Die Archiving Workbench unterstützt Sie bei der Anlage von Archivierungsobjekten in Form einer einheitlichen und toolgeleiteten Arbeitsumgebung. Das Anlegen von Archivierungsobjekten ist Voraussetzung für die spätere Datenarchivierung. Ein Archivierungsobjekt besteht aus einer Menge von Programmen, Datenelementen und Customizing-Einträgen. Es sorgt dafür, dass Anwendungsdaten, die im operativen System nicht mehr benötigt werden, archiviert und aus dem operativen System entfernt werden.
Die mit der Archiving Workbench erzeugten Archivierungsobjekte sind für die Anwendung im Massendatenumfeld gedacht. Weitere Informationen zu den Unterschieden der Datenarchivierung auf der Basis der Archiving Workbench zur herkömmlichen Datenarchivierung im SAP-Umfeld finden Sie im Abschnitt Besonderheiten der Datenarchivierung (Archiving-Workbench) der SAP-Bibliothek.
Allgemeine Informationen zum Thema Datenarchivierung finden Sie im Abschnitt Datenarchivierung (CA-ARC) der SAP-Bibliothek.
Sie sollten die Archiving Workbench nutzen, wenn Sie zeitsparend Archivierungsobjekte für den Einsatz im Massendatenumfeld entwickeln wollen. Der Einsatz der Archiving Workbench ermöglicht ein einheitliches Vorgehen bei der Erstellung von Archivierungsobjekten und nimmt Ihnen einen Großteil des üblichen Programmieraufwands ab. Alle durch den Einsatz der Workbench erzeugten Archivierungsobjekte sind miteinander vergleichbar und prägen eine durch mehrfachen Praxiseinsatz verifizierte Architektur aus. Dies verringert die Fehlerwahrscheinlichkeit bei der Entwicklung von Archivierungsobjekten und erhöht ihre Wartbarkeit.
Mit anderen SAP-Komponenten
Die Archivierungsobjekte, die Sie mit der Archiving Workbench erzeugen, verwenden die folgenden Komponenten:
Funktion |
Erforderliche Komponente |
Daten archivieren |
|
Massendaten verarbeiten |
|
Daten im Archiv lesen |
|
Protokollierung von Fehlern und statistischen Informationen |
Mit der Archiving Workbench können Sie toolgeleitet und einheitlich Archivierungsobjekte für die Datenarchivierung von Massendaten anlegen. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Archivierungsobjekt anlegen (Archiving-Workbench) der SAP-Bibliothek.
Das
Projekt
ist das zentrale Ordnungskriterium für den Einsatz der
Archiving Workbench
. Es umfasst eine Reihe von Aktivitäten, durch deren sukzessive Bearbeitung Sie systemunterstützt ein Archivierungsobjekt erzeugen.
Ein Projekt besteht aus ca. 60 aufeinander aufbauenden Aktivitäten, die sich, geordnet nach ihrer zeitlichen Rolle im Entstehungsprozess eines Archivierungsobjekts, hierarchisch in einem Aktivitätenbaum befinden. Dieser Aktivitätenbaum ist auf oberster Ebene in folgende drei Rubriken unterteilt, denen die einzelnen Aktivitäten angehören:
Vorbereitende Schritte
Programmgenerierung
Nachbereitende Schritte
Unter dieser Rubrik sind alle Aktivitäten zusammengefasst, die Sie im Vorfeld der Anlage eines Archivierungsobjekts durchführen müssen. Sie sind Basis für die Ausführung der nachfolgenden Generierungsschritte. Zu den hier durchzuführenden Aktivitäten gehören u.a. die Anlage von Transportaufträgen, die Strukturdefinition des Archivierungsobjektes, Grundeinstellungen für die Parallelverarbeitung und die Anlage von globalem und objektspezifischem Customizing.
Die
Vorbereitenden Schritte
setzen sich aus einem allgemeinen Teil, einem Teil zur Parallelverarbeitung sowie einem Customizingteil zusammen.
Unter dieser Rubrik sind alle Aktivitäten zusammengefasst, die zu großen Teilen das System ausführt. Dazu gehört z.B. das automatische Generieren des Analyse-, Schreib- und Löschprogramms des Archivierungsobjekts. Hierbei fließen die in der Rubrik
Vorbereitende Schritte
gemachten Vorarbeiten mit ein.
