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Funktionsdokumentation Virtuelle Hosts anlegen  Dokument im Navigationsbaum lokalisieren

Verwendung

Im Application Server ABAP haben Sie die Möglichkeit mit virtuellen Hosts zu arbeiten. Dabei entspricht ein virtueller Host jeweils einem eigenen Baum von ICF-Services. Sie haben somit die Möglichkeit, über den URL die Suche nach einem Service in einer bestimmten Service-Struktur (mit einem virtuellen Host als Wurzelknoten) zu steuern.

BeispielBeispiel

Auf dem Rechner mit dem Hostnamen saphost und der IP-Adresse 1.2.3.4 läuft ein Application Server ABAP. Der Internet Communication Manager (ICM) ist so konfiguriert, dass er auf den Ports 1080 und 8080 HTTP-Requests entgegennehmen kann (Parameter icm/server_port_<xx>). Ferner 'hört' der Rechner auf den Aliasnamen myhost. Das bedeutet, dass sowohl saphost als auch myhost auf die IP-Adresse 1.2.3.4 abgebildet werden.

Voraussetzungen

Ob es verschiedene virtuelle Hosts geben soll, wird mit dem Profilparameter

is/HTTP/virt_host_<n> = <host1>:port1;<host2>:<port2>;...;

festgelegt (<n> steht hier für die Zahlen 0,1,...9). Diese Parameter können im Instanzprofil fest geändert werden oder dynamisch in der Transaktion RZ11. Hier finden Sie auch eine Parameterdokumentation. Zu beachten ist hierbei, dass der Parameter

is/HTTP/virt_host_0 = *:*;

gesetzt ist und auch nicht verändert werden kann. Wird also kein anderer virtueller Host gefunden, so wird immer der Default-Host Nr.0 genommen. Dieser erscheint im HTTP-Service-Baum der Transaktion SICF unter default_host. Bei Auslieferung ist dies der einzige virtuelle Server.

Hinweis

Um Namensraumkonflikte zu vermeiden, beginnen alle weiteren von SAP ausgelieferten virtuellen Hosts mit „SAP“.

Weitere Funktionen

Sie können für einen virtuellen Host auch einen Default-Service angeben:

Wie bei einem internen Alias Sie aus dem HTTP-Service-Baum ein Zielelement aus. Wird dann in der URL der virtuelle Host ohne weitere Pfadangabe für einen Service angegeben, so wird der definierte Ziel-Service aufgerufen.

Aktivitäten

Führen Sie folgende Schritte durch, um einen neuen virtuellen Host anzulegen:

...

       1.      Rufen Sie die Transaktion RZ11 auf und setzen Sie den Parameter is/HTTP/virt_host_1 z. B. auf den Wert myhost:*;.

Achtung

Beachten Sie, dass die dynamische Parameteränderung beim nächsten Durchstart wieder verloren geht! Wenn Sie den Parameter permanent setzen wollen, müssen Sie die Einstellung in der Profildatei vornehmen.

 

       2.      Rufen Sie die Transaktion SICF auf. Wählen Sie Virt. Host  Anlegen, geben Sie als Name z.B. virt_host1 ein und legen Sie unter diesem virtuellen Host Services oder Aliases auf bestehende Services an (s. Service anlegen).

Als Test können Sie zum Beispiel unter virt_host1 einen Service mit dem Namen virtping anlegen, der denselben Handler benutzt wie der mitausgelieferte Service bc/ping unter default_host, nämlich den HTTP-Request-Handler CL_HTTP_EXT_PING.

Ergebnis

Wird nun ein Service mit dem Hostnamen myhost und einem beliebigen Port, der im ICM aktiv ist (also 1080 oder 8080) aufgerufen, wird der Service-Baum unter dem virtuellen Host virt_host1 bei der Suche nach einem passenden URL-Pfad verwendet.

Die Eingabe http://myhost:1080/virtping im Browser würde in diesem Beispiel also dasselbe bewirken wie http://saphost:8080/sap/bc/ping.

 

Die folgende Grafik fasst alle Voraussetzungen zusammen:

 

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

Weitere Informationen

Ein konkretes Beispiel für den Einsatz virtueller Hosts finden Sie unter:

     Virtuelle Hosts: Anwendungsbeispiel

Detaillierte Informationen zur Pflege der ICF-Profilparameter finden Sie unter:

     Pflege der ICF-Profilparameter

 

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