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VirtualProvider mit Funktionsbaustein anlegenLocate this document in the navigation structure

Verwendung

Bei diesem VirtualProvider werden die Daten für Analyse und Reporting über einen benutzerdefinierten Funktionsbaustein gelesen. Damit können Daten aus Nicht-BW-Datenquellen im BW angezeigt werden, ohne dass der Datenbestand in die BW-Strukturen kopiert wird. Die Daten können dabei sowohl lokal als auch remote vorliegen. Dabei ist es auch möglich, die Daten vor der Übergabe an den OLAP-Prozessor durch eigene Berechnungen zu verändern.

Dieser VirtualProvider findet hauptsächlich im SAP Strategic Enterprise Management (SEM) Anwendung.

Im Vergleich zu anderen VirtualProvidern ist dieser VirtualProvider generischer, er bietet mehr Freiheiten und ist dadurch aber auch aufwendiger zu implementieren.

Die Eigenschaften der Datenquelle können über eine Reihe von Optionen genauer spezifiziert werden. Entsprechend dieser Eigenschaften werden vom Data Manager verschiedene Funktionsbausteinschnittstellen zur Konvertierung der Parameter und der Daten bereitgestellt, die außerhalb des BW-Systems implementiert werden müssen.

Vorgehensweise
  1. Wählen Sie als Typ des VirtualProviders basierend auf Funktionsbaustein. Auf dem Anlege-Dialogfenster erscheint eine zusätzliche Drucktaste Detail auf der Oberfläche, über die ein weiteres Dialogfenster geöffnet werden kann, auf welchem Sie die Services spezifizieren können.

  2. Geben Sie den Namen eines Funktionsbaustein an, der als Datenquelle für den VirtualProvider benutzt werden soll. Für die Schnittstelle dieses Funktionsbausteins sind verschiedene Varianten vorgegeben. Eine Methode zur Bestimmung der korrekten Variante zusammen mit der Beschreibung der Schnittstellen ist am Ende dieser Dokumentation aufgeführt.

  3. Als nächstes können einige Optionen zur Unterstützung von Selektionsbedingungen gewählt werden. Dazu wählen Sie die Option Einschränkungen umwandeln aus. Diese Umwandlungen verändern jedoch nur die Übergabetabelle an den benutzerdefinierten Funktionsbaustein; das Ergebnis der Query wird nicht verändert, da die Einschränkungen, die nicht von dem Funktionsbaustein verarbeitet werden, später im OLAP-Prozessor überprüft werden.

    Optionen:

    • keine Unterstützung: Ist dies Option eingeschaltet, werden keine Einschränkungen an den Funktionsbaustein weitergegeben.

    • nur globale Selektionsbedingungen: Ist diese Option eingeschaltet, so werden nur globale Einschränkungen (FEMS = 0) an den Funktionsbaustein übergeben. Andere Einschränkungen (FEMS > 0), die z.B. durch Einschränkungen auf Spalten in Queries erzeugt werden können, werden gelöscht.

    • Hierarchien: Ist diese Option eingeschaltet, so unterstützt der betreffende InfoProvider Hierarchieeinschränkungen. Dies ist nur dann möglich, wenn der InfoProvider auch SIDs unterstützt.

    • Selektionsbedingungen nicht transformieren: Ist diese Option eingeschaltet, so werden alle Selektionsbedingungen ohne Konvertierung an den Funktionsbaustein weitergegeben.

  4. RFC Verpacken: Mit dieser Option ist es möglich, die Parameter-Tabellen vor dem Aufruf des Funktionsbausteins in ein BAPI-Format zu verpacken und die Datentabelle, die von dem Funktionsbaustein zurückgeliefert wird, nach dem Aufruf wieder zu entpacken. Da diese Option nur in Verbindung mit einem Remote Function Call sinnvoll ist, muss beim Anwählen dieser Option auch ein logisches System angegeben werden, das zur Ermittlung des Zielsystems für den Remote Function Call benutzt wird.

  5. SID-Unterstützung: Falls die Datenquelle des Funktionsbausteins SIDs handhaben kann, so sollte diese Option angeschaltet werden. Ist dies nicht möglich, so werden die Merkmalswerte von der Datenquelle gelesen und der Data Manager bestimmt die SIDs dynamisch. Außerdem werden in diesem Fall Einschränkungen auf SID-Werten nach Möglichkeit automatisch in entsprechende Einschränkungen auf den Merkmalswerten umgewandelt.

  6. Mit Navigationsattributen: Ist diese Option eingeschaltet, so werden Navigationsattribute und Einschränkungen auf Navigationsattributen an den Funktionsbaustein weitergegeben. Ist die Option ausgeschaltet, so werden die Navigationsattribute nach dem Ausführen des benutzer-definierten Funktionsbausteins im Data Manager nachgelesen. Dazu ist es notwendig, dass die zu diesen Attributen korrespondierenden Merkmale in der Query selektiert wurden. Einschränkungen auf den Navigationsattributen werden in diesem Fall nicht an den Funktionsbaustein weitergegeben.

  7. Internes Format (Kennzahlen): In SAP-Systemen wird oft ein eigenes Format für die Darstellung von Währungskennzahlen benutzt. Der Wert entsprechend dieses internen Formats unterscheidet sich von dem korrekten Wert durch eine Verschiebung der Dezimalstellen. Der korrekte Wert dieser internen Darstellung kann mit Hilfe der Währungstabellen bestimmt werden. Ist diese Option eingeschaltet, so wird diese Konvertierung bei der Berechnung im OLAP-Prozessor berücksichtigt.

  8. Einstellungen zur Datenqualität:

    • Daten werden sortiert geliefert: Falls die Option RFC-Verpacken nicht ausgewählt ist, enthält die Funktionsbausteinschnittstelle den Parameter i_th_sfc mit einer numerischen Spalte ORDERBY bzw. SORT. Wenn diese Zahl nicht initial ist, dann gibt sie die gewünschte Sortierreihenfolge des Feldes im Ergebnis an. Wählen Sie die Option Daten werden sortiert geliefert, wenn der VirtualProvider die Daten in der so spezifizierten Reihenfolge liefert.

    • Daten werden "genau" geliefert: Wählen Sie die Option Daten werden "genau" geliefert, wenn der VirtualProvider alle in der Schnittstelle mitgegebenen Filter immer exakt beachtet. Es kann auch Fälle geben, in denen der VirtualProvider Filter weglässt und damit eine Obermenge der angeforderten Daten zurückliefert.

Weitere Informationen: Beschreibung der Schnittstellen