Die
Programmgenerierung
setzt sich aus einem allgemeinen Teil, einem Teil zur Parallelverarbeitung, einem Customizing- sowie einem Prozessteil zusammen.
Unter dieser Rubrik sind alle Aktivitäten zusammengefasst, die Sie nach der eigentlichen Anlage eines Archivierungsobjekts durchführen müssen. Dazu gehören z.B. die Anpassung der globalen Datendeklaration, Erweiterungen und Initialisierungen und das Erfassen von Customizing-Einträgen.
Die
Nachbereitenden Schritte
setzen sich aus einem allgemeinen Teil, einem Teil zur Parallelverarbeitung, einem Customizing- sowie einem Prozessteil zusammen.
Jede Aktivität ist durch die Symbole
derFortschrittsanzeige, Aktivität ausführen, Protokoll anzeigen
und
Dokumentation anzeigen
gekennzeichnet, die nachfolgend näher erklärt werden:
Anhand der folgenden Fortschrittsanzeigen-Symbole zeigt Ihnen das System im Aktivitätenbaum an, welchen Status die Bearbeitung einer Aktivitäten hat. Dies ist wichtig, da die einzelnen Aktivitäten aufeinander aufbauen. Die verschiedenen Status sind:
: Aktivität noch nicht durchgeführt
: Aktivität erfolgreich durchgeführt
: Aktivität teilweise durchgeführt
: Fehler bei Ausführung der Aktivität
: Aktivität wurde übersprungen
Wenn Sie
(
Aktivität ausführen
) wählen, starten Sie damit je nach Art der Aktivität eine der folgenden Aktionen:
Interaktive Dateneingabe:
Sofern für die vorliegende Aktivität ein Assistent vorhanden ist, startet die Workbench diesen und ermöglicht Ihnen eine interaktive Dateneingabe. Der Assistent leitet Sie durch die einzelnen Teilschritte der Aktivität.
Interaktionsfreie Generierung:
Die Generierung basiert auf zuvor gesammelten Daten und baut ggf. auf anderen bereits generierten Programmen oder Datenelementen auf. Diese führt das System zum großen Teil oder vollständig automatisch aus, nachdem Sie die Schaltfläche
Aktivität ausführen
gewählt haben.
Gezielte Nachbearbeitung im Object Navigator:
Die Workbench startet den
Object Navigator
(Transaktion SE80), und führt Sie gezielt an eine bestimmte Programmstelle, damit Sie dort das Programm anpassen können.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Archivierungsobjekt anlegen (Archiving-Workbench) der SAP-Bibliothek.
Wenn Sie
(
Protokoll anzeigen
) wählen, können Sie für bereits ausgeführte Aktivitäten ein Protokoll einsehen, das alle Systemmeldungen zu dieser Aktivität enthält. Sie erhalten einen Überblick über die generierten Objekte, die Ausführungszeit, den ausführenden Entwickler und eventuell aufgetretene Fehler.
Wenn Sie
(
Dokumentation anzeigen
) wählen, können Sie für jede Aktivität separat eine Dokumentation anzeigen. Wir empfehlen Ihnen, diese zu lesen, bevor Sie eine Aktivität durchführen.
Neben den selbsterklärenden Symbolen zur Expansion oder Komprimierung des gesamten Aktivitätenbaumes oder eines Teilbaumes enthält die Drucktastenleiste die folgenden Symbole:
(
Aktivität überspringen
)
(
Aktivität rückgängig (machen)
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Archivierungsobjekt anlegen (Archiving-Workbench) der SAP-Bibliothek.
Aus der Workbench heraus können Sie über den Menübefehl
Springen
verschiedene Informationen aufrufen und Programme starten, die Sie bei der Entwicklung des Archivierungsobjektes unterstützen. Diese sind nachfolgend erläutert:
Um einen Überblick über alle Verwaltungsdaten zu erhalten, welche die Archiving Workbench für das laufende Projekt bislang erzeugt hat, wählen Sie
Springen -> Objektdaten
. Diese Daten sind technischer Natur und dienen der Workbench als Grundlage für die Programm- und Datenelement-Generierung. Die Objektdaten können jedoch auch Aufschluss über den bisherigen Fortschritt der Erzeugung des Archivierungsobjekts geben und stellen eine Hilfe im Fehlerfall dar.
Hinweis
Sobald Sie die Erstellung des Archivierungsobjektes beendet haben, werden diese Daten obsolet.
Um alle zum aktuellen Projekt bisher erzeugten Protokolldaten anzusehen, wählen Sie
Springen -> Protokolle
. Wenn Sie eine Aktivität mehrfach ausgeführt haben, zeigt Ihnen das System alle jemals erzeugten Protokolle zu dieser Aktivität an.
Hinweis
Beachten Sie, dass das System auch Fehler protokolliert, die bei einer früheren, inzwischen erfolgreich ausgeführten Aktivität aufgetreten sind.
Das System kapselt das Archivierungsobjekt, welches Sie mit der Workbench erzeugen, in einem
Paket
(ehemals
Entwicklungsklasse
). Um das Paket anzuzeigen, wählen Sie
Springen -> Object Navigator
oder die Drucktaste
Object Navigator
in der oberen Drucktastenleiste. Sie gelangen so in den
Object Navigator
(Transaktion SE80). Die Änderungssperre, welche die Archiving Workbench für das aktuell bearbeitete Projekt setzt, bleibt dabei erhalten.
Hinweis
Beachten Sie, dass das System bei einer nicht über die Workbench initiierten Manipulation von Programmen oder Datenelementen des Archivierungsobjektes (beispielsweise durch einen Direktstart des Object Navigators) keine Prüfungen auf eine bestehende Sperre durchführt.
Um das fertiggestellte Archivierungsobjekt zu testen, wählen Sie
Springen -> Archivadministration
. Die Workbench verzweigt dann in die
Archivadministration
(Transaktion SARA). Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Vorgehensweise bei der Datenarchivierung.
Hinweis
Beachten Sie, dass Sie bei unvorsichtigen Einstellungen im Customizing des Archivierungsobjektes oder bei fehlerhaften Anpassungen in den generierten Programmen unter Umständen versehentlich Daten aus dem Operativsystem löschen können, die dort noch benötigt werden.
Um den laufenden Datenarchivierungsprozess zu überwachen, wählen Sie
Springen -> Archivierungsmonitor
. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt
Archivierungsmonitor
der SAP-Bibliothek.
Um ein unterstützendes Werkzeug bei der Anpassung von generiertem Programm-Coding zu nutzen, wählen Sie
Springen -> Code Scanner
. Der
Code Scanner
zeigt Ihnen die Vorkommen beliebiger Suchausdrücke im Paket des Archivierungsobjektss an und bietet Ihnen die Möglichkeit, direkt zu diesen Fundstellen zu navigieren.
Beispiel
Ein möglicher Anwendungsfall für den
Code Scanner
ist das nachträgliche Hinzunehmen einer weiteren Datenbanktabelle zur Strukturdefinition des Archivierungsobjekts.
Wenn Sie die Aktivitäten, in denen Programme generiert werden, bereits ausgeführt haben, dann stehen Sie vor der Entscheidung, entweder alle Generierungsschritte rückgängig zu machen oder manuelle Anpassungen vorzunehmen. Bei überschaubaren Änderungen oder bereits erfolgten Nacharbeiten ist es oft sinnvoll, unter Einsatz des
Code Scanners
alle relevanten Stellen in den Programmen aufzufinden und manuell anzupassen. Hierbei können Sie sich an den Namen anderer, bei der Generierung bereits berücksichtigter, Tabellen orientieren.
Hinweis
Sie können den Code Scanner auch unabhängig von der Archiving Workbench zur Unterstützung Ihrer täglichen Arbeit einsetzen und ihn über die Transaktion
CODE_SCANNER
direkt starten. Weitere Informationen zu diesem Werkzeug finden Sie in der zugehörigen Programmdokumentation.
Neben den Aktivitäten, die Sie in der Rubrik
Nachbereitende Schritte
durchgeführt haben, gibt es einige weitere manuelle Arbeiten, deren Ausführung nicht durch die Archiving Workbench abgedeckt sind. Diese müssen Sie jedoch ausführen, um ein fertiges Archivierungsobjekt an Ihre Kunden ausliefern zu können. Weitere Informationen hierzu finden Sie in den Abschnitten
Archivierungsobjekt (Archiving Workb.) in d. Anwendung einbinden
und
Manuelle Nacharbeiten durchführen (neben Archiving Workbench)
der SAP-Bibliothek.