Mit der Spediteurauswahl können Sie Ihren unterbeauftragbaren Geschäftsbelegen (z.B. Frachtaufträge) manuell oder automatisch einen geeigneten Spediteur zuordnen. Ziel dabei ist es, unter Berücksichtigung von Transporteinschränkungen einen möglichst kostengünstigen Spediteur zu finden.
Sie haben in den Stammdaten Transportbeziehungen definiert und dabei Transportmittel und Spediteure, inklusive Spediteurprofile (optional) festgelegt.
Sie nutzen eine oder mehrere der folgenden Optimierungsmöglichkeiten:
Strategien (nur für die automatische Spediteurauswahl relevant)
Kosten
Priorität
Weitere Informationen finden Sie unter Strategien.
Anschlusstransport
Weitere Informationen finden Sie unter Anschlusstransport.
Geschäftsanteil (nur für die automatische Spediteurauswahl relevant)
Weitere Informationen finden Sie unter Geschäftsanteil.
Transportkontingentierung (sowohl für die automatische als auch für die manuelle Spediteurauswahl relevant)
Weitere Informationen finden Sie unter Transportkontingentierung.
Sie haben im Customizing für Ihre Geschäftsbelegarten (z.B. Frachtauftragsart) angegeben, dass sie für die Unterbeauftragung relevant sind. Weitere Informationen finden Sie z.B. für Frachtaufträge im Customizing für Transportation Management unter
.Sie haben weitere Einstellungen in den Spediteurauswahleinstellungen vorgenommen. In den Spediteurauswahleinstellungen legen Sie beispielsweise den Prozess fest, im Rahmen dessen die Spediteurauswahl ausgeführt werden soll:
reguläre Spediteurauswahl
Ausschreibung (siehe Frachtausschreibung)
Ermittlung von Direktsendungsoptionen (siehe Ermittlung von Direktsendungsoptionen)
Um Spediteurauswahleinstellungen vorzunehmen, wählen Sie im SAP NetWeaver Business Client .
Wenn Sie bei der Spediteurauswahl externe Frachtkosten berücksichtigen möchten, müssen Sie in den Einstellungen für die Spediteurauswahl angeben, dass Sie Kosten aus dem Kostenmanagement berücksichtigen möchten. In diesem Fall müssen Sie Ihr Kostenmanagement entsprechend konfigurieren (siehe Kostenmanagement).
Bei der manuellen Spediteurauswahl ordnen Sie den gewünschten Spediteur manuell Ihren Geschäftsbelegen zu. Wenn Sie die Transportkontingentierung eingerichtet haben, berücksichtigt und prüft das System dabei Transportkapazitäten (Kontingente), die Sie für die einzelnen Spediteure definiert haben. Wenn das System bei der Zuordnung relevante Kontingente ohne Kapazität findet oder Kontingente durch die Zuordnung verletzt würden, zeigt das System Warnmeldungen an.
Für die automatische Spediteurauswahl steht eine eigene Optimierung zur Verfügung. Diese ermittelt unter Berücksichtigung der gewählten Optimierungsmöglichkeiten für alle Geschäftsbelege, die Sie gewählt haben, den günstigsten Spediteur. Wenn keine Spediteure verfügbar sind, ordnet das System den betreffenden Geschäftsbelegen keinen Spediteur zu.
In diesem Fall ermittelt das System alle verfügbaren Spediteure. Wenn Sie in den Einstellungen für die Spediteurauswahl angegeben haben, dass Kontingente nicht berücksichtigt werden sollen, werden auch Spediteure als Ergebnis angezeigt, die keine Kapazität mehr haben.
Bei Geschäftsbelegen mit mehreren Stopps versucht das System, eine direkte Transportbeziehung zwischen der Quell- und der Ziellokation zu finden, und benutzt diese als Ausgangspunkt für die Ermittlung verfügbarer Spediteure.
Beispiel
Ein Frachtauftrag verläuft von A über B und C nach D. In den Einstellungen für die Spediteurauswahl haben Sie das Ankreuzfeld für die Gesamtspediteurverfügbarkeit markiert.
Das System ermittelt zum einen für jeden Abschnitt (A nach B, B nach C und C nach D) die konkreteste Transportbeziehung (mit der gleichen Technik wie bei der Strategiefindung). Das Ergebnis ist für jeden Abschnitt eine Liste aller möglichen Spediteure. Zum anderen ermittelt das System mit der Strategiefindung die Strategie für den Hauptabschnitt (direkte Verbindung von A nach D). Das Ergebnis ist eine Liste der möglichen Spediteure. Das System bildet nun die Schnittmenge aus allen diesen Listen. Das Ergebnis sind kein, ein oder mehrere Spediteure, die alle Abschnitte sowie den Hauptabschnitt bedienen. Die Berücksichtigung der Abschnitte und Stopps dient also als Filter.
Das System prüft in einem ersten Schritt, welche Spediteure alle Abschnitte des Frachtauftrags abdecken (A nach B, B nach C und C nach D). In einem zweiten Schritt wählt das System aus den im ersten Schritt gefundenen Spediteuren den Spediteur, für den eine direkte Transportbeziehung zwischen A und D vorhanden ist.
Wenn Sie in den Einstellungen für die Spediteurauswahl das Ankreuzfeld für die Gesamtspediteurverfügbarkeit nicht markiert haben, ermittelt das System mit der Strategiefindung lediglich die Strategie für den Hauptabschnitt.
SAP liefert die Standardplanungsstrategie TSPS_DEF für die Spediteurauswahl aus. Sie können diese in den Einstellungen für die Spediteurauswahl angeben. Außerdem liefert SAP die Standardplanungsstrategie VSR_1STEP aus. Weitere Informationen finden Sie unter Einschrittplanung und Planungsstrategien.
Um die Spediteurauswahl aufzurufen, wählen Sie im SAP NetWeaver Business Client
.Zunächst wird eine Benutzungsoberfläche zum Definieren von Profil- und Layout Sets angezeigt. Weitere Informationen finden Sie unter Verwendung von Profil- und Layout Sets.
Um die Spediteurauswahl im Hintergrund auszuführen, planen Sie den Report/SCMTMS/TSPS_OPT_BGD ein. Weitere Informationen finden Sie unter Hintergrundverarbeitung: Spediteurauswahl.