Diese Vorgehensweise beschreibt, wie Sie eine Vererbungsvorlage anlegen und ändern.
Sie haben im Customizing der
Grunddaten und Werkzeuge
unter
Gruppen festlegen
die Gruppen definiert, die Sie für Vererbungsvorlagen benötigen. Diese Gruppen haben Sie dann unter
Gruppenbäume festlegen und Gruppen zuordnen
dem Gruppenbaum für Vererbungsvorlagen zugeordnet.
Sie haben die Änderungsberechtigung für die Gruppe der Vererbungsvorlagen, in der Sie die Vererbungsvorlage anlegen wollen oder in der sich die Vererbungsvorlage befindet, die Sie ändern wollen.
Rufen Sie die Spezifikations-Workbench auf.
Wählen Sie im Navigationsbereich mit Doppelklick
<Spezifikationstyp>
, wobei
<Spezifikationstyp>
für den
Spezifikationstyp
der Spezifikationen steht, für die Sie eine Vererbungsvorlage anlegen wollen oder für die Sie die Vererbungsvorlage angelegt haben, die Sie ändern wollen.
Sie gelangen auf das Bild
Spezifikation bearbeiten: Einstieg
.
Wählen SieSpezifikation
→
Vererbung
→
Vorlagen bearbeiten.
Sie gelangen auf das Dialogfenster
Vererbungsvorlagen bearbeiten
. Die
Gruppenübersicht
der Vererbungsvorlagen wird angezeigt.
Sie können die Gruppenübersicht der Vererbungsvorlagen analog auch von den Bildern
Spezifikation bearbeiten: Trefferliste
und Spezifikation bearbeiten: Kopfdaten
aus aufrufen.
Positionieren Sie den Cursor auf der Gruppe, in der Sie eine Vererbungsvorlage anlegen wollen, und wählen Sie
mit Quick-Info
Vererbungsvorlagen anlegen
.
Sie gelangen auf das Dialogfenster
Vererbungsvorlagen anlegen
.
Geben Sie auf den Registerkarten
Kopf
und
Bezeichner
die erforderlichen Daten ein, wählen Sie
mit Quick-Info
Übernehmen
und bestätigen Sie die Sicherungsabfrage, indem Sie
Ja
wählen.
Die Vererbungsvorlage wird als Gruppeneintrag der Gruppe hinzugefügt.
Wählen Sie mit Doppelklick auf den Gruppeneintrag die Vererbungsvorlage.
Geben Sie nach Bedarf Verwendungen, Identifikatoren und Bewertungsarten an, anhand derer Daten mit Hilfe der Vererbungsvorlage vererbt werden sollen. Beachten Sie dabei Folgendes:
Wenn Daten (Identifikatoren und Bewertungen) unabhängig von ihrer Verwendung vererbt werden sollen, d.h. wenn die Verwendung, die bei den Daten an der Quellspezifikation angegeben wurde, bei der Vererbung nicht als Filter berücksichtigt werden soll, setzen Sie das Kennzeichen
Alle Verwendungen
. Wenn Sie keine Verwendung angeben und das Kennzeichen nicht setzen, werden
keine Daten vererbt.
Generell werden nur aktive Identifikatoren und Bewertungen vererbt, d.h. nur die Identifikatoren, bei denen das Kennzeichen
Aktiv
gesetzt ist. Wenn Sie in der Vererbungsvorlage das Kennzeichen
Alle Verwendungen
. setzen, werden auch inaktive Identifikatoren und Bewertungen sowie Identifikatoren und Bewertungen ohne Verwendung vererbt.
Wenn alle Identifikatoren, die bei der Quellspezifikation vorhanden sind, vererbt werden sollen, d.h., wenn bei der Vererbung von Identifikatoren alle vorhandenen Identifikationstypen und Identifikationsarten berücksichtigt werden sollen, setzen Sie das Kennzeichen
Alle Identifikatoren
. Wenn Sie keine Identifikatoren angeben und das Kennzeichen nicht setzen, werden
keine Identifikatoren vererbt.
Wenn Bewertungen aller Bewertungsarten, die bei der Quellspezifikation vorhanden sind, vererbt werden sollen, setzen Sie das Kennzeichen
Alle Bewertungen
. Wenn nur die Daten bestimmter Bewertungsarten vererbt werden sollen, gehen Sie folgendermaßen vor:
Wählen Sie
mit Quick-Info
Bewertungsarten auswählen
.
Markieren Sie im Eigenschaftsbaum mit Hilfe der Funktion
mit Quick-Info
Teilbaum mark. +/-
die gewünschten Bewertungsarten und bestätigen Sie.
Wenn Sie keine Bewertungsarten angeben und das Kennzeichen
Alle Bewertungen
nicht setzen, werden
keine Bewertungen vererbt.
Wenn Sie unter
Verwendungen
oder
Identifikatoren
in einer Zeile der Tabelle Daten eingeben und in derselben Zeile in eines oder mehrere Felder keinen Wert eingeben, werden bei der Vererbung alle Werte dieses Feldes berücksichtigt, d.h. durch dieses Feld erfolgt keine Einschränkung.
Verwendungen
Einstufung |
Gültigkeitsraumtyp |
Gültigkeitsraum |
Vererbung |
---|---|---|---|
PUBLIC |
<leer> |
<leer> |
Alle als PUBLIC eingestufte Daten, unabhängig vom Gültigkeitsraum |
<leer> |
REGION |
REG_EU |
Alle Daten, die für REG_EU gelten, unabhängig von der Einstufung |
Identifikatoren
Sprache |
Identifikationstyp |
Identifikationsart |
Vererbung |
---|---|---|---|
<leer> |
NUM |
<leer> |
Alle Nummern |
<leer> |
NAM |
PROD |
Produktnamen in allen Sprachen |
Die Daten, die Sie in der Vererbungsvorlage angeben, dürfen sich nicht überschneiden. Das System prüft, ob Überschneidungen zwischen Gültigkeitsräumen, Einstufungen oder Identifikationsarten vorliegen. Beachten Sie dabei, dass in der Vererbungsvorlage Verwendungen mit UND verknüpft werden (wenn Sie dagegen in der
Spezifikationsverwaltung
zu Identifikatoren und Bewertungen einer Spezifikation mehrere Verwendungen angeben, werden diese generell mit ODER verknüpft). Eine Ausnahme besteht, wenn Sie im Feld
Einstufung
keine Eingabe machen (entspricht der Eingabe
Alle Einstufungen
)
. In diesem Fall werden die Verwendungen mit ODER auf Überschneidung geprüft, sofern nicht derselbe Gültigkeitsraum vorliegt.
Überschneidung von Gültigkeitsräumen derselben Einstufung
Die Gültigkeitsräume werden vom SAP-System nach Ländern und Regionen aufgelöst. Folgende Eingaben sind daher nicht erlaubt:
PUBLIC/DE und PUBLIC/REG_WORLD
INTERNAL/DE und INTERNAL/DE_BW (DE_BW = Region von DE)
PUBLIC/DE und PUBLIC/<leer> (<leer> entspricht "Alle Gültigkeitsräume")
Überschneidung von Einstufungen desselben Gültigkeitsraums
Zur Überschneidung kommt es nur, wenn Sie eine bestimmte Einstufung mit der Eingabe <leer> (Alle Einstufungen) kombinieren. Nicht erlaubt ist daher z.B. PUBLIC/DE und <leer>/DE.
Da bei der Eingabe von <leer> (Alle Einstufungen) die Verwendungen mit ODER und nicht mit UND auf Überschneidung geprüft werden, ist dagegen z.B. die Eingabe PUBLIC/DE und <leer>/REG_WORLD erlaubt.
Überschneidung von Identifikationsarten desselben Identifikationstyps
Zur Überschneidung kommt es nur, wenn Sie eine bestimmte Identifikationsart mit der Eingabe <leer> (Alle Identifikationsarten) kombinieren. Nicht erlaubt ist daher z.B. NUM/CAS und NUM/<leer>.
Setzen Sie bei Bedarf unter
Erlaubte Änderungsoptionen
eines oder mehrere Kennzeichen. Mit diesen Kennzeichen legen Sie folgendermaßen fest, ob die anhand der Vererbungsvorlage vererbten Bewertungen temporär oder permanent geändert werden dürfen und ob die Vererbungsbeziehung deaktiviert werden darf:
Wenn Sie
das Kennzeichen
Änderungen an Zielspezifikationen
setzen, dürfen die vererbten
Bewertungen in der Zielspezifikation temporär überschrieben werden.
Wird eine Änderung an der Quellspezifikation durchgeführt, die zu einer Neuberechnung der zu vererbenden Daten führt, so werden alle an der Zielspezifikation temporär überschriebenen Bewertungen wieder durch die Bewertungen der Quellspezifikation ersetzt.
Wenn Sie das Kennzeichen
Vererbungsausschluss
setzen, dürfen die vererbten
Bewertungen in der Zielspezifikation dauerhaft überschrieben werden.
