Sie betreiben kundenauftragsbezogene Massenfertigung im Sinne von SAP, wenn Sie sogenannte konfigurierbare Produkte mit Maximalstücklisten und Maximalarbeitsplänen definieren, deren einzelne Varianten Sie durch die Festlegung der Merkmalsausprägung im Kundenauftrag definieren und zu denen keine kundenspezifischen Änderungen mehr vorgenommen werden. Dies bedeutet, dass durch die Konfiguration im Kundenauftrag die Variante komplett beschrieben ist. Es steht bei der kundenauftragsbezogenen Massenfertigung nicht das Controlling der Kundenauftragsposition, sondern ein Produkt-Controlling im Vordergrund.

Durch den bewerteten Kundenauftragsbestand kann in diesem Szenario auf die Kostenverfolgung zur Kundenauftragsposition verzichtet werden. Eine aufwendige Abwicklung im Controlling mit Ergebnisermittlung und Abrechnung der Kundenauftragsposition entfällt somit. Die WIP-Ermittlung erfolgt im Produkt-Controlling auf der Ebene von Aufträgen (z.B. Fertigungsaufträgen) und Produktionskostensammlern, für die nun auch eine Abweichungsermittlung möglich ist.

Eingesetzt wird die kundenauftragsbezogene Massenfertigung oft in den Branchen High-Tech und Automotive. Die Kundenauftragsabwicklung erfolgt wie bei der anonymen Lagerfertigung. Die Kostenträgerrechnung in diesem Szenario ist kein Kundenauftrags-Controlling, sondern ein Produkt-Controlling.

Führen Sie zu einer Variante kundenauftragsspezifische Änderungen durch, dann entspricht dieses Szenario nicht mehr der kundenauftragsbezogenen Massenfertigung, sondern der komplexen Kundeneinzelfertigung.