Einrichten der Zentralen Benutzerverwaltung
Damit eine Verteilung der Daten stattfinden kann, ist das Einrichten einer ALE-Landschaft notwendig. Daten können so kontrolliert ausgetauscht und konsistent gehalten werden. Ein ALE-Systemverbund wird von der Zentralen Benutzerverwaltung verwendet, um Benutzerdaten zwischen einem Zentralsystem und den per ALE gekoppelten Systemen zu verteilen.
Die Daten der Anwendungssysteme einer ALE-Landschaft werden (im Fall der Zentralen Benutzerverwaltung) asynchron ausgetauscht, wodurch sichergestellt wird, daß sie auch im Empfängersystem ankommen, wenn dieses zum Sendezeitpunkt nicht erreichbar ist.
Die ALE-Landschaft für die Zentrale Benutzerverwaltung ist so aufgebaut, daß eines der Systeme als Zentralsystem definiert ist. Die Verbindungen zu den Tochtersystemen gehen vom Zentralsystem aus. Die Tochtersysteme sind untereinander nicht verbunden.
Führen Sie die im Folgenden bschriebenen Schritte durch, um die Zentrale Benutzerverwaltung einzurichten.
Systembenutzer einrichten
Richten Sie einen Systembenutzer ein. Für die interne Kommunikation der Systeme in einem ALE-Verbund wird ein Benutzeraccount benötigt. Er wird nur intern für diese Kommunikation verwendet und nicht im Dialog ausgeführt. Dieser Benutzer muß in allen Systemen der ALE-Landschaft mit dem selben Benutzernamen und dem selben Kennwort angelegt werden. Ordnen Sie dem Benutzer den Typ System zu und statten Sie ihn mit entsprechenden Berechtigungen aus (z.B. SAP_ALL).
Weitere Informationen zum Einrichten eines Benutzers erhalten Sie unter
Benutzerstammsätze anlegen und pflegen.Logische Systeme benennen
Da die Tabelle, in der Sie die logischen Systeme einrichten, mandantenunabhängig ist, gelten hier gemachte Einstellungen für alle Mandanten eines R/3-Systems. Besteht also die ALE-Landschaft nur aus logischen Systemen eines R/3-Systems, müssen Sie die logischen Systeme nur einmal definieren. Bei mehreren R/3-Systemen müssen alle logischen Systeme in jeder Instanz vollständig eingerichtet werden.
Empfehlung für die Wahl des Kurznamens ist eine Kombination aus Systemnamen und Mandantennummer. Für das System BIZ mit dem Mandanten 008 würde z.B. BIZCLNT008 gewählt.
Beachten Sie, daß Sie, wenn vorhanden, auch jene logischen Systeme eingeben müssen, die nicht im aktuellen R/3-System liegen. Alle logischen Systeme müssen in jedem R/3-System der ALE-Landschaft definiert sein.
Beachten Sie, daß Sie mit der Benennung der logischen Systeme noch keine Zuordnung dieser logischen Systemnamen zu vorhandenen Mandanten in Ihren R/3-Systemen gemacht haben.
Logischen Systemen Mandanten zuordnen
Zielsysteme für RFC-Aufrufe definieren
Definieren Sie die RFC-Destinationen für die logischen Systeme unter Sender- und Empfängersysteme vorbereiten ® Systeme im Netzwerk konfigurieren. Über die Parameter der RFC-Destination wird der Remote Function Call gesteuert.
Eine RFC-Destination wird immer ausgehend von dem Mandanten angelegt, an dem Sie gerade angemeldet sind. Wenn Sie also eine RFC-Verbindung vom Mandanten 008 zum Mandanten 322 definieren wollen, müssen Sie am Mandanten 008 angemeldet sein. Beachten Sie, daß RFC-Verbindungen im Rahmen der Zentralen Benutzerverwaltung immer eine Hin- und eine Rückverbindung benötigen. Um die RFC-Verbindung vollständig zu definieren, müssen Sie sich also auch am Mandanten 322 anmelden und den Mandanten 008 als RFC-Destination einrichten.
Der obere Teil des Bildschirms ändert sich beim Sichern. Hier können Sie angeben, ob Sie eine Lastverteilung einsetzen möchten. Der Einsatz der Lastverteilung wird empfohlen, ist aber nicht obligatorisch. Wählen Sie Lastverteilung ® Ja und geben anschließend unter Zielmaschine den Messageserver und unter Systemnummer die Systemnummer des Messageservers ein.
Um den Namen des Messageservers des Zielsystems zu ermitteln, starten Sie im Zielsystem die Transaktion RZ03. Im Normalfall sind hier mehrere Server aufgelistet. Der Messageserver ist derjenige, der unter Dienste den Dienst M anbietet. Der Name des Messageservers ist der Teil des Servernamens vor dem ersten Unterstrich. Die zweistellige Nummer am Ende des Servernamens ist die Systemnummer.
Verteilungsmodell erstellen
Nachdem Sie eine ALE-Landschaft eingerichtet haben, geht es nun darum, das Verteilungsmodell einzurichten. Das Verteilungsmodell beschreibt den ALE-Nachrichtenfluß zwischen logischen Systemen.
Folgende Aktionen werden beim Sichern automatisch durchgeführt:
Anschließend erscheinen mehrere Protokolle zur Generierung der Partnervereinbarungen. Überprüfen Sie, ob die Partnervereinbarungen erfolgreich angelegt wurden.
Um das Verteilungsmodell als Basis für die Zentrale Benutzerverwaltung zu bestätigen, sichern Sie die Modellsicht noch einmal auf dem Screen Pflege der Systemlandschaft.
Das Sichern der Modellzuordnung für die Zentrale Benutzerverwaltung löst automatisch die Verteilung des vollständigen Verteilungsmodells an alle Tochtersysteme aus. Sie können nach der Verteilung in den Tochtersystemen keine Benutzer mehr anlegen. Erst jetzt ist ein System als Zentralsystem und die weiteren Systeme als Tochtersysteme der Zentralen Benutzerverwaltung definiert.
Soll die Zentrale Benutzerverwaltung auf einem anderen Verteilungsmodell, welches bereits eingerichtet wurde, aufsetzen, löschen Sie den Namen der Modellsicht mit dem Symbol. Geben Sie einen anderen Namen ein, und sichern Sie ihn. Das Verteilungsmodell ist damit nicht gelöscht, sondern es ist nicht mehr Grundlage für die Zentrale Benutzerverwaltung.
Über Verteilungsmodell ® Löschen aller Daten können Sie das Verteilungsmodell komplett löschen.
Mit Hilfe des Symbols haben Sie die Möglichkeit, das Verteilungsmodell an die Tochtersysteme zu versenden.
In der Transaktion BD64 können Verteilungsmodelle komplett bearbeitet werden.
Die Aktionen, die beim Sichern des Verteilungsmodells in der Transaktion SCUA intern durchgeführt werden, müssen in Releaseständen kleiner 4.6C teilweise manuell durchgeführt werden, d.h., wenn Sie eine ALE-Landschaft für Systeme unterschiedlicher Releasestände einrichten möchten, lesen Sie die Ausführungen im Abschnitt
Testen der Zentralen Benutzerverwaltung
Der Textabgleich ist erforderlich, um dem Zentralsystem die Namen der in den Tochtersystemen vorhandenen Rollen bekannt zu machen. Erst nach diesem Schritt können im Zentralsystem auch Rollen aus Tochtersystemen über die Eingabehilfe angezeigt und ausgewählt werden. Eine manuelle Zuordnung von Rollen aus Tochtersystemen ist auch ohne Textabgleich möglich.
Siehe auch:
Wie Sie Systemlandschaften einrichten, ist in der Dokumentation
ALE-Kurzanleitung und Integrationstechnologie ALE ausführlich beschrieben.