Zum Verständnis inaktiver Sourcen werden die folgenden Grundbegriffe eingeführt:
Terminus |
Bedeutung |
aktive Fassung |
Ist diejenige Datenbankversion eines Entwicklungsobjektes, die zur Generierung des Laufzeitobjektes herangezogen wird. |
inaktive Fassung |
Ist die gespeicherte Datenbankversion eines Entwicklungsobjektes, die das Laufzeitobjekt (auch nach erneuter Generierung) nicht beeinflußt. |
Vorrat inaktiver Objekte |
Dieser benutzerspezifische Vorrat umfaßt die Menge aller
inaktiven Fassungen der Entwicklungsobjekte eines Benutzers. Bearbeitet der
Benutzer ein neues Objekt, dann wird sein Vorrat um dieses Objekt erweitert.
Nach dem Aktivieren eines Objektes wird dieses aus dem Vorrat inaktiver
Objekte gelöscht. |
Die Einführung inaktiver Sourcen gewährt dem Entwickler eine
lokale, separate Sicht auf das Repository und schafft eine Grundlage für ein
"lokales Laufzeitsystem".
Änderungen an Entwicklungsobjekten können innerhalb eines solchen lokalen
Systems ausreichend getestet werden, ohne irgendwelche Störungen des Umfelds
zu verursachen.
Der wesentliche Vorteil dieses Konzeptes besteht in der Unterstützung eines reibungslosen Entwicklungsablaufs. Sie können z.B. die Schnittstelle eines Funktionsbausteins ändern, ohne daß dies sofortige Auswirkungen bei den Verwendern (in aufrufenden Programmen) zur Folge hat. Die Auswirkungen auf die Umgebung machen sich erst dann bemerkbar, wenn das geänderte Objekt aktiviert wird.
Ein weiterer bedeutender Vorteil liegt in der Vermeidung entbehrlicher Generierung von ABAP-Programmen. Bisher folgte nach dem Sichern des Quelltextes im ABAP Editor automatisch die Erzeugung einer neuen Load. Die Einführung der inaktiven Sourcen hat demgegenüber einen Performance-Vorteil, da eine Generierung mit dem Aktivieren zum geeignet gewählten Zeitpunkt und nicht automatisch erfolgt.
Die Einführung inaktiver Sourcen ist von einer weiteren Vereinheitlichung der Werkzeuge bezüglich ihrer Operationen begleitet. Außerdem wird eine zusätzliche Sicherheit durch Prüfen des Rahmenprogramms beim Aktivieren erzielt.
§
Objekte werden stets inaktiv gesichert.
Ein in einem Werkzeug angelegtes oder bearbeitetes Entwicklungsobjekt
hinterläßt nach dem Sichern eine inaktive Fassung dieses Objektes auf der
Datenbank.
§
Inaktive Objekte werden im Vorrat inaktiver Objekte des Benutzers
vermerkt.
Die Entwicklungsobjekte, die ein Benutzer bearbeitet und inaktiv sichert,
werden in seinen persönlichen Vorrat aufgenommen. Jeder Benutzer verfügt also
über seinen eigenen Vorrat inaktiver Objekte, auf den andere Benutzer keinen
direkten Zugriff haben. Jeder Benutzer arbeitet ausschließlich mit seinem
persönlichen Vorrat.
§
Es besteht die Möglichkeit, Vorräte inaktiver Objekte zuvernetzen.
Wird ein Entwicklungsobjekt von einem anderen Benutzer geändert, dann wird es
nach dem Sichern in dessen Vorrat aufgenommen.
§
Die Werkzeuge
der ABAP Workbench berücksichtigen immer den Vorrat des Benutzers.
Im Anzeigemodus werden dem Benutzer
die Objekte seines Vorrats in inaktiver Fassung angeboten, alle anderen
Objekte dagegen in aktiver Fassung (auch wenn eine inaktive Fassung
existiert). Dies gilt insbesondere für die Navigation in der ABAP
Workbench.
Im Änderungsmodus wird stets die
neueste Fassung ausgegeben, ganz unabhängig davon, ob sie im Vorrat inaktiver
Objekte enthalten ist oder nicht.
Alle betroffenen Werkzeuge verfügen über eine Anzeige, aus der der jeweilige
Status des Objektes jederzeit ersichtlich ist. Siehe auch Statusanzeige.
§ Der Benutzer kann sich eine Übersicht über seinen persönlichen Vorrat und über alle inaktiven Objekte im System verschaffen. Siehe auch Übersichten zu inaktiven Objekten.
§
Aktivieren des
Vorrats inaktiver Objekte erfolgt zum gewählten Zeitpunkt.
Jeder Benutzer kann zum gewählten Zeitpunkt den gesamten oder nur einen Teil
seines Vorrats aktivieren. Mit der Aktivierung werden die betreffenden Objekte
aus dem Vorrat inaktiver Objekte gelöscht. Siehe auch Objekte
aktivieren.
§ Nur die aktive Fassung wird zur Generierung von Laufzeitobjekten verwendet.
§
Unterstützung im Workbench Organizer.
Allen Teammitgliedern sind Aufgaben in einem gemeinsamen Auftrag zugeordnet
und können gemeinsam ein Objekt bearbeiten. Daher bekommen Teammitglieder
sowohl im Änderungs- als auch im Anzeigemodus stets die inaktive Fassung des
Objektes angezeigt, sofern diese existiert.
Nicht-Teammitglieder können das betreffende Objekt nicht bearbeiten und
bekommen daher im Anzeigemodus die aktive Fassung angeboten.
Ferner kann ein Transportauftrag erst dann freigegeben werden, nachdem alle
zugeordneten Objekte aktiviert wurden.