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Einsatzmöglichkeiten

SAP NetWeaver Process Integration (SAP NetWeaver PI) umfasst folgende Einsatzmöglichkeiten:

      Die Architektur von SAP NetWeaver PI 7.1 basiert auf einer etablierten Architektur zur Realisierung systemübergreifender Geschäftsprozesse und ist eine Weiterentwicklung von älteren Releases (Verwendungsart Process Integration von SAP NetWeaver 7.0 und XI 3.0 als Teil von SAP NetWeaver 2004).

      SAP NetWeaver PI 7.1 spielt eine zentrale Rolle zur Unterstützung einer serviceorientierten Architektur für Geschäftsanwendungen (Enterprise SOA). Der Schwerpunkt liegt bei einer servicebasierten Integration von Anwendungen.

SAP NetWeaver PI orientiert sich an allgemein anerkannten Standards, um für die Integration von Fremdsystemen offen zu sein. So steht im Mittelpunkt eine XML-basierte Kommunikation über HTTP (HyperText Transfer Protocol): Die anwendungsspezifischen Inhalte werden über Messages in einem frei definierbaren XML-Schema (XML: eXtensible Markup Language) vom Sender an den Empfänger übertragen, und zwar – abhängig vom Integrationsszenario – entweder über den sogenannten Integration Server oder direkt zwischen den beteiligten Systemen.

Die folgende Grafik gibt eine Übersicht über die Kernfunktionen (capabilities) von SAP NetWeaver Process Integration:

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

SAP NetWeaver Process Integration 7.1 erlaubt die Integration von Anwendungen folgender Kommunikationspartner:

      B2B Partner: Beliebige Geschäftspartner, die Ihre Anwendung mit anderen Anwendungen außerhalb der eigenen Systemlandschaft integrieren wollen. Es werden sowohl Szenarien unterstützt, in denen Industriestandards benötigt werden, als auch beliebige Szenarien, die nicht einem bestimmten Industriestandard genügen.

      SAP: Anwendungen, die auf SAP-Systemen laufen. Dies beinhaltet auch die Verarbeitung von Ereignissen über die BAM-Infrastruktur.

      3rd Party Application: Anwendungen von Fremdanbietern innerhalb einer Systemlandschaft, beispielsweise datenbank- oder dateisystembasiert.

      3rd Party Middleware: Middleware-Systeme von Fremdanbietern, die für unternehmensinterne und unternehmensübergreifende Anwendungsintegration benötigt wird.

SAP NetWeaver PI unterstützt also sowohl unternehmensinterne als auch unternehmensübergreifende Szenarien. Sie können Systeme unterschiedlicher Hersteller (nicht-SAP und SAP) in unterschiedlichen Versionen und implementiert in unterschiedlichen Programmiersprachen (Java, ABAP, usw.) miteinander verbinden. Wie SAP NetWeaver insgesamt setzt auch SAP NetWeaver PI auf eine offene Architektur, bedient sich vornehmlich offener Standards (besonders aus der XML- und Java-Welt) und bietet Dienste an, die in einer heterogenen und komplexen Systemlandschaft unentbehrlich sind.

Hinweis

In dieser Dokumentation wird von kollaborativen Prozessen gesprochen, wenn es um Abläufe in der Geschäftswelt geht, die eine systemübergreifende Implementierung erfordern. Insbesondere bezeichnet dieser Begriff noch keine konkreten Objekte dieser Implementierung.

Funktionsumfang

SAP NetWeaver PI unterstützt die folgenden Kernfunktionen (capabilities):

      Das Enterprise Services Repository & Registry bestehend aus:

       Dem Enterprise Services Repository (ES Repository) mit Metadaten für die Modellierung und Spezifikation von Anwendungen, um eine Top-Down-Entwicklung von servicebasierten Anwendungen zu ermöglichen. Mit Hilfe des ES Repository können Sie unabhängig von einer konkreten Systemlandschaft alle für die Anwendungsintegration notwendigen Informationen an zentraler Stelle ablegen, also etwa Interfaces, Datentypen und Mapping-Programme.

       Der Services Registry zur Registrierung, zum Auffinden und Verwenden von Services auf Basis von UDDI 3.0.

      Funktionen für das Design, die Konfiguration und die Ausführung von Integrationsprozesses (Process Automation) für den zustandsbehafteten Message-Austausch auf dem Integration Server. Der Integrationsprozess-Editor Im ES Repository unterstützt BPEL4WS 1.1 und WS-BPEL 2.0.

      Die BAM-Infrastruktur für die Behandlung von Ereignissen aus Anwendungssystemen in Integrationsprozessen, um beispielsweise einen Monitor für Milestones zu realisieren.