Sobald die vererbten Bewertungen einmal überschrieben wurden, werden Änderungen, die an den entsprechenden Bewertungen in der Quellspezifikation vorgenommen werden, nicht mehr an die Zielspezifikation vererbt. Die in der Zielspezifikation überschriebenen Bewertungen können weitervererbt werden.
Wenn Sie das Kennzeichen
Deakt.Vererbungsbeziehungen
setzen, darf die Vererbungsbeziehung zwischen Quell- oder Zielspezifikation nach Bedarf deaktiviert und wieder aktiviert werden.
Wenn die Vererbungsbeziehung deaktiviert wurde und die Daten (Identifikatoren und Bewertungen) der Quellspezifikation geändert werden, werden die entsprechenden Daten in der Zielspezifikation nicht aktualisiert. Sie können die vererbten Daten in der Zielspezifikation überschreiben.
Wenn die Verbindung wieder aktiviert wird, werden die Daten in der Zielspezifikation wieder entsprechend der Quellspezifikation aktualisiert.
Wählen Sie
mit Quick-Info
Sichern
und dann
mit Quick-Info
Übernehmen
.
Wählen Sie die Vererbungsvorlage mit Doppelklick, die Sie ändern wollen.
Ändern Sie nach Bedarf Verwendungen, Identifikatoren und Bewertungsarten an, anhand derer Daten mit Hilfe der Vererbungsvorlage vererbt werden sollen. Beachten Sie dabei, dass Sie eine Vererbungsvorlage, die bereits in einer Vererbungsbeziehung verwendet wird, nur so ändern dürfen, dass vererbte Daten nicht gelöscht werden. Sie erhalten eine entsprechende Warnung, wenn eine Vererbungsvorlage, die Sie ändern wollen, bereits verwendet wird. Beim Ändern verhindert das System automatisch, dass Sie unzulässige Änderungen an der Vererbungsvorlage vornehmen. Im Detail bedeutet dies Folgendes:
Sie dürfen neue Identifikationstypen und -arten hinzufügen, da dadurch eine größere Zahl an Identifikatoren vererbt werden. Bestehende Identifikationstypen und -arten dürfen Sie dagegen nicht löschen.
Sie dürfen Verwendungen ändern, wenn dadurch keine Einschränkung der Daten erfolgt.
Beispielsweise dürfen Sie anstelle des Gültigkeitsraums DE alle Gültigkeitsräume oder eine Region von DE, z.B. DE_BW, definieren, da alle Datensätze, die für DE_BW gültig sind, auf jeden Fall auch für DE gültig sind, da DE_BW in DE enthalten ist.
Sie dürfen einzelne Verwendungen löschen. Aufgrund der UND-Verknüpfung von Verwendungen in der Vererbungsvorlage wird letztere weniger eingeschränkt, wenn Sie eine Verwendung löschen.
Beispielsweise dürfen Sie von den Verwendungen PUBLIC/DE und INTERNAL/US die Verwendung INTERNAL/US löschen.
Sie dürfen eine einzelnen Verwendung nicht durch eine andere ersetzen (z.B. PUBLIC/DE durch PUBLIC/FR).
Sie dürfen die Kennzeichen
Alle Verwendungen
,
Alle Identifikatoren
oder
Alle Bewertungsarten
nicht zurücknehmen, wenn sie gesetzt sind. Sie dürfen sie jedoch setzen, wenn sie noch nicht gesetzt sind.
Beachten Sie bei der Dateneingabe außerdem die Angaben im Abschnitt
Vererbungsvorlage anlegen
.
Die Änderungen, die Sie aneiner Vererbungsvorlage vornehmen, die bereits in einer Vererbungsbeziehung verwendet wird,können Sie nach dem Sichern nicht mehr rückgängig machen, da durch den Hintergrundjob möglicherweise sofort die entsprechenden Daten vererbt werden.
Wählen Sie
mit Quick-Info
Sichern
und dann
mit Quick-Info
Übernehmen
.
Die Vererbungsvorlage können Sie in der Vererbung nutzen, um Vererbungsbeziehungen zwischen Spezifikationen anzulegen .
Wenn Sie eine Vererbungsvorlage geändert haben, die in einer aktiven und konsistenten Vererbungsbeziehung verwendet wird, erhält letztere den Zustand
Vererbungsbereit
. Daraufhin wird der Hintergrundjob für die Vererbung gestartet, der die Daten der Zielspezifikation entsprechend der geänderten Vererbungsvorlage aktualisiert.