Alternative Maßnahmenanforderungen 

Verwendung

Im allgemeinen lassen sich die Realisierungsalternativen einer Maßnahmenanforderung mit Hilfe von Anforderungsvarianten darstellen. Wenn die Investitionsalternativen jedoch sehr grundsätzlicher Natur sind, dann kann der Funktionsumfang der Varianten zur Unterscheidung nicht hinreichend sein.

Beispielsweise bei der Klärung der Frage, ob ein Werk in Spanien oder in Mexiko gebaut werden soll; die Rahmenbedingungen wären extrem unterschiedlich.

Dies kann insbesondere darin begründet sein, daß einige Stammdaten nur auf Ebene der Maßnahmenanforderung insgesamt (und nicht je Variante) pflegbar sind. Folgende Stammdaten sind hier besonders bedeutsam:

Wenn diese Zuordnungen je Investitionsalternative unterschiedlich sind, können die Alternativen nicht mit Hilfe von Varianten einer Maßnahmenanforderung dargestellt werden. Das System ermöglicht es deshalb, Investitionsalternativen als mehrere, zusammengehörige Maßnahmenanforderungen abzubilden (Alternativengruppe).

Funktionsumfang

Mehrere Maßnahmenanforderungen, die als Alternativen zu sehen sind, lassen sich über eine gemeinsame Ur-Anforderung verbinden. Die Ur-Anforderung ist unter einer Menge von alternativen Maßnahmenanforderungen diejenige, die alle anderen miteinander verknüpft. Sie bildet gleichsam ein Klammer um eine Menge von alternativen Maßnahmenanforderungen.

Die Ur-Anforderung ist kein eigenes Systemobjekt mit speziellen Merkmalen, sondern ist eine gewöhnliche Maßnahmenanforderung. Sie ist gegenüber den anderen Alternativanforderungen als gleichwertige Alternative zu sehen. Sie hat keine übergeordnete Rolle. Sie ist jedoch im allgemeinen die erste Alternative, die unter einer Reihe von Realisierungsalternativen angelegt wurde.

Alternativengruppe

Pflege der Zuordnung

Durch die Zuordnung einer Ur-Anforderung im Stammsatz einer Maßnahmenanforderung (Registerkarte Maßnahmen/Anlagen) zeichnen Sie die Maßnahmenanforderung als Realisierungsalternative zur Ur-Anforderung aus. Im Stammsatz einer Maßnahmenanforderung kann nur eine Ur-Anforderung eingetragen werden. Dies bedeutet, daß eine Maßnahmenanforderung nur zu einer Alternativengruppe gehören darf. Das System zeigt im Stammsatz alle Maßnahmenanforderungen an, die zu der jeweiligen Ur-Anforderung/Alternativengruppe gehören.

Diese Zuordnung einer Ur-Anforderung ist nur dann möglich, wenn die Maßnahmenanforderung selbst keine Ur-Anforderung ist. Verkettete Zuordnungen sind nicht zulässig.

Die einzelnen Maßnahmenanforderungen einer Alternativengruppe müssen außerdem

C soll Alternative von B sein und B soll Alternative von A sein. Somit ergibt sich, daß C auch Alternative von A ist. Diese verkettete Alternativenbeziehungen müssen Sie im System wie folgt darstellen:

Eine Maßnahmenanforderung muß als Ur-Anforderung bestimmt werden ® Ur-Anforderung soll A sein.

Im Stammsatz von B ist die Ur-Anforderung A einzutragen.

Im Stammsatz von C ist ebenfalls die Ur-Anforderung A einzutragen.

Im Stammsatz von A kann keine Ur-Anforderung zugeordnet werden, da A selbst Ur-Anforderung ist.

Planungsprozeß

Die einzelnen Maßnahmenanforderungen einer Alternativengruppe haben jeweils mindestens eine, können jedoch auch mehrere Anforderungsvarianten haben. Mehrere Varianten je Alternative können Sie beispielsweise dazu nutzen, um verschiedene Stadien der Planungssicherheit abzubilden.

Bei der Zuordnung zu einer Planversion des übergeordneten Investitionsprogramms (siehe Versionen für die Planung) prüft das System, daß einer Planversion immer nur eine Variante einer Alternativengruppe zuordenbar ist. Auf diese Weise ist sichergestellt daß die Planwerte einer Alternativengruppe nicht redundant in die Investitionsprogrammplanung einfließen.

Genehmigungsprozeß

Im Rahmen des Genehmigungsprozesses stellt das System sicher, daß nur eine Alternative einer Alternativengruppe genehmigt werden kann. Sobald eine Maßnahmenanforderung den Status zur Genehmigung erhalten hat, können die anderen Maßnahmenanforderungen diesen Status nicht mehr erhalten. Wenn die Maßnahmenanforderung genehmigt und durch eine Maßnahme ersetzt ist, erhalten die anderen Maßnahmenanforderungen der Alternativengruppe den Status abgelehnt.

Auswertungen

Die Zuordnungen einer Alternativengruppe können mit dem Stammdatenreporting für Maßnahmenanforderungen ausgewertet werden.