      Den Service Bus von SAP NetWeaver Process Integration deckt im Wesentlichen alle Funktionen ab, die für den Message-Austausch in einer heterogenen Systemlandschaft notwendig sind:

       Wichtigster Teil des Service Bus ist der Integration Server, über den über verschiedene Optionen Anwendungen untereinander Messages austauschen können. Der Integration Server leitet Messages eines Senders an den oder die Empfänger weiter und unterstützt durch diese Entkopplung der Kommunikationspartner und mit Hilfe zusätzlicher Integrationsdienste (Mapping, Routing, Service-Orchestrierung über Integrationsprozesse) die Integration unterschiedlichster Anwendungen. Über ein Mapping-Programm können Sie zur Laufzeit beispielsweise eine Transformation einer auf dem Integration Server eingehenden Message ausführen und so die Anforderungen unterschiedlicher Empfänger der Message abdecken. Dabei können Sie den Empfänger auch dynamisch zur Laufzeit bestimmen lassen, etwa über Informationen aus der Payload der Message (Dynamic Routing).

       Funktionen zur Connectivity, um unterschiedliche Protokolle von Sender und Empfänger bedienen zu können. Hierzu arbeitet der Integration Server mit der advanced Adapter Engine zusammen, die eng an die Eingangs- und Ausgangsverarbeitung des Integration Servers gekoppelt ist und die sich entweder zentral am Integration Server oder dezentral am jeweiligen Anwendungssystem betreiben lässt (zur Performance-Optimierung).

       Funktionen für die zuverlässige Verarbeitung von Messages (Reliable Messaging) und für die Unterstützung unterschiedlicher Quality-of-Services mit Hilfe von Queues. Um die Konsistenz von Daten zu gewährleisten, setzt SAP NetWeaver PI auf die Quality-of-Services Exactly-Once (EO), Exactly-Once-In-Order (EOIO) und unterstützt außerdem den Quality-of-Service Best-Effort (BE).

       Innerhalb von SAP NetWeaver Process Integration unterstützt unter anderen die Standards Web Services Reliable Messaging (WS-RM), Web Services Security (WS Security), Security Assertion Markup Language (SAML), Business Process Execution Language (BPEL) und Universal Description, Discovery and Integration (UDDI).

Hinweis

Die Funktionen des Service Bus lassen sich nicht einer Komponente zuordnen, sondern werden durch Funktionen unterschiedlicher Komponenten unterstützt. Kunden können die für ihre Anforderungen notwendigen Teile des Service Bus nutzen.

      Die Infrastruktur-Services von SAP NetWeaver Application Server (ABAP und Java), auf dem die Anwendungen von SAP NetWeaver PI laufen. Für alle Java-basierten Anwendungen von SAP NetWeaver PI wird der JEE5-Standard des SAP NetWeaver AS Java unterstützt, der im Vergleich zu den Vorgänger-Releases eine einfachere Installation ermöglicht und weniger Speicher verbraucht. Die Infrastruktur-Services decken Anforderungen des Software-Entwicklungszyklusses, der Sicherheit, der Benutzerverwaltung, der Skalierung, der Hochverfügbarkeit, der Archivierung, der Konfiguration, des Monitorings und der Adminstration ab.

Bereiche von SAP NetWeaver PI im Detail

Grundlegende Informationen

Bereich

Beschreibung

Release-Informationen zum Usage Type PI

Übersicht über Neuheiten und Änderungen zum Release SAP NetWeaver PI 7.1.

Enterprise Services Builder

Zentrales Werkzeug für das Design des kollaborativen Prozesses (Modellierung und Spezifikation). In diesem Abschnitt sind alle grundlegenden Funktionen des ES Builders beschrieben.

Integration Builder

Zentrales Werkzeug für die Konfiguration des kollaborativen Prozesses. In diesem Abschnitt sind alle grundlegenden Funktionen des Integration Builders beschrieben.

Organisation des ESR-Content

Organisation der Designobjekte im Enterprise Services Repository.

Übersicht

Grundlegende Informationen für die Entwicklung von Application-to-Application- und Business-to-Business-Prozessen über den Integration Server.

Concepts of Enterprise Services

Grundlegende Informationen für eine serviceorientierte Entwicklung mit dem Schwerpunkt auf der Verwendung von Services unabhängig vom Integration Server.

Modellierung und Spezifikation (Enterprise Services Repository)

Bereich

Beschreibung

Designobjekte für die Modellierung von Anwendungen definieren

Prozesskomponenten-Architekturmodelle im ES Repository definieren

Modellierung von Anwendungen nach den Prinzipien einer serviceorientierten Architektur von Geschäftsanwendungen (Enterprise SOA).

Process-Integration-Szenarien definieren

Modellierung von kollaborativen Prozessen auf Ebene von Anwendungskomponenten. Im Gegensatz zur Modellierung mit Prozesskomponenten-Architekturmodellen beschränkt sich die Modellierung von Prozess-Integration-Szenarien auf die für einen Message-Austausch notwendigen Modellierungsaspekte.

