Kanban können Sie im Heijunka-Prozess einsetzen, um die Produktion der Materialien zu steuern und zu überwachen. Durch die fortlaufende Produktion kleiner Mengen auf der Basis der Kanbans wird die Produktionsglättung unterstützt und eine ausgeglichene Produktion über einen bestimmten Zeitraum gewährleistet.
Die Kanban-Abwicklung ist ein Mittel der Losgrößenbildung. Die Menge, die mit Kanbans produziert wird, sollte so festgelegt sein, dass es für den Glättungsprozess sinnvolle Lose sind.
Durch das Leersetzen eines Kanbanbehälters wird die Produktion angestoßen und ein Planauftrag für die benötigte Menge erzeugt. Um für den Heijunka-Prozess eine stabile Planung gewährleisten zu können, können Sie festlegen, dass für einen leeren Kanban ein Planauftrag verwendet wird, der in der Bedarfsplanung erzeugt wurde und bereits in den Sequenzplan integriert ist.
Sie haben im Customizing für Kanban eine Nachschubstrategie mit Eigenfertigung und der Steuerungsart
Abwicklung mit Planauftrag/MRP
oder
Abwicklung mit Planaufträgen und Kostensammler
gewählt (siehe auch unter
PP-Kanban
Nachschub mit Produktionseinteilung
).
Beim Statuswechsel eines Kanbans von VOLL auf LEER wird im Normalfall ein neuer Planauftrag angelegt oder ein bestehender Planauftrag aus dem Bedarfsplanungslauf reduziert. Wenn Sie Sequenzplanung verwenden und dort bereits eine Reihenfolge der Planaufträge gebildet haben, kann sich das Erzeugen eines neuen Planauftrags durch Kanban auf die bereits vorgenommene Planung auswirken, da sich dadurch die Reihenfolge der vorhandenen Planaufträge ändert.
Um zu verhindern, dass beim Leersetzen eines Kanbans ein neuer Planauftrag angelegt wird und dadurch die bestehende Planungssituation geändert wird, können Sie festlegen, dass für den leeren Kanban ein in MRP angelegter Planauftrag verwendet wird.
Die Einstellungen dazu nehmen Sie im Customizing der Nachschubstrategien für Eigenfertigung vor. Die Zuordnung von MRP-Planaufträgen zu Kanbans ist nur für die Steuerungsarten
Abwicklung mit Planaufträgen/Vorplanung in MRP
oder
Abwicklung mit Planaufträgen und Kostensammler
möglich.
In der Steuerungsart können Sie über das Kennzeichen
ProdPlanverwend
. folgendes Systemverhalten festlegen:
Das System soll nur Planaufträge mit gleicher Fertigungsversion verwenden.
Das System soll nur Planaufträge mit gleicher und ohne Fertigungsversion verwenden.
Das System soll alle Planaufträge verwenden.
Sie geben außerdem im Verwendungshorizont die Arbeitstage an, innerhalb derer ein bestehender Planauftrag einem leeren Kanbanbehälter zugeordnet werden kann.
Damit das System einen Planauftrag für einen Kanban verwenden kann, muss die Menge des Planauftrags mit der Kanbanmenge übereinstimmen. Dies kann man z.B. dadurch erreichen, dass im Materialstammsatz eine feste Losgröße angegeben wird.
Wenn das System keinen geeigneten Planauftrag findet, erzeugt es einen neuen Planauftrag, für den eine Durchlaufterminierung durchgeführt wird, über die der Produktionstermin bestimmt wird.
Sie können in der Kanbantafel die Auftragsdaten zu einem Material und auch die Einplanung der Aufträge mit der Sequenzplanung anzeigen:
zugeordnete Aufträge
In der Liste werden alle Aufträge angezeigt, die den Kanbanbehältern des markierten Regelkreises zugeordnet sind
nicht zugeordnete Aufträge
In der Liste werden alle Aufträge angezeigt, die zu einem Material angelegt wurden aber nicht für Kanban verwendet werden. Diese Liste dient als Vorschau auf die künftige geplante Produktion des Materials.
alle terminierten Aufträge
In der Liste werden alle zugeordneten Aufträge aller Regelkreise in der entsprechenden Sortierung ihrer Produktionstermine angezeigt.
In der Sequenzplantafel können Sie die Kanban-Informationen zu einem Planauftrag, der einem Kanban zugeordnet ist, anzeigen.
Blenden Sie dazu in der Sequenzplantafel die Auftragsliste ein. Hier können Sie folgende Kanban-Informationen anzeigen:
Regelkreis
Produktionsversorgungsbereich
Identnummer
Kanbanstatus