SOAP Framework   

Einsatzmöglichkeiten

Das SOAP Framework ermöglicht die Erzeugung und Verwendung von Web Services, die auf dem SOAP-Protokoll basieren.

Die Funktionalität zur Erzeugung und Verwendung von Web Services für ABAP wurde von Application Server Release 620 zu Release 640 durch die Entwicklung des Web Service Framework grundlegend geändert und erweitert. Da diese Erweiterungen mit der bisherigen SOAP-Architektur nicht realisierbar waren, wurde die SOAP Runtime 620 ab Release 640 durch das SOAP Framework ersetzt.

Wenn Sie zu 620 die SOAP Runtime für Web Services verwendet haben, ist es empfehlenswert, die vorhandenen Web Services unter Verwendung des Web Service Framework neu anzulegen, da Sie nur so auf die erweiterte Funktionalität und den erhöhten Bedienungskomfort des Web Service Framework zurückgreifen können.

Funktionsumfang

Der Funktionsumfang für Web Services hat sich zu Release 640 in folgenden Punkten erweitert:

• Sie können Web Services auf Basis von Funktionsbausteinen, Funktionsbausteingruppen, BAPIs sowie XI Messages anlegen.
• Sie können für jeden Web Service einen Proxy erzeugen.
• Sie können neue Berechtigungen zum Aktivieren und Administrieren von Web Services verwenden:

○     Rolle = SAP_BC_WEBSERVICE_ADMIN

·         Jeder einzelne Web Service wird im Internet Communication Framework als eigenständiger ICF-Service abgebildet und kann mit den entsprechenden Optionen (Berechtigungen, Anmeldeprüfungen etc.) versehen werden.

·         Sie können alle Web Services in einem allgemein verfügbaren Verzeichnis (UDDI) veröffentlichen.

·         Alle Administrationsschritte für Web Services können Sie komfortabel mit der Transaktion WSADMIN ausführen.

Einschränkungen

Für die Verwendung des SOAP Framework 640 gelten folgende Einschränkungen:

●     Das SOAP Actor Konzept wird nicht unterstützt. Die Empfängerseite nimmt immer an, der Ultimate Receiver zu sein. Somit lassen sich keine Intermediaries im Sinne von SOAP realisieren.

●     Die optionale Verwendung des SOAP Encodings (Section 5.1 der SOAP Spezifikation) steht nicht zur Verfügung. Obwohl die Darstellung der Daten in der SOAP Runtime sehr ähnlich zum SOAP Encoding ist, fehlen einige der geforderten Punkte, wie z.B. die Unterstützung für Array-Typen.

●     Keine Attachments: die Spezifikation SOAP with Attachments zum Transport von SOAP-Aufrufen über MIME Dokumente, die angefügte Binärzusätze (z.B. JPEG Bilder) enthalten, wird nicht unterstützt.

●     Nur HTTP Transport: als SOAP Transport Binding steht nur HTTP (und HTTPs) zur Verfügung. Weitere Protokolle wie, z.B., SMTP werden nicht unterstützt.

Anlegen von Web Services

Zu Release 620 waren folgende Schritte notwendig, um einen SOAP-basierten Web Service und ein entsprechende Web Service Description (WSD) zu erzeugen:

 

1. Remotefähigen Funktionsbaustein anlegen
2. Webservice-Browser starten
3. Funktionsbaustein suchen und WSDL erzeugen bzw.
4. Funktionsbausteine gruppieren und ein gemeinsames WSDL erzeugen.

 

Im Web Service Framework können Sie Web Services manuell oder mit Hilfe eines  Assistenten anlegen:

·        Manuell:

1.       Anlegen eines Virtuellen Interfaces für RFCs, Funktionsgruppen oder BAPIs (Transaktion  SE80)

Sie haben die Möglichkeit upper case oder mixed case Namensbehandlung einzustellen. Achten Sie deshalb darauf, welches Vorgehen bei Ihnen gilt.

2.       Anlegen einer Webservice Definition (Transaktion SE80)

3.       Aktivieren/Konfigurieren eines Webservices auf Basis einer WSD (Transaktion WSCONFIG)

●     Assistent: fasst die Schritte 1-3 zusammen.

Weitere Informationen

Ausführliche Informationen zum Anlegen von Web Services erhalten Sie unter:

●     Web Service Toolset

Details zur neuen Architektur für Web Services finden Sie unter:

●     Web Services (ABAP)