Designobjekte für die Spezifikation von Anwendungen definieren

Mit Interface-Objekten die Service-Struktur definieren

Ausgehend von der Modellierung spezifizieren Sie im Detail die erforderlichen Interfaces, Message-Typen und Datentypen im ES Repository.

Designobjekte für eine Integration-Server-Kommunikation definieren

Der ES Builder unterstützt die Definition von zusätzlichen Designobjekten, mit denen Sie zusätzliche Integrationslogik nutzen können, die vom Integration Server angeboten werden (beispielsweise Mappings oder Integrationsprozesse). Für eine Point-to-Point-Kommunikation steht diese Integrationslogik nicht zur Verfügung.

Konfiguration

Bereich

Beschreibung

Konfiguration von Geschäftsprozessen im Integration Directory durchführen

Kommunikationsprofile definieren

Beschreibung der technischen Möglichkeiten von Sendern und Empfängern (und wie man sie identifiziert) über Kommunikationspartner, Kommunikationskomponenten und Kommunikationskanälen.

Empfängerermittlungen definieren

Beschreibung auf logischer Ebene, an welche Kommunikationskomponente eine Message geschickt werden soll. Die Kommunikationskomponente kann ein Business-System, ein Integrationsprozess oder ein Service für eine B2B-Kommunikation sein.

Interface-Ermittlungen definieren

Zuordnung eines Empfänger-Interface zum Sender-Interface. Hier registrieren Sie auch, ob und welche Mapping-Programme für dieses Interface-Paar aus dem Enterprise Services Repository ausgeführt werden sollen.

Kommunikationsvereinbarungen definieren

In einer Kommunikationsvereinbarung legen Sie für eine bestimmte Kombination von Sendern und Empfängern fest, welcher Kommunikationskanal für die Verarbeitung der Message verwendet werden soll.

Konfigurationsszenarien definieren

Gruppieren aller Konfigurationsobjekte nach dem Szenario, in dem sie benötigt werden. Sie können Prozess-Integration-Szenarien aus dem Enterprise Services Repository für ein Konfigurationsszenario im Integration Directory übernehmen.

Integrierte Konfiguration durchführen

Mit der Integrierten Konfiguration können Sie die vollständige Konfiguration für den Message-Fluss sehr übersichtlich und effizient durchführen.

Diese Form der Konfiguration können Sie für Kommunikationsszenarien realisieren, bei denen die Message nur innerhalb einer Advanced Adapter Engine von einem Sender- auf einen Empfänger-Adapter übertragen wird.

Integration-Directory-Programmierschnittstelle verwenden

Mit der Integration-Directory-Programmierschnittstelle können Sie mit selbst entwickelten Programmen auf die Inhalte des Integration Directory zugreifen und diese aufbereiten.

Laufzeit

Integration Engine

Zentrale Laufzeitkomponente des Integration Servers, um Messages zu empfangen, zu verarbeiten und weiterzuleiten.

Proxy-Laufzeit

Laufzeitkomponente für die Proxy-Kommunikation von dem Integration Server mit Anwendungssystemen, die auf dem SAP Web AS basieren.

Advanced Adapter Engine

Laufzeitkomponente, um mit Hilfe von Adaptern Fremdsysteme, sowie R/3-Systeme über RFC-Aufrufe an den Integration Server anzuschließen.

Zentrales Monitoring
(Runtime Workbench,
SAP NetWeaver Administrator)

Funktionen zum Überwachen der beteiligten Komponenten von SAP NetWeaver PI, der Message-Verarbeitung durch eine oder mehrere Komponenten, sowie der Performance der Message-Verarbeitung.

Zusätzliche Werkzeuge (optional)

Werkzeug

Verwendung

SAP Enterprise Modeling Applications by IDS Scheer

Ergänzt SAP NetWeaver um Funktionen zur graphischen Modellierung von Prozessen auf verschiedenen Ebenen. Auf der obersten Ebene (Process Architecture Model) wird die Prozessarchitektur eines Unternehmens aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht ohne technischen Bezug aufgebaut.

SAP Conversion Agent by Informatica

Ergänzt SAP NetWeaver um Funktionen zur Datenumwandlung von und nach XML. Es können unstrukturierte, halbstrukturierte und strukturierte Daten verarbeitet werden. Der Conversion Agent kann über ein Adapter-Modul im Adapter-Framework von SAP NetWeaver PI aufgerufen werden.

SAP Conversion Agent by Informatica finden Sie im SAP Software Distribution Center auf dem SAP Service Marketplace unter der Internetadresse service.sap.com/swdc.

 

 

 

 

 

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