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Im folgenden Abschnitt werden die spezifischen funktionalen Eigenschaften der verschiedenen Kommunikationstechnologien näher beschrieben. Anwendungsbeispiele sollen zeigen, welche Technologie sich für welchen Einsatzzweck besonders eignet.

Synchrone und asynchrone Kommunikation

Die Kommunikation zwischen zwei Systemen lässt sich grundsätzlich in zwei Arten unterscheiden: die synchrone und die asynchrone Kommunikation. Beide Kommunikationsformen besitzen spezifische Vor- und Nachteile, die sich sowohl auf die betriebswirtschaftliche Anwendung als auch auf die Systemadministration beziehen können.

Synchrone Kommunikation

Die synchrone Kommunikation arbeitet mit einem einmaligen Funktionsaufruf. Dies setzt voraus, dass zum Zeitpunkt des Aufrufs (bzw. der Nachrichtenversendung) auch das Empfängersystem aktiv ist und den Aufruf sofort entgegennehmen und ggf. weiterverarbeiten kann.

·      Vorteil: die synchrone Kommunikation kann bei Funktionsaufrufen eingesetzt werden, die die sofortige Rückgabe von Daten an das Sendersystem erfordern.

Beispiel: Sie legen im Sendersystem eine kontierte Bestellung an und wollen im zentralen Rechnungswesen eine Budgetprüfung durchführen, bevor Sie die Bestellung sichern.

·      Nachteil: es muß sichergestellt werden, dass beide Systeme aktiv und ansprechbar sind. Andernfalls kann es zu schwerwiegenden Störungen der Prozessabläufe kommen. Probleme können insbesondere dann entstehen, wenn das Empfängersystem aus Wartungsgründen (z.B. im Zuge eines System-Upgrade) über einen längeren Zeitraum nicht verfügbar ist.

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

Asynchrone Kommunikation

Bei der asynchronen Kommunikation muß das Empfängersystem nicht unbedingt verfügbar sein, wenn ein Funktionsaufruf vom Sendersystem abgesetzt wird. Das Empfängersystem kann den Aufruf auch zu einem späteren Zeitpunkt entgegennehmen und verarbeiten. Ist das Empfängersystem nicht ansprechbar, wird der Funktionsaufruf in die Ausgangsqueue des Sendersystems gestellt. In regelmäßigen Abständen wird der Aufruf von hier wiederholt, bis er vom Empfängersystem verarbeitet werden kann.

·       Vorteil: Das Empfängersystem muß zum Zeitpunkt des Funktionsaufrufs nicht verfügbar sein. Ist das System z.B. wegen eines Upgrade längere Zeit nicht aktiv, kann es die zwischenzeitlich gesendeten Daten auch zu einem späteren Zeitpunkt verarbeiten, ohne dass die Prozesse im Sendersystem gestört werden.

Beispiel: eine Bestellung soll an ein Lieferantensystem gesendet werden. Das Sendersystem hat keinen Einfluß auf die Verfügbarkeit des Empfängersystems. Ist das Empfängersystem nicht verfügbar, kann das Versenden der Bestellung solange wiederholt werden, bis das Lieferantensystem wieder ansprechbar ist. 

·       Nachteil: Prozesse, die eine sofortige Rückantwort an das Sendersystem verlangen, können mit dieser Methode nicht durchgeführt werden.

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HinweisDie asynchrone Kommunikation bietet typischerweise die Option, Daten (z.B. Geschäftsbelege oder Stammdatenänderungen) paketweise oder auch einzeln (d.h.sofort) zu versenden (beachten Sie bitte: die Option ‚sofort versenden’ sollte nicht mit der Methode ‚synchrone Kommunikation’ verwechselt werden!).

Der Vorteil der Versendung von Datenpaketen besteht in der besseren Ausnutzung der Systemresourcen, da jeder Funktionsaufruf einen Workprozess im System belegt.

Beispiel: Sie wollen 100 Materialstammänderungen an andere Systeme verteilen. Wenn Sie die Änderungen paketweise (à 100 Stück) übermitteln, benötigen Sie nur einen Workprozess. Würden Sie die gleichen 100 Materialstammänderungen einzeln verschicken, bräuchten Sie 100 Workprozesse in Ihrem System.

Wenn Sie die asynchrone Kommunikation verwenden, sollten Sie also immer sorgfältig zwischen der Verfügbarkeit Ihrer Systemresourcen und der Notwendigkeit einer sofortigen Datenübermittlung abwägen.

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Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

Weitere Informationen

Welche Kommunikationstechnologie eignet sich für welchen Einsatzzweck? Einen Überblick geben die folgenden Anwendungsbeispiele:

·     Anwendungsbeispiele: synchrone Kommunikation

·     Anwendungsbeispiele: asynchrone Kommunikation

·     Anwendungsbeispiele: Kommunikation mit Nicht-ABAP-Technologien

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