Java-Instanz 

Eine Java-Instanz ist eine Einheit im AS-Java-Cluster, die durch ihre Instanznummer identifiziert wird. Die Elemente, die eine Instanz bilden, laufen auf einer physischen Maschine. Es ist ebenfalls möglich, mehrere Instanzen auf einer physischen Maschine zu starten -  empfohlen wird jedoch, die verschiedenen Instanzen auf mehrere physische Maschinen zu verteilen.

Eine Java-Instanz besteht aus:

●      Internet Communication Manager (ICM)

●      einem oder mehreren Serverprozessen

Internet Communication Manager

Der ICM ist ein Element der Java-Instanz, das Client-Anfragen bearbeitet und sie an die verfügbaren Serverprozesse weiterleitet. Daten werden mit Hilfe der Fast Channel Architecture (FCA) vom ICM zu den Serverprozessen transferiert und umgekehrt. Dies ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Kommunikation zwischen ihnen.

Der ICM liest die Anfrage aus dem TCP/IP-Stack in die FCA, entscheidet, welcher Serverprozess die Anfrage bearbeiten soll (Lastausgleich) und sendet die Anfrage dann direkt an den jeweiligen Prozess. Die erforderlichen Informationen für den Lastausgleich werden vom ICM aus dem Message-Service abgerufen.

Wenn ein Serverprozess über ausreichend Ressourcen verfügt, um eine Anfrage bearbeiten zu können, nimmt er sie aus der FCA-Queue, verarbeitet sie und schreibt sie zurück in die Queue, sodass sie an den Auslöser der Anfrage zurückgegeben werden kann.

Weitere Informationen: ICM Administration

Serverprozess

Die Serverprozesse des AS Java führen die Java-Anwendung aus. Sie sind verantwortlich für die Verarbeitung von eingehenden Anfragen, die ihnen vom ICM zugeordnet werden.

Jeder Server ist Multi-Thread-fähig und kann aufgrund dessen eine große Zahl von Anfragen zur selben Zeit verarbeiten.

Wenn mehrere Serverprozesse in einer Java-Instanz laufen, verfügen alle Prozesse über dieselben Funktionen.

Während der Installation wird die optimale Zahl an Serverprozessen in einer Instanz entsprechend der verfügbaren Hardware-Ressourcen konfiguriert. Sie können zu jeder vorhandenen Java-Instanz weitere Serverprozesse hinzufügen.

Serverprozesse in einer Instanz haben einen gemeinsamen Speicher und können hierdurch deutlich schneller interagieren. Im gemeinsamen Speicher legen Serverprozesse und ICM alle Monitoringinformationen ab, die später für eine detaillierte Analyse des internen Status jeder Java-Instanz verwendet werden können.

Alle VMs in der Instanz können auf einen gemeinsamen Speicherbereich zugreifen, der als Sitzungsspeicher verwendet wird und gleichzeitig eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme für einen möglichen Ausfall der VM darstellt. Diese Funktion wird durch die Verwendung der SAP-eigenen Implementierung einer Java Virtual Machine ermöglicht.

SAP Java Virtual Machine (SAP JVM)

Der AS Java verwendet SAP JVM als Laufzeitplattform. Die SAP JVM basiert auf der Hotspot Java VM, die von Sun Microsystems bereitgestellt wird und bietet gleichzeitig zusätzliche Funktionen, wie z.B.:

●      Debugging bei Bedarf - SAP JVM ermöglicht das Umschalten eines laufenden Systems in den Debugging-Modus und umgekehrt, ohne dass die VM neu gestartet werden muss. So wird der Aufwand für die Nachverfolgung eines Problems in Real-Life-Szenarios verringert.

●      Speicheranalyse - ermöglicht das frühe Erkennen von Speicherknappheit und - aufgrund der in die VM eingebetteten Debugging-Funktionen - eine Speicherplatzbedarfsanalyse.

●      Profiling der Systemleistung - Ermittlung von Engpässen der Systemleistung mit Hilfe von Laufzeit-Tracing-Funktionen, die in die VM integriert wurden.

●      Stabilität - aufgrund des gemeinsamen Speichers wird ein schneller Sitzungs-Failover ermöglicht

Das Stabilitätskonzept basiert auf zwei grundsätzlichen Ideen: Weniger aktive Benutzeranfragen pro VM und VM-unabhängiges sicheres Ablegen inaktiver Benutzersitzungen. Auf einer Maschine können mehr als eine VM laufen, um die Zahl der parallel verarbeiteten Benutzeranfragen pro VM zu reduzieren. Außerdem werden inaktive Benutzersitzungen separat von den VMs aufbewahrt.

Weitere Informationen: SAP JVM