verwenden wollen, ordnen Sie die Strategie der Prozessvorgabe zu.
Hinweis
Wenn Sie browser-basierte Herstellanweisungen mit einer Unterschrift abschliessen wollen, müssen Sie eine Signaturstrategie verwenden.
Synchroner oder asynchroner Signaturprozess
Standardmäßig werden Signaturstrategien in der Herstellanweisung synchron ausgeführt, d.h. alle Einzelsignaturen müssen unmittelbar nacheinander geleistet werden, ohne dass Sie die Funktion verlassen.
In Prozessvorgaben, die zum Abzeichnen der gesamten Herstellanweisung dienen, können Sie jedoch festlegen, dass die Signaturstrategie asynchron ausgeführt wird. Die Signaturen werden dann einzeln abgespeichert. Die Herstellanweisung kann nach jeder Einzelsignatur geschlossen und vom nächsten Unterzeichner neu aufgerufen werden.
Hinweis
Wenn Sie browser-basierte Herstellanweisungen mit einer Unterschrift abschließen wollen, müssen Sie den asynchronen Signaturprozess verwenden.
Erfassen Sie die Daten zur Unterschrift, indem Sie der Prozessvorgabe folgende Merkmale zuordnen:
Merkmal |
Bedeutung |
Bewertung |
PPPI_INPUT_REQUEST |
Eingabeaufforderung |
beliebiger Kurztext |
PPPI_REQUESTED_VALUE |
Eingabewert |
PPPI_SIGNATURE |
PPPI_SIGNATURE_ AUTHORIZATION |
benötigte Berechtigung (nur bei Unterschriften mit Kennwort und digitalen Signaturen) |
beliebiger Wert für das Feld
|
PPPI_SIGNATURE_STRATEGY |
Signaturstrategie (nur bei digitalen Signaturen) |
im Customizing definierte Strategie |
PPPI_SIGNATURE_MODE |
Synchroner oder asynchroner Signaturprozess (nur beim Abzeichnen / Abschließen von Herstellanweisungen mit einer Signaturstrategie) |
|