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 Deklaratives Beziehungswissen

Definition

Bei deklarativem Beziehungswissen spielt der Auswertungszeitpunkt und die Reihenfolge der Auswertung keine Rolle. Das Ergebnis einer deklarativen Beziehung kann logisch erklärt werden. Es handelt sich hier um eine Gesetzmäßigkeit, die immer gültig sein muß. Im Gegensatz dazu hängt das Ergebnis von prozeduralen Beziehungen von der Reihenfolge und dem Auswertungszeitpunkt ab.

Im Thema Prozeduren wurde bereits darauf hingewiesen, daß einige Ausdrucksformen an sich nicht deklarativ sind, und darum in deklarativen Beziehungswissen nicht verwendet werden können:

  • NOT SPECIFIED

  • NOT TYPE_OF

  • <mehrw. Merkmal> NE <Wert>

In diesen Ausdrucksformen wird davon ausgegangen, daß Merkmale absichtlich nicht bewertet wurden. Es kann während einer Konfiguration jedoch nicht deutlich gemacht werden, ob eine Information absichtlich nicht gegeben wurde oder ob ein Merkmal erst zu einem späteren Zeitpunkt bewertet werden soll. Daher kann für deklaratives Beziehungswissen fehlende Information nicht als Gesetzmäßigkeit betrachtet werden.

In Vor- und Auswahlbedingungen können diese Ausdrucksformen verwendet werden. Da Vor- und Auswahlbedingungen erst zum Schluß einer Konfiguration ausgewertet werden, kann davon ausgegangen werden, daß alle Merkmale bewertet wurden und fehlende Informationen absichtlich nicht gegeben wurden. Die Vor- und Auswahlbedingungen zählen dann jedoch nicht mehr zu deklarativen Beziehungswissen.

Bei der Verarbeitung von Ungleichheit (NE) bei mehrwertigen Merkmalen gibt es Unterschiede bei Constraints und Aktionen. Im Gegensatz zu Aktionen kann Ungleichheit bei mehrwertigen Merkmalen in Constraints ausgedrückt werden, da in Constraints die Einzelwerte ausgewertet werden, in Aktionen hingegen die Summe der gesetzten Werte. Da nicht eindeutig ist, ob ein Wert für ein mehrwertiges Merkmal absichtlich nicht gesetzt wurde oder erst zu einem späteren Zeitpunkt gesetzt wird, kann diese Beziehung in Aktionen nicht verarbeitet werden.

Hinweis Hinweis

Deklaratives Beziehungswissen kann leichter nachvollzogen werden als prozedurales, da die Reihenfolge und der Zeitpunkt der Auswertung keine Rolle spielt.

Ende des Hinweises

Folgende Beziehungsarten zählen zu deklarativen Beziehungswissen:

  • Constraints

  • Aktionen

  • Vorbedingungen (nur wenn sie keine nicht-deklarativen Ausdrücke enthalten)

  • Auswahlbedingungen (nur wenn sie keine nicht-deklarativen Ausdrücke enthalten)

Folgende Beziehungsarten zählen zu prozeduralen Beziehungswissen:

  • Prozeduren

  • Vorbedingungen (nur wenn sie nicht-deklarative Ausdrücke enthalten)

  • Auswahlbedingungen (nur wenn sie nicht-deklarative Ausdrücke enthalten)