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Grafische ModellierungLocate this document in the navigation structure

Verwendung

Mit Hilfe einer grafischen Benutzeroberfläche in der Data Warehousing Workbench können Sie auf einfachem Weg Datenflüsse oder Datenflussvorlagen anlegen und dokumentieren.

Sie können insbesondere in den folgenden Anwendungsfällen die Vorteile der grafischen Datenflussmodellierung nutzen:

Anwendungsfall

Vorteile

Top-Down-Modellierung von neuen Datenflüssen

  • Die Top-Down-Modellierung ermöglicht eine schnelle und strukturierte Modellierung direkt im BW-System.

  • Sie können zuerst den logischen Datenfluss mit allen seinen Elementen anlegen, ohne die Objekte direkt auf der Datenbank abspeichern zu müssen. Somit können Sie einen Blueprint Ihrer Datenmodelle direkt im BW-System erstellen. In einem späteren Schritt können Sie die Objekte mit den notwendigen technischen Eigenschaften vervollständigen und damit in den Metadatentabellen des BW persistieren.

Strukturierung Ihrer Implementierung mit Hilfe von Datenflüssen

  • Sie können Modellierungsobjekte gruