Planungssequenzen
Verwendung
Eine Planungssequenz ist eine Liste von Planungsfunktionen und Parametergruppen, die in der von Ihnen vorgegebenen Reihenfolge nach dem Aufruf schrittweise nacheinander abgearbeitet werden. Sie verwenden diese Funktion, um beliebig viele, von Ihnen definierte Planungsfunktionen der Reihe nach automatisch abarbeiten zu lassen. Dies ist nützlich, wenn Sie bestimmte komplexe Operationen regelmäßig auf Ihre Daten anwenden möchten. Sie können beliebig viele Funktionsaufrufe in einer Planungssequenz zusammenstellen, die dann wie ein einziger Arbeitsschritt abgearbeitet werden.
Der Nutzen von Planungssequenzen ist um so größer, je mehr Verarbeitungsschritte zur Erfüllung einer bestimmten Planungsaufgabe erforderlich sind. Die einmalige Definition einer Sequenz stellt sicher, dass stets alle erforderlichen Schritte durchlaufen werden und die richtige Reihenfolge eingehalten wird.
Sie möchten zu Beginn jeden Quartals den Umsatz in der Sparte „Pharma“ für eine Gruppe von Tochtergesellschaften planen. Hierbei liefern verschiedene Planungsfunktionen wie Kopieren, Umwerten und Verteilen Teilergebnisse, die von der jeweils nächsten Funktion als Eingabe verwendet werden. Die Abfolge der aufeinander aufbauenden Funktionen können Sie durch eine Planungssequenz zu einem einheitlichen Vorgang zusammenfassen.
Integration
Planungssequenzen unterscheiden sich in lokale und globale Planungssequenzen:
· Eine lokale Planungssequenz legen Sie im Kontext eines Planungsgebietes an. Sie fassen darin eine Auswahl der von Ihnen selbst definierten Funktionen zusammen, die zu eben dieser Planungsebene gehören. Auf Funktionen, die Sie im Kontext anderer Planungsebenen angelegt haben, besteht kein Zugriff.
· Eine globale Planungssequenz legen Sie ohne Bezug auf ein bestimmtes Planungsgebiet an (über Springen ® Globale Planungssequenzen) und fassen darin Funktionen aus beliebigen Planungsgebieten zusammen. Globale Planungssequenzen können Sie außerdem im Hintergrund abarbeiten lassen. Über Status und Ergebnis der im Hintergrund abgearbeiteten Sequenzen können Sie sich mit den Funktionen Werkzeuge ® Protokolle bzw. Werkzeuge ® Job-Übersichtinformieren. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, globale Planungssequenzen mit den Werkzeugen des Computing Center Management Systems zeitlich einzuplanen.
Manuelle Planung können Sie einer Planungssequenz nicht zuordnen, da diese Funktion interaktiv ausgelegt ist und Benutzereingriffe erfordert. Dies lässt sich nicht mit dem Konzept der automatischen Abarbeitung von Planungsschritten vereinbaren.
Voraussetzungen
Um eine Planungssequenz definieren zu können, müssen Sie in derselben Planungsebene Funktionen definiert und dazu Parametergruppen angelegt haben. Außerdem müssen Sie sicherstellen, dass alle in einer Sequenz zusammengefassten Funktionen bzw. Parametergruppen zu den Merkmalswerteinschränkungen kompatibel sind, die in Planungsebene und -paket vorgenommen wurden. Im Falle einer globalen Planungssequenz gelten die genannten Voraussetzungen für die in der Sequenz enthaltenen Funktionen jeweils mit Bezug auf die Planungsebene, zu der sie gehören.
Der Erfolg einer sequentiellen Verarbeitung von Plandaten hängt wesentlich von der Gestaltung der abzuarbeitenden Funktionen ab. Dies kann zu überraschenden Effekten führen: So könnte es passieren, dass einige Funktionen einer Sequenz nur unter der Bedingung arbeiten, dass bestimmte Merkmalswerte in den angelieferten Daten vorkommen. Wenn das nicht der Fall ist, werden bestimmte nachfolgende Funktionen unter Umständen nicht ausgeführt.
Funktionsumfang
Sie legen pro Verarbeitungsschritt die gewünschte Planungsfunktion mit einer der dafür verfügbaren Parametergruppen fest. Hierbei unterliegen Sie keinerlei Einschränkungen; Sie können z.B. auch die gleiche Kombination aus Funktion und Parametergruppe mehrfach in eine Sequenz aufnehmen. Die Abarbeitung einer Sequenz beginnt mit dem Stand der Daten, wie er in der Datenbasis von BW-BPS vorliegt. Jeder weitere Schritt der Abarbeitung übernimmt den Stand der Daten, der durch die zuvor ausgeführte Funktion hergestellt wurde.
Falls eine Funktion der Planungssequenz nicht erfolgreich ausgeführt werden kann, bricht die Verarbeitung an dieser Stelle mit einer entsprechenden Fehlermeldung ab. In diesem Fall bleiben alle Änderungen erhalten, die in den vorhergehenden Schritten vorgenommen wurden. Halten Sie in einer solchen Situation genau fest, welche Schritte erfolgreich durchlaufen wurden und welche nicht. Nachdem Sie das Problems behoben haben, können Sie dann an der richtigen Stelle aufsetzen und die fehlenden Schritte abarbeiten.
Globale Planungssequenzen zeitlich einplanen
Sie können globale Planungssequenzen mit den Werkzeugen des Computing Center Management Systems zeitlich einplanen. Das eröffnet Ihnen verschiedene Vorteile:
· Die Ausführung von Planungssequenzen, die große Datenmengen verarbeiten und dadurch das System stark belasten, können Sie so einplanen, dass die Sequenz in einer Niedriglastphase abgearbeitet wird. Sie können diese Funktion z.B. auch dazu nutzen, umfangreiche Planungssequenzen so einzuplanen, dass sie sich zeitlich nicht mit den regelmäßigen Daten-Updates des SAP BW aus den operativen Systemen überschneiden.
· Sie können periodisch wiederkehrende Planungsaufgaben in einer globalen Planungssequenz zusammenfassen und entsprechend einplanen. Beispielsweise könnten Sie eine regelmäßige Absatzprognose auf der Basis der fortgeschriebenen Istdaten automatisch zu jedem Periodenbeginn einplanen.
Um eine globale Planungssequenz zeitlich einzuplanen, gehen Sie folgendermaßen vor:
...
1. Führen Sie im ABAP-Editor den Report UPC_BUNDLE_EXECUTE aus, der die Abarbeitung globaler Planungssequenzen steuert.
2. Wählen Sie auf dem Selektionsbild des Reports die globale Planungssequenz aus, die Sie abarbeiten lassen möchten.
3. Sichern Sie die aktuellen Einstellungen für den Report als Variante.
4. Definieren Sie über System ® Dienste ® Jobs ® Job-Definition einen Job, mit dem Sie den Report UPC_BUNDLE_EXECUTE mit der zuvor angelegten Variante zu dem von Ihnen gewünschten Zeitpunkt ausführen lassen möchten.
Siehe auch: