Besonderheiten bei der Verdichtung aus dezentralen Systemen 

Verwendung

Eine Verdichtungsdatenbank kann die Daten mehrerer dezentralen Systeme verdichten (R/3-Systeme, R/2-System und Nicht-SAP-Systeme. Auf diese Weise ist zum Beispiel ein verdichtetes Reporting im zentralen Infosystem eines Konzerns möglich, auch wenn die auszuwertenden Objekte gar nicht im Auswertungssystem geführt werden, sondern in einem Teilkonzernsystem oder dem System einer Tochtergesellschaft.

Verdichtung aus dezentralen Systemen

Funktionsumfang

Das System ermöglicht es, die Investitionsprogramm-Informationen eines Systems/Mandanten in ein File auszugeben und im Zentralen System/Mandanten das File einzuspielen. Bei der Asugabe in ein File kann sowohl auf die aktuellen Investitionsprogramm-Informationen zugegriffen werden als auch auf die Daten einer Verdichtungsdatenbank, die bereits im dezentralen System/Mandanten erzeugt wurde. Letzteres ermöglicht eine mehrstufige Verdichtung über mehrere Konzernebenen.

Investitionsprogrammstruktur/Positionen

Da sich eine Verdichtungsdatenbank immer auf ein Investitionsprogramm bezieht, müssen Sie sicherstellen, daß die Positionen des zentralen Investititionsprogramms komplett auch in allen dezentralen Systemen zur Verfügung stehen. Wenn es sich bei den dezentralen Systemen um R/3-Systeme handelt, muß in den dezentralen R/3-Systemen das komplette Investitionsprogramm mit identischer Strukur zum zentralen Investitionsprogramm verwaltet werden.

Für die Übergabe der Programmpositionen an Nicht-SAP steht der Funktionsbaustein BAPI_INVPROGRAM_GET_LEAVES zur Verfügung.

Dezentrale Entitäten

Bei der Versorgung der Verdichtungsdatenbank mit Investitionsprogrammdaten aus externen Systemen muß sichergestellt werden, daß auch die ausschließlich dezentral verwalteten Entitäten des Datenbestandes in der zentralen Verdichtungsdatenbank zur Verfügung stehen. Beispielsweise müssen für eine Verdichtungsrecherche nach Profit Center die Profit Center der dezentralen System in der Verdichtungsdatenbank mit Schlüssel und Kurztext vorhanden sein.

Deshalb steht im System eine Funktion zur Verfügung, die es ermöglicht, Schlüssel und Kurztext der Entitäten eines dezentralen R/3-Systems in eine Datei zu exportieren und anschließend diesen Datenbestand in die Verdichtungsdatenbank zu importieren (Investitionsprogramme ® Periodische Arbeiten ® Verdichtung). Das System berücksichtigt folgende Entitäten:

Alle übrigen Entitäten, die als Merkmale ausgewertet werden sollen, müssen im zentralen und in den dezentralen Systemen identisch definiert sein. Im einzelnen gilt hierbei folgende Logik:

Bei den Merkmalen

geht das System davon aus, daß sie global eindeutig definiert sind. Weitere Merkmale (z.B. Buchungskreis, Geschäftsbereich usw.) müssen ebenfalls im zentralen System definiert sein, obwohl sie unter Umständen nur dezentrale Bedeutung haben..

Eindeutigkeit dezentraler Merkmale

Zur eindeutigen Identifikation dezentraler Merkmale ordnet das System diese Merkmale einem global eindeutigen, übergreifenden Merkmal zu:

Investitionsanforderung/Maßnahme ® Gesellschaft

Profit Center/Kostenstelle ® Kostenrechnungskreis

Werk/Technischer Platz ® Originalsystem

Sie müssen organisatorisch sicherstellen, daß jedes dezentrale Merkmal innerhalb des übergeordneten Merkamls eindeutig ist. Die Stammdaten der systemabhängigen Merkmale werden in der Verdichtungsdatenbank dann immer zusammen mit der übergeordneten Einheit verwaltet. Somit ist die Eindeutigkeit dieser Merkmale gewährleistet.

Eine Alternative zur organisatorischen Sicherstellung der Eindeutigkeit bietet der Einsatz einer Kundenerweiterung. Hierfür stehen folgende SAP-Erweiterungen bereit:

Die beiden SAP-Erweiterungen beinhalten den Funktionsbaustein EXIT_SAPLAIC2_001. Diesen Funktionsbaustein ruft das System bei einer aktiven Kundenerweiterung auf, bevor die zu verdichtenden Daten in ein File exportiert bzw. mandantenintern selektiert werden. Im Funktionsbaustein können Sie eine entsprechende Umschlüsselung programmieren.

Währungen

Das System rechnet alle Kennzahlen, die aus dezentralen Systemen geliefert werden, in die Investitionsprogramm-Währung des zentralen Systems um. Dort müssen allerdings die entsprechenden Kurse/Kurstypen zur Verfügung stehen.

Datenstrukturen

Wenn Sie Daten aus Fermdsystemen in eine R/3-Verdichtungsdatenbank einspielen möchten, müssen Sie die Daten in entsprechenden Dateien bereitstellen und einspielen (vgl. Verdichtungstechnik). Die Datei müssen nach folgenden R/3-Dictionary-Strukturen strukturiert sein:

Für jede Struktur muß eine eigene Datei vorliegen und eingespielt werden.