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Verwendung

Für die Durchführung besonderer Planungsaufgaben, die sich mit keiner der von BW-BPS angebotenen Planungsfunktionen lösen lassen, können Sie eigene Planungsfunktionen vom Typ Exit-Funktion definieren. Dazu müssen Sie Funktionsbausteine bereitstellen, die die Bewegungsdaten verändern. Exit-Funktionen bieten Ihnen weitgehende Kontrolle über jedes Detail bei der Berechnung von Plandaten, erfordern aber auch den größten Aufwand, da Sie hierfür eigene ABAP-Programme schreiben müssen.

Exit-Funktionen in BW-BPS ähneln insofern den SAP Customer-Exits, als sie eine definierte Schnittstelle zu kundenspezifischen Erweiterungen bieten. Sie unterscheiden sich von Customer-Exits jedoch insofern, als die Ausführung der Exit-Funktionen innerhalb der Planungsumgebung (und nicht in einer speziellen Transaktion) erfolgt. Außerdem können Sie beliebig viele Exit-Funktionen bzw. Funktionsbausteine einsetzen, während BW-BPS genau eine Absprungstelle für einen Customer-Exit vorsieht. 

Voraussetzungen

Wenn Sie Exit-Funktionen einsetzen wollen, benötigen Sie Kenntnisse der Programmiersprache ABAP sowie Kenntnisse über die Schnittstelle der Funktionsbausteine, die Sie mit Hilfe der Exit-Funktion aufrufen. Weitere Informationen finden Sie in der F1-Hilfe, die Sie beim Anlegen und Bearbeiten einer Exit-Funktion zu dem Feld Funktionsbaustein aufrufen können.

Funktionsumfang

Der Funktionsumfang einer Exit-Funktion ist nur durch die Möglichkeiten der Programmiersprache ABAP begrenzt. Welche konkreten Leistungen die von Ihnen zu erstellenden Funktionsbausteine erbringen, hängt von der durch Sie festgelegten Programmlogik ab.

Hinweis

SAP liefert in der Funktionsgruppe UPFX(Entwicklungsklasse UPF) Beispiel-Funktionsbausteine aus, um Ihnen einen Eindruck von den Möglichkeiten der Planung mit Exit-Funktionen zu vermitteln. Sie können diese Funktionsbausteine als Anschauungsmaterial verwenden bzw. als Grundlage für die Programmierung Ihrer eigenen Funktionsbausteine. Sie erhalten dort u.a. wertvolle Hinweise für einen generischen Lösungsansatz zum Umgang mit den mandantenspezifischen technischen Namen der automatisch generierten Planungsobjekte, die nach einem Transport vom Customizing- in den Produktivmandanten bei einer statischen Herangehensweise Probleme aufwerfen können.

Beim Anlegen einer Exit-Funktion geben Sie im Feld Funktionsbaustein den technischen Namen des Funktionsbausteines an, der beim Aufruf der Exit-Funktion ausgeführt werden soll. Zusätzlich können Sie den Namen eines weiteren Funktionsbausteines angeben, den Sie für Initialisierungszwecke einsetzen möchten.

Hinweis

Die Verwendung eines Funktionsbausteins zur Initialisierung ist sinnvoll, wenn Sie mit Hilfe der Exit-Funktion Datensätze nicht nur ändern, sondern auch neu anlegen möchten. Die Initialisierung sorgt dafür, dass die Schlüssel der neu anzulegenden Datensätze über einen dafür vorgesehenen Parameter an den Haupt-Funktionsbaustein übergeben werden. Damit ist sichergestellt, dass dieser Funktionsbaustein auf jeden Fall abgearbeitet wird, auch wenn noch keine Datensätze vorhanden sind.

Auswahl von Merkmalen

Sie können zu ändernde Felder aus der Liste derjenigen Merkmale auswählen, die in der Planungsebene enthalten sind. Damit legen Sie fest, auf welche Merkmale Sie innerhalb Ihres Funktionsbausteines zugreifen können, um bestimmte Selektionen durchführen zu können. Unabhängig davon, was Sie hier auswählen, können Sie immer auf sämtliche Kennzahlen zugreifen, die in der Planungsebene enthalten sind.

Hinweis

Wenn Sie im Quellcode der Funktionsbausteine, die beim Aufruf einer Exit-Funktion abgearbeitet werden, Bezüge zwischen Datensätzen herstellen (z.B. "erhöhe geplanten Erlös für Region EMEA um 10%, wenn der erzielte Erlös der Region Asien 5 Millionen Dollar übersteigt; anderenfalls um 5%"), benötigen Sie Informationen darüber, wie BW-BPS intern die Datenübergabe an Planungsfunktionen durchführt. Stellen Sie sicher, dass Sie zum Ausführungszeitpunkt auch tatsächlich auf die erforderlichen Datensätze zugreifen können.

Sie können mit einer Exit-Funktion grundsätzlich zwar die Werte von Kennzahlen ändern, aber nicht die Werte von Merkmalen. Falls Sie dennoch eine solche Funktionalität benötigen (z.B. für Umbuchungen), können Sie dies dadurch erreichen, dass Sie den zu ändernden Datensatz zunächst in einen lokalen Arbeitsbereich kopieren, die gewünschten Änderungen vornehmen, den so geänderten Datensatz abspeichern und den ursprünglichen Datensatz löschen.

Definition von Parametern

Außerdem können Sie eine beliebige Anzahl von Parameterfeldern anlegen. Sowohl die zu ändernden Felder als auch die Parameter werten Sie innerhalb Ihrer Funktionsbausteine aus, indem Sie geeignete Importparameter für den Funktionsbaustein anlegen, mit deren Hilfe Sie die zu ändernden Felder und Parameter an den Funktionsbaustein übergeben.

Im Falle der Parameterfelder gilt eine weitere Besonderheit: Sie legen Parameterfelder mit einem frei definierbaren Namen an und versorgen sie in einer Parametergruppe zu der Exit-Funktion mit denjenigen Werten, die beim Ausführen der Funktion an den zugeordneten Funktionsbaustein übergeben werden. Um für die Parameterfelder Werte eingeben zu können, ist es zusätzlich erforderlich, dass Sie zu jedem Parameterfeld der Exit-Funktion ein Datenelement angeben. Dieses Datenelement wird benötigt, um bei der Festlegung der Parameterwerte innerhalb der Parametergruppe zu der Exit-Funktion Validierungen und Wertehilfen bereitstellen zu können. Für die Wertehilfe der Parameterwerte kann der Name einer Tabelle und eines darin enthaltenen Feldes angegeben werden.

Kombination von Exit-Funktionen mit anderen Funktionen

Sie können Exit-Funktionen wie Funktionen aller anderen Typen in Planungssequenzen aufnehmen. Damit haben Sie die Möglichkeit, für eine bestimmte Planungsaufgabe die ausgelieferten frei definierbaren Funktionen mit den Funktionsbausteinen zu kombinieren, die Sie beim Aufruf von Exit-Funktionen ausführen.

 

Siehe auch:

Formel

Datenübergabe an Planungsfunktionen

Planungsfunktionen

 

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