Primärkostenplanung 

Einsatzmöglichkeiten

Für die Primärkostenplanung im Rahmen der Kostenrechnung ist es erforderlich, die in der Zukunft anfallenden Abschreibungen zu prognostizieren. Sie können deshalb periodisch die geplanten Abschreibungen und Zinsen eines beliebigen Bewertungsbereichs der Anlagenbuchhaltung (keine abgeleiteten Bereiche) ermitteln und mit Hilfe eines Reports in das System CO (Kostenrechnung) übergeben (Periodische Arbeiten). Mit Hilfe eines Kennzeichens im Reportanforderungsbild können Sie festlegen, ob die Planung auf Kostenstellen oder auf Aufträge erfolgen soll.

Ablauf

Das System ermittelt die geplanten Abschreibungen analog zur AfA-Simulation. Vergleichen Sie hierzu bitte die Ausführungen in den Abschnitten Abschreibungsvorausschau, AfA-Vorauschau mit geplanten Investitionen und AHK-Wertansatz bei geplanten Investitionen.

Der Übergabereport plant die Abschreibungen mit der entsprechenden Kostenart auf die betroffene Kostenstelle bzw. Auftrag. Bereits vorhandene Plankosten zu dieser Kostenart werden überschrieben (d.h. es findet keine Addition statt). Konnten bei einem Echtlauf bestimmte Werte nicht übergeben werden, bricht der Report mit Fehlermeldung ab. Nach Fehlerbehebung kann dann das Programm erneut über den vollen ursprünglichen Datenbestand gestartet werden, da bereits übergebene Planwerte überschrieben (und nicht addiert) werden.

Geplante Investitionen

Wenn Sie die Komponenten IM (Investitionsmanagement) bzw. CO-OPA (Order Project Accounting) und PS (Project System) im Einsatz haben, können Sie neben den Abschreibungen bereits aktiver Anlagen auch die sich aus den Plan-/Budgetwerten von Investitionsmaßnahmen und Investitionsprogrammpositionen ergebenden simulierten Abschreibungen und Zinsen in die Primärkostenplanung einbeziehen. Als AHK-Basis verwendet das System bei geplanten Investitionen wahlweise die Budget- oder die Planwerte. Eine entsprechende Festlegung kann bei Reportstart getroffen werden. Wenn auf der Basis von Planwerten simuliert wird, können Sie außerdem eine zu verwendende Planversion angeben.

Für die Primärkostenplanung mit geplanten Investitionen müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

Berücksichtigung von Aktivierungen des laufenden Geschäftsjahres

Bei der Errechnung der AHK-Basis für die AfA-Simulation geplanter Investitionen legt das System die entsprechenden Plan-/Budgetwerte zu Grunde.

Diese werden bei Aufträgen/PSP-Elementen im allgemeinen nicht angepaßt, wenn bereits Teile der geplanten Investition durch Abrechnungen ins aktive Anlagevermögen realisiert wurden. In diesem Falle würden bei einer gleichzeitigen AfA-Simulation aktiver Anlagen zusammmen mit geplanten Investitionen sowohl die unveränderten Plan-/Budgetwerte der Aufträge/PSP-Elemente als auch die bereits aktivierten Werte der aktiven Anlagen einfließen. Die bereits aktivierten Werte würden somit fälschlicherweise doppelt berücksichtigt.

Um Doppelzählungen auszuschließen bietet das System im Einstiegsbild der AfA-Simulation zwei alternative Möglichkeiten zur Behandlung der Aktivierungen des laufenden Geschäftsjahres an:

Für welche der beiden Methoden Sie sich entscheiden, legen Sie vor dem Start der AfA-Simulation durch das Setzen des entsprechenden Kennzeichens im Einstiegsbild fest.

Siehe auch:

Ausführliche Informationen zu der zugrundeliegenden Rechenlogik finden Sie im Abschnitt AfA-Vorausschau mit geplanten Investitionen sowie in der Felddokumentation der entsprechenden Kennzeichen.

Ermittlung der Kostenstelle/Auftrag

Bei aktiven Anlagen plant das System auf die Kostenstelle/Auftrag, die im Anlagenstammsatz bei den zeitabhängigen Daten hinterlegt ist und zum Planungszeitraum gültig ist. Bei den geplanten Investitionen verwendet das Systen die Kostenstelle/Asuftrag in den AfA-Simulationsdaten (empfangende Kostenstelle/Auftrag).

Anlagen, Aufträge und Projekte, bei denen die Kostenstelle/Auftrag nicht ermittelbar ist, werden unter der Kostenstelle/Auftrag "??????????" protokolliert. Insbesondere kann für Aufträge, bei denen bereits explizit Abrechnungsvorschriften erfaßt wurden, keine Kostenstelle mehr ermittelt werden, da in diesem Falle die Abrechnungskostenstelle aus dem Auftragsstamm nicht mehr vorhanden sein kann. Alle unter der Kostenstelle/Auftrag "??????????" protokollierten Sätze listet das System zwar an, die Werte werden in einem Echtlauf jedoch nicht an das CO-System übergeben. Hier ist eine manuelle Nachbehandlung nötig, in der die protokollierten Kosten auf die gewünschten Kostenstellen geplant werden.

Leistungsart

Es kann eine leistungsartenabhängige und/oder leistungsartenunabhängige Planung angefordert werden.

Es wird leistungsartenunabhängig auf Kostenstelle geplant, eventuell im Anlagenstammsatz hinterlegte Leistungsarten werden nicht beachtet.

Es wird leistungsartenabhängig auf Kostenstelle geplant, Anlagenstammsätze ohne Leistungsart werden ignoriert.

Die Kosten von Anlagen mit Leistungsart werden leistungsartenabhängig, die Kosten von Anlagen ohne Leistungsart werden leistungsartenunabhängig auf Kostenstelle geplant.

Verteilungsschlüssel

Wenn Sie einen Verteilungsschlüssel bei Reportstart angeben, findet eine Wertermittlung für den durch die Von-/Bis-Periode bestimmten Zeitraum statt, und es wird gemäß dem Verteilungsschlüssel auf die einzelnen Perioden des Zeitraums verteilt. Wenn Sie keinen Verteilungsschlüssel angeben, führt das System für jede Periode des Planungszeitraums einzeln eine Wertermittlung durch.

Trennung fixe/variable Kosten

Grundsätzlich kann die Abschreibung von Anlagen in fixe und variable Anteile getrennt werden (vgl. Abschreibung bei Mehrschichtbetrieb und Stillegung). Diese Trennung wird auch in der Primärkostenplanung berücksichtigt: Der Report rechnet neben den Gesamtkosten auch den reinen Fixkostenanteil. Die variablen Kosten ergeben sich dann definitionsgemäß als Differenz aus diesen beiden Werten. Eine getrennte Berechnung der fixen Kosten findet allerdings nur unter folgenden Voraussetzungen statt:

Kostenstellenwechsel im Anlagenstammsatz

Wenn sich die Kostenstellenzuordnung von Anlagen unterjährig geändert hat, berücksichtigt das System diese Änderung periodengenau. Hierbei muß allerdings folgendes beachtet werden:

Es soll ein volles Geschäftsjahr von Periode 1 bis 12 beplant werden. Es liegen unterjährige Kostenstellenwechsel zum 1.4. und 1.10. vor.

Wird die Primärkostenplanung mit Angabe eines Verteilungsschlüssels gestartet, müssen Sie drei Läufe der Primärkostenplanung durchführen:

Wird kein Verteilungsschlüssel angegeben, genügt ein Lauf der Primärkostenplanung für die Perioden 1 bis 12.

Eingrenzungen

Im Anforderungsbild des Reports können Sie zunächst die zu selektierenden Anlagen eingrenzen. Die Abgrenzungen nach Buchungskreis sowie nach Anlagenklasse, Geschäftsbereich, Kostenstelle und Werk gelten sowohl für Anlagen als auch für Aufträge bzw. Projekte. Die Abgrenzungen nach Standort und Anlagenübernummer betreffen nur Anlagen. Geben Sie außerdem den Bewertungsbereich an, aus dem die zu planenden Abschreibungen oder Zinsen stammen.

Geben Sie das Geschäftsjahr an, für das geplant werden soll. Bei Anlagen wird als Kostenstelle/Leistungsart stets die zum Ende dieses Geschäftsjahres gültige Kostenstelle/Leistungsart aus der Anlage ermittelt.

Die Planung kann auf ein bestimmtes Periodenintervall des Geschäftsjahres eingegrenzt werden. Wenn Sie keine Eingrenzung vornehmen, wird für das ganze Geschäftsjahr (von der ersten bis zur letzten Periode) geplant.

Vorgehensweise

Primärkostenplanung durchführen