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Funktionsdokumentation Eingabebereite Query  Dokument im Navigationsbaum lokalisieren

Verwendung

Eingabebereite Queries können Sie verwenden, um Anwendungen für die manuelle Planung zu erstellen, die von einer einfachen Datenerfassung bis zu komplexen Planungsanwendungen reichen.

Integration

Die Definition einer Query, die für die manuelle Planung verwendet werden soll, nehmen Sie im BEx Query Designer vor (siehe Neue Query definieren).

Dann können Sie die eingabebereiten Queries im Web Application Designer oder dem BEx Analyzer ggf. mit weiteren Queries und Planungsfunktionen zu komplexen Planungsanwendungen kombinieren.

Voraussetzungen

Zur Definition einer eingabebereiten Query sind die folgenden InfoProvider geeignet:

      Aggregationsebenen (siehe Aggregationsebene)

      MultiProvider, in denen mindestens eine einfache Aggregationsebene enthalten ist

Die Aggregationsebenen werden im Planning Modeler angelegt, MultiProvider werden im Funktionsbereich Modellierung der Data Warehousing Workbench definiert.

Funktionsumfang

Definition einer eingabebereiten Query

Wenn Sie eine Query auf den oben genannten InfoProvidern definiert haben, finden Sie unter den Eigenschaften von Strukturbestandteilen (also z.B. in Kennzahlen oder eingeschränkten Kennzahlen) die Registerkarte Planung. Über die dort angebotenen Optionen können Sie festlegen, welche Strukturbestandteile zur Laufzeit einer eingabebereiten Query eingabebereit sein sollen und welche nicht. Bei Strukturbestandteilen, die nicht eingabebereit sein sollen, können Sie zusätzlich festlegen, ob diese Bestandteile als nicht sperrrelevante Daten angesehen werden oder aber nur gegen manuelle Eingaben geschützt sein sollen.

Für die Strukturbestandteile können Sie also unter den folgenden Optionen zur Eingabebereitschaft wählen:

Eingabebereitschaft von Strukturbestandteilen einer Query

Option

Beschreibung

Nicht eingabebereit (nicht sperrrelevant)

Die Strukturbestandteile werden nicht für den exklusiven Zugriff eines Benutzers durch Datensperren geschützt, weil diese Daten für viele Benutzer als Referenz dienen (z.B. Ist-Daten).

Dies ist die standardmäßige Voreinstellung.

Nicht eingabebereit (sperrrelevant)

Wenn die Strukturbestandteile nur gegen manuelle Eingaben geschützt werden sollen, jedoch z.B. durch Planungsfunktionen verändert werden können, kann es sinnvoll sein, diese Daten für einen Benutzer durch Sperren zu schützen. Nur dann ist sichergestellt, dass die Planungsfunktion mit den angezeigten und nicht etwa mit mittlerweile von anderen Benutzern veränderten Daten arbeitet.

Eingabebereit (sperrrelevant)

Die Daten sind für einen Benutzer gesperrt sowie eingabebereit für die manuelle Planung.

Hinweis

Diese Voreinstellungen können durch den Systemzustand übersteuert werden, z.B. wenn keine Disaggregation stattfindet (siehe unten).

Zusätzlich können Sie festlegen, ob eine eingabebereite Query im Änderungsmodus oder im Anzeigemodus gestartet werden soll. Diese Eigenschaft finden Sie in den Query-Eigenschaften auf der Registerkarte Planung. Wenn es mindestens einen eingabebereiten Query-Bestandteil gibt, wird die Query (sofern nicht anders festgelegt) im Änderungsmodus gestartet.

Hinweis

Die Einstellung Query im Anzeigemodus starten übersteuert die Voreinstellungen zur Änderbarkeit der Daten. Wenn Sie also am Strukturbestandteil eingestellt haben, dass die Daten eingabebereit und sperrrelevant sind, in den Eigenschaften der Query jedoch die Einstellung Query im Anzeigemodus starten aktiv ist, ist die Query beim Starten nicht eingabebereit. Zur Laufzeit können die Anwender die Eingabebereitschaft aktivieren, und die hier getroffenen Einstellungen zum Strukturbestandteil werden wirksam.

Hinweis

In BI-Anwendungen, die eine eingabebereite Query als Data Provider verwenden, bietet das System die Möglichkeit, zur Laufzeit Daten manuell zu erfassen. Weitere Informationen finden Sie unter Durchführen der manuellen Planung sowie Erstellen von Planungsanwendungen.

Disaggregation (auch Top-Down-Verteilung genannt)

Normalerweise sind in eingabebereiten Queries nur Zellen auf der Detailebene der zugrunde liegenden Aggregationsebene änderbar. Alle Zellen, die aggregierte Werte enthalten, wie z.B. auf Resultatszeilen oder inneren Hierarchieknoten, sind nicht eingabebereit. Um einen aggregierten Wert ändern zu können, muss dieser auf alle Datensätze disaggregiert werden, die zu diesem aggregierten Wert beitragen.

Disaggregationeinstellungen

Einstellung

Beschreibung

Keine Disaggregation

Die Werte des Strukturbestandteils werden nicht disaggregiert. Zellen, die bezüglich der Aggregationsebene aggregierte Werte enthalten, können nicht verändert werden.

Eingegebenen Wert disaggregieren

Sie können die Zellen ändern, die bezüglich der Aggregationsebene aggregierte Werte enthalten. Der neu eingegebene Wert wird auf alle Datensätze verteilt, die zu der veränderten Zelle beitragen. Die Art der Verteilung erfolgt entsprechend Ihrer Angaben, siehe unten.

Differenz disaggregieren

Sie können die Zellen ändern, die bezüglich der Aggregationsebene aggregierte Werte enthalten. Die Differenz zwischen dem alten und dem neu eingegebenen Wert wird auf alle Datensätze verteilt, die zu der veränderten Zelle beitragen. Die Art der Verteilung erfolgt entsprechend Ihrer Angaben, siehe unten.

Verteilungsarten für die Disaggregation

Verteilungsart

Beschreibung

Gleichverteilung

Die Verteilung erfolgt gleichmäßig auf alle Datensätze, die zur veränderten Zelle beitragen (inkl. Datensätze mit Nullwerten).

Analogverteilung (zu sich selbst)

Die Verteilung erfolgt analog zu allen Datensätzen, die zur veränderten Zelle beitragen.

Analogverteilung (zu folgendem Strukturelement)

Sie können ein Strukturelement als Referenz angeben. Die Verteilung erfolgt analog zu allen Datensätzen, die zur entsprechenden Zelle dieses referenzierten Strukturelements beitragen. Als Referenz zur Analogverteilung können Sie nur einen Strukturbestandteil aus derselben Struktur wählen.

Weitere Informationen finden Sie unter Durchführen der manuellen Planung sowie Disaggregation (Top-Down-Verteilung).

Eingabebereite Formeln

Um Werte für berechnete Kennzahlen (wie z.B. Durchschnittspreis als Quotient aus Betrag und Menge) eingebbar zu machen, können Sie Formeln eingabebereit machen. Wählen Sie hierfür zu der gewünschten berechneten Kennzahl auf der Registerkarte Planung im Bereich Daten ändern die Option Eingabebereit (sperrrelevant).

Die eingabebereite Formel wird zum Träger einer Formelgruppe. In unserem Beispiel gehören dazu der Quotient Durchschnittspreis und die beiden Operanden Betrag und Menge. Zu jedem eingabebereiten Operanden der Formel muss in Form einer inversen Formel eine Regel definiert werden, die festlegt, wie das System auf diesen Operanden zurückrechnet, wenn der Wert für den Durchschnittspreis geändert wird. Wählen Sie hierfür aus dem Kontextmenü Anlegen inverser Formeln. Per Doppelklick auf eine inverse Formel gelangen Sie auf das Bild Formel ändern. Definieren Sie die für die Rückrechnung gültige Regel.

Hinweis

Weitere Informationen finden Sie unter Inverse Formel definieren. Weitere Informationen über eingabebereite und inverse Formeln zur Laufzeit finden Sie unter Durchführen der manuellen Planung sowie unter Inverse Formel.

Beispiel

Definition einer eingabebereiten Query

Es soll eine eingabebereite Query für einen Plan-Ist-Vergleich von Umsätzen für eine Menge von Produkten für die manuelle Planung erstellt werden. Die Plan-Daten sollen in einem Real-time fähigen InfoCube und die Ist-Daten in einem Standard InfoCube enthalten sein.

...

       1.      Legen Sie dann einen MultiProvider an, der die InfoCubes für die Plan- und Ist-Daten enthält.

       2.      Darauf definieren Sie eine Aggregationsebene, die das Merkmal Produkt und die Kennzahl Umsatz enthält.

       3.      Auf dieser Aggregationsebene legen Sie zwei eingeschränkte Kennzahlen Umsatz Plan und Umsatz Ist an. Zur Einschränkung wählen Sie das Merkmal 0INFOPROV, und schränken dieses auf den Plan- bzw. den Ist-InfoCube ein.

       4.      Die eingeschränkten Kennzahlen nehmen Sie in die Kennzahlstruktur auf. Das Produkt fügen Sie in die Zeilen ein. Für Umsatz Plan wählen Sie als Option für die Eingabebereitschaft Eingabebereit (sperrrelevant). Für Umsatz Ist wählen Sie die Option Nicht eingabebereit (nicht sperrrelevant).

       5.      Setzen Sie ggf. das Kennzeichen in den Query-Eigenschaften, ob die Query im Anzeige- oder Änderungsmodus gestartet werden soll.

Beispiel für eine eingabebereite Query

Produkt

Umsatz Plan

Umsatz Ist

P01

 

20

P02

 

30

Hinweis

Falls Sie Ist- und Plan-Daten in einem Real-time-fähigen InfoCube halten möchten, ist für die obige Aufgabe kein MultiProvider erforderlich. Legen Sie eine Aggregationsebene auf dem InfoCube an, und definieren Sie darauf die eingabebereite Query. Die Rolle des InfoProviders im obigen Beispiel wird dann z.B. ein Versionsmerkmal spielen. Legen Sie dazu eingeschränkte Kennzahlen mit der Plan- bzw. Ist-Version an und verfahren Sie im folgenden genauso wie im vorangegangenen Beispiel.

Beispiele für die Anwendung der Disaggregation finden Sie unter Disaggregation (Top-Down-Verteilung).

Beispiele für die Anwendung der inversen Formeln finden Sie unter .

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