Statistische Budgetüberwachung für Direktaktivierungen 

Verwendung

Häufig ist es bei Anlageninvestitionen ohne AiB-Phase erwünscht, Zugänge direkt in der Anlagenbuchhaltung zu aktivieren und dennoch kostenrechnungsseitig Planwerte, Budgets und Obligos zu verwalten, um Soll/Ist-Vergleiche durchführen zu können. Deshalb ist es im System FI-AA (Anlagenbuchhaltung) möglich, Anlagenbewegungen direkt auf Anlage und gleichzeitig statistisch auf einem Innenauftrag oder einem PSP-Element mitzubuchen.

Funktionsumfang

Hierfür können Sie im Anlagenstammsatz einen CO-Auftrag oder ein PSP-Element als Investitionskontierung hinterlegen (Stammsatzbild: "Herkunftsdaten" - nicht: "Zeitabh. Daten"). Dieser Auftrag/PSP-Element wird dann automatisch bei den entsprechenden Anlagenbewegungen statistisch mitgebucht. Daneben können Sie auch direkt in der Buchungstransaktion eines Geschäftsvorfalls eine entsprechende Zusatzkontierung (Auftrag/PSP-Element) angeben.

In den Steuerungsdaten eines Auftrags- oder PSP-Elementstammsatzes können Sie festlegen, daß der Auftrag/PSP-Element statistischen Zwecken dient (Kennzeichen "statistisch". Der Auftrag/PSP-Element kann dann nicht abgerechnet werden.


Statistischer Auftrag/PSP-Element Investitionskontierung

Obligos

Bei Bestellungen auf Anlage erzeugt das System ein statistisches Obligo auf dem zugehörigen Auftrag/PSP-Element. Dieses Obligo wird beim Buchen des Waren- bzw. Rechnungseingangs automatisch aufgelöst.

Interne Leistungsverrechnungen

Wenn Sie interne Leistungsverrechnungen auf den statistischen Auftrag/PSP-Element buchen möchten, dürfen Sie das Kennzeichen "statistisch" nicht setzen. Dies ist erforderlich, damit diese "echten" Belastungen später auf Kostenstelle oder die zugehörige Anlage im Bau abgerechnet werden können.

Da das System die statistischen Belastungen von der Anlage im Bau mit einem besonderen Wertyp (statistisch) auf dem Auftrag/PSP-Element belastet, ist sichergestellt, daß diese Werte nicht ebenfalls weiterverrechnet werden.

Verfügbarkeitskontrolle

Vergleichen Sie hierzu bitte die Ausführungen im Abschnitt Pauschale Anlagenbudgets .

Abschreibungsvorausschau

Die statistischen Aufträge/PSP-Elemente können Sie in die Abschreibungsvorausschau der Anlagenbuchhaltung einbeziehen (vgl. IM - Informationssystem ). Voraussetzung hierfür ist, daß die statistischen Aufträge/PSP-Elemente

· ein Investitionsprofil in ihren Stammsätzen haben (PSP-Elemente: Detail ® Steuerungsdaten - Aufträge: Anwendungen). Das Investitionsprofil muß so definiert sein, daß

– es keine Anlage im Bau anlegt (IM-Customizing: Stammdaten ® Investitionsprofile definieren - Kennzeichen "AiB führen" nicht setzen)

– es eine Anlagenklasse für die AfA-Simulation enthält

· AfA-Simulationsdaten und ein geplantes Inbetriebnahmedatum in ihren Stammsätzen haben (unter Zusätze).

Direktaktivierungen für Investitionsmaßnahmen

Grundsätzlich ist es möglich, Anlagen-Direktaktivierungen nicht nur auf statistischen Aufträgen/PSP-Elementen, sondern auch auf echten Investitionsmaßnahmen mit zugehöriger Anlage im Bau statistisch mitzubuchen. Dies kann beispielsweise erforderlich sein, wenn für eine Investitionsmaßnahme (z.B. Fertigungshalle) eine Anlage angeschafft wird (z.B. Bohrmaschine), die zwar budgetseitig zur Investitionsmaßnahme gehört, jedoch nicht als Anlage im Bau ausgewiesen werden muß.

Anhand des Wertyps "Statistisch" (Kostenartentyp 90) erkennt die periodische Abrechnung des Systems IM, daß es sich um statistische Werte handelt und berücksichtigt diese deshalb nicht bei der Abrechnung auf die zugehörige Anlage im Bau (keine Doppelverrechnung).

Direktaktivierungen für Investitionsmaßnahmen

Voraussetzungen

Für das statistische Mitbuchen auf Aufträgen bzw. PSP-Elementen gelten folgende Voraussetzungen:

· Das jeweilige CO-Objekt (PSP-Element/Auftrag) muß im Anlagenstammsatz als Investitionskontierung eingetragen sein ( nicht: Instandhaltungsauftrag/Kostenauftrag unter den zeitabhängigen Daten).

· In der Definition der Bewegungsarten für Anlagenbewegungen muß das Kennzeichen für die Budgetüberwachung per statistischen Auftrag/PSP-Element gesetzt sein (Kennzeichen: Budgetrelevant). In den Standardbewegungsarten ist dieses Kennzeichen entsprechend gesetzt.

· Die Bestandskonten für die AHK der betroffenen Anlagen müssen im System CO als Kostenart angelegt sein (Kostenartentyp 90).

· Das Feld Innenauftrag bzw. PSP-Element muß in der Feldstatusvariante des betroffenen Buchungskreises/Bestandskontos für die AHK der jeweiligen Anlage als Kanneingabe gesetzt sein

Die beschriebenen Systemeinstellungen können Sie per IM-Customizing vornehmen (Innenaufträge bzw. Projekte als Investitionsmaßnahmen ® Planung und Budgetierung).

Die Steuerung, ob für Aufträge bzw. PSP-Elemente die Budgetüberwachung aktiv sein soll, erfolgt über ein Kennzeichen im verwendeten Budgetprofil. Das Budgetprofil wiederum wird in der Auftragsart bzw. dem Projektprofil hinterlegt. Außerdem ist es erforderlich, entsprechende Toleranzgrenzen zu definieren. Vergleichen Sie hierzu bitte die Ausführungen im Einführungsleitfaden der Systeme CO-OM-OPA (Gemeinkostenaufträge) bzw. PS (Projektsystem).

Anzahlungen und Abrechnungen von einem Auftrag/PSP-Element an eine Anlage können nicht statistisch mitgebucht werden, da es sich hierbei um Geschäftsvorfälle handelt, die Anlagen im Bau betreffen. Die Budgetüberwachung bezüglich Anlagen im Bau sollten Sie mit Hilfe der Komponente "Investitionsmaßnahmen" des Systems IM realisieren.