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  Produktionsglättung (Heijunka) im SAP-System

Einsatzmöglichkeiten

Der Heijunka-Prozess dient der Produktionsglättung und wird im Bereich des Lean Manufacturings eingesetzt, um eine gleichmäßige Verteilung des Produktionsvolumens und eine maximale Durchmischung der zu produzierenden Materialien zu erzielen.

Der Heijunka-Prozess umfasst eine Reihe von Komponenten:

  • Absatz- und Produktionsgrobplanung (mySAP ERP)

  • Demand Management (mySAP ERP, mySAP SCM)

  • MRP (mySAP ERP, mySAP SCM)

  • Tabular Planning Board (mySAP ERP, mySAP SCM)

  • Kapazitätsplanung (mySAP ERP, mySAP SCM)

  • Sequenzplanung (mySAP ERP, mySAP SCM)

Voraussetzungen

Einstellungen im Customizing

Die Einstellungen für den Heijunka-Prozess nehmen Sie im Customizing Sequenzplanung im Planungsprofil und im Verfahrensprofil vor.

Im Verfahrensprofil können Sie als Verfahren für die Sequenzplanung Produktionsglättung (Heijunka) angeben (siehe Einstellungen für das Planungsprofil ).

Empfohlene Einstellungen für die Bedarfsplanung

Die folgenden Einstellungen bieten eine Möglichkeit, um einen Heijunka-Prozess zu integrieren, bei dem die einzelnen Funktionen gut aufeinander abgestimmt sind.

  • Sie haben im Materialstammsatz auf den Dispositionsdaten das Kennzeichen Serienfertigung gesetzt und mindestens eine Fertigungsversion für die Fertigungslinie angegeben.

  • Sie haben im Liniendesign Linienpläne für die Fertigungslinien angelegt, um die Kapazitätsbedarfe grob ermitteln zu können.

  • Sie haben dem Linienplan eine Fertigungsversion zugeordnet.

  • Sie haben für die Terminierung der Planaufträge im Customizing folgende Einstellungen vorgenommen:

    • Die Sequenzplanung ist aktiviert.

    • Für die Terminanpassung wurde die Terminierungsebene durch Sequenzplanung angegeben.

  • Außerdem sollten Sie folgende Einstellungen für die Losgröße vornehmen:

    • Wählen Sie ein Losgrößenverfahren, dass die Erzeugung kleiner, verteilbarer Lose unterstützt, z.B. eine feste Losgröße im kurzfristigen Bereich. Wenn Kanban zur Produktionssteuerung verwendet wird, soll sich die Losgröße an der Kanbanmenge orientieren.

    • Ein periodisches Losgrößenverfahren für die langfristige Planung, das für Kanban und die Sequenzplanung nicht relevant ist.

Ablauf

Im folgenden wird die Produktionsglättung im Bereich der Serienfertigung mit Eigenfertigung beschrieben. Dabei wird beschrieben, wie die Sequenzplanung genutzt werden kann, um den Heijunka-Prozess in der Serienfertigung abzubilden. Für die Überwachung der Produktion werden Kanban-Regelkreise verwendet.

  1. Als ersten Schritt stellen Sie über die Progammplanung sicher, dass langfristig genügend Material und Kapazität vorhanden ist, um den Lean Manufacturing Prozess zu unterstützen.

    Als Grundlage dienen die Ergebnisse aus der Ergebnisrechnung von CO-PA, des Vertriebsinformationssystems und der Prognose. Diese Daten werden in der Absatz- und Produktionsgrobplanung bearbeitet.

    In der Programmplanung werden dann aufgrund dieser Daten Planprimärbedarfe für Fertigerzeugnisse angelegt, um somit zu gewährleisten, dass der Bedarf über einen bestimmten Zeitraum gedeckt werden kann.

  2. Im nächsten Schritt werden die Planprimärbedarfe in der Bedarfsplanung geplant.

  3. Im Planungstableau der Serienfertigung erhalten Sie einen zeitlichen und mengenmäßigen Überblick über Materialien und Fertigungslinien.

    Mit dem Planungstableau kann der Planer auf einen Blick die Produktionsmengen überprüfen sowie die Kapazitätsauslastung der Fertigungslinie und kann bei Bedarf Produktionsmengen auf alternative Fertigungslinien umordnen.

    In das Planungstableau ist die Sequenzplanung integriert (siehe Planungstableau und Sequenzplanung ), sodass Sie eine kurzfristige Planung durchführen können. Für den langfristigen Planungshorizont können Sie das Planungstableau mit der Ratenterminierung verwenden.

  4. Sequenzplanung

    Die Sequenzplanung wird zur Reihenfolgeplanung und zur Taktterminierung von Planaufträgen im Rahmen der Serienfertigung eingesetzt.

    Die Aufträge werden entsprechend der Einstellungen im Planungs- und Verfahrensprofil eingeplant (siehe Durchführen der Sequenzplanung ).

  5. Anzeige der Sequenzplanung

    Das zentrale Instrument zur Überwachung der Planung im Heijunka-Prozess ist der Anzeigemodus der Sequenzplantafel. Hier werden für den Betrachtungszeitraum alle eingeplanten Planaufträge in der festgelegten Reihenfolge sowie alle noch nicht eingeplanten Planaufträge angezeigt.

  6. Änderungen an bestehender Planungssituation

    Wenn es notwendig ist, Änderungen an der bestehenden Planungssituation vorzunehmen, können Sie die Sequenzplanung in einem speziellen interaktiven Planungsmodus aufrufen. Dabei führt das System keine automatische Neuplanung durch, sondern zeigt die momentane Planungssituation und Auslastung im Betrachtungszeitraum an. Sie können die Planungssituation manuell ändern und z.B. Planaufträge manuell ein-, um - oder ausplanen. Sie können außerdem für eine bestimmte Periode eine Neuplanung durchführen (siehe Sequenzplan interaktiv ändern ).

  7. Produktion mit Kanban

    Kanban setzen Sie ein, um die eigentliche Produktion der Materialien zu steuern. Mit Kanban kann die Produktion der Materialien angestoßen und überwacht werden sowie die produzierten Mengen zurückgemeldet werden (siehe Kanban im Heijunka-Prozess ).

    Die kontinuierliche Produktion einer festgelegten Materialmenge sorgt für ein ausgeglichenes Produktionsvolumen ohne zu große Schwankungen.

  8. Produktionsüberwachung in der Kanbantafel

    Mit der Kanbantafel können Sie den Stand der Produktion überwachen. Sie sehen den Status der Kanbans eines Materials, die in Umlauf sind, können den Status umsetzen und Informationen über die Planaufträge zu den Kanbans anzeigen.