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Um Modifikationen bzw. Eigenentwicklungen vorzunehmen, verwenden Sie den Transport Organizer der ABAP Workbench. Eine Einführung zum Konzept des Transport Organizers finden Sie in den folgenden Abschnitten. Weiterführende Informationen finden Sie in der Dokumentation Transport Organizer.

Transport Organizer

Der Transport Organizer ist ein integraler Bestandteil der Software-Entwicklungsumgebung. Er liefert für die Durchführung von Kundenmodifikationen folgende Funktionalitäten:

      Geordnetes Softwareentwickeln für den Multi-User-Betrieb (mit konkurrierenden Zugriffen) in einer verteilten Entwicklungsumgebung

      Bereitstellen von Verteilungslogistik zum maschinell unterstützten Verteilen von entwickelter Software

Hinweis

Änderungen im SAP-Namensraum bei abgeschaltetem Korrekturwesen können nicht erkannt werden und sind nach dem Upgrade zurückgesetzt. Achten Sie darauf, dass der Transport Organizer aktiviert ist, bevor Sie Modifikationen durchführen. Die Aktivierung nehmen Sie in der Transaktion SE03 mit Administration Systemänderbarkeit vor. Sie benötigen hierfür die Administrationsberechtigung im Bereich Change and Transport System.

Eine Softwareentwicklung erstreckt sich über mehrere Systeme. Für größere Einführungs- und Entwicklungsprojekte sollte eine Systemlandschaft aus drei SAP-Systemen vorhanden sein:

      ein System für eigene Entwicklungen (wie z.B. Erweiterungen des Standards, Auswertungen...)

      ein System zum Testen bzw. zur Qualitätssicherung

      ein System, das produktiv genutzt wird.

Zwischen diesen Systemen finden Transporte statt, die vom Transportsystem automatisch zusammengestellt und eingeplant werden. Die Transportwege sowie die Eigenschaften der Systeme werden in Systemtabellen beschrieben.

Ein Projekt, an dem mehrere Projektmitarbeiter arbeiten, ist innerhalb des Transport Organizers durch einen einzigen Änderungsauftrag repräsentiert, auf den mehrere Aufgaben referieren. Eine Aufgabe ist immer an einen einzelnen Mitarbeiter gebunden.

Der Änderungsauftrag sammelt den Inhalt einer oder mehrerer Aufgaben. Die Freigabe des Änderungsauftrags selbst ist erst möglich, wenn alle auf ihn referierten Aufgaben freigegeben sind, d.h. wenn alle Projektmitglieder ihre Arbeit beendet haben. Bei der Freigabe des Auftrags wird automatisch der Export aller in ihm angesammelten Objekte eingeleitet.

Der erste Benutzer, der mit der Bearbeitung des Objekts beginnt, muss einen Änderungsauftrag angeben, unter dem die Bearbeitung erfasst wird. Das Objekt wird dann ausschließlich für diesen Änderungsauftrag gesperrt. Änderungen an diesem Objekt durch Benutzer, die nicht mit einer Aufgabe am Änderungsauftrag beteiligt sind, sind nicht mehr möglich.

Mit der Freigabe des Änderungsauftrags werden die Objektsperren gelöscht. Danach können die Objekte wieder von allen Entwicklern bearbeitet werden.

Reparaturen

Jedem Softwareobjekt ist in der verteilten SAP-Entwicklungsumgebung eindeutig sein Originalsystem zugeordnet. Innerhalb seines Originalsystems kann ein Objekt nicht durch Import von außen überschrieben werden.

Das Lokalitätsprinzip ist die Ursache für eine besondere Korrekturart, die sogenannten Reparaturen. Eine Reparatur bezeichnet eine Änderung von Objekten, deren Original in einem anderen System als dem gerade aktuellen liegt. Wenn zum Beispiel aufgrund eines bekannt gewordenen Fehlers Änderungen an einem Objekt unverzüglich gemacht werden müssen, können Reparaturen notwendig werden.

Wenn der Kunde bzw. ein Berater beim Kunden Änderungen an SAP Objekten, also Modifikationen durchführt, sind dies ebenfalls Reparaturen, da das Original bei SAP liegt. Ist eine Änderung einer freigegebenen Reparatur zugeordnet, wird sie beim Releasewechsel nicht überschrieben.

Reparaturen und Korrekturen können unter dem gleichen Auftrag zusammengefasst werden. Abhängig von der Einstellung der Transportsteuertabellen werden Korrekturen und/oder Reparaturen lokalen oder transportierbaren Änderungsaufträgen zugeordnet.

Bei Eigenentwicklungen oder Änderungen des SAP-Standards werden die Reparaturen/Korrekturen entweder in lokalen oder transportierbaren Aufträgen erfasst. Werden Ihre Änderungen automatisch lokalen Änderungsaufträgen zugeordnet, obwohl Sie den Wunsch haben, die Änderungen in weitere Systeme zu transportieren, muss die Systemkonfiguration geändert werden.

Vergabe der Berechtigungen

Die Tatsache, dass geänderte Objekte in Aufträgen gesammelt werden und nach der Freigabe in die Folgesysteme transportiert werden, sorgt fast automatisch für ein konsistentes System. Dennoch muss es möglich sein, manuell einzugreifen, um z.B. bestimmte Objekte nicht in die Folgesysteme gelangen zu lassen. Diese manuellen Eingriffe sind möglich, können aber zu einem inkonsistenten Zustand des Folgesystems führen. Daher sollte die entsprechende Berechtigung nur mit Vorsicht vergeben werden.

Beispiel

Eine Verteilung der Berechtigungen könnte wie folgt aussehen:

Entwickler:

Berechtigung für die Freigabe einer Aufgabe zu einem Auftrag

Entwicklungskoordinator:

Manuelles Eingreifen in den Auftrag
Anlegen eines neuen Auftrages, Anlegen einer neuen Aufgabe für einen Mitarbeiter,
Freigeben eines Auftrags (entspricht dem Export der Objekte in diesem Auftrag)

Systemadministrator

Einspielen der exportierten Objekte in die Folgesysteme

Die Vergabe von Berechtigungen innerhalb des Transport Organizers finden Sie in der Online-Dokumentation Transport Organizer im Abschnitt Berechtigungen.

Pakete

Alle Objekte der ABAP Workbench werden aus Gründen der Übersichtlichkeit und Strukturierung in Pakete eingeteilt. Ein Paket ist eine Gruppe von logisch zusammenhängenden Entwicklungsobjekten.

In einem Standard-System sind bereits viele Pakete vorhanden, denen die ausgelieferten Objekte zugeordnet sind.

Hinweis

In der Anwendungshierarchie (Werkzeuge ABAP Workbench Übersicht Anwendungshierarchie) wird ein Überblick über die Pakete und die entsprechenden Anwendungen geboten. Aus der Anwendungshierarchie können Sie direkt in den Repository Browser verzweigen.

Die ausgelieferten Pakete können Sie nicht verwenden, da in ihnen nur SAP- Standardobjekte angelegt werden dürfen. Zu Beginn einer Entwicklung müssen Sie daher zunächst ein Paket anlegen, dem die neu entwickelten Objekte zugeordnet werden. Dazu gliedern Sie zunächst die Objekte, die Sie anlegen möchten, in thematischer Hinsicht. Pro Thema bzw. Anwendung legen Sie eine oder mehrere Pakete an.

Hinweis

Der Name eines Paketes kann aus 30 Zeichen bestehen, wobei Pakete aus dem Kundennamensraum als ersten Buchstaben ein ‘Y’ oder ein ‘Z’ haben.

Beim Neuanlegen eines Objekts der ABAP Workbench erfragt das System das Paket, dem dieses Objekt zugeordnet werden soll.

Die Pakete selbst sind ebenfalls Objekte der ABAP Workbench. Änderungen an bestehenden Paketen und neuangelegten Paketen werden vom Change and Transport Organizer erfasst und können in andere SAP-Systeme transportiert werden.

Hinweis

Weiterführende Informationen zur Verwendung von Paketen finden Sie in der Online-Dokumentation zur ABAP Workbench unter Transport Organizer im Abschnitt Arbeiten mit dem Transport Organizer.


 

 

 

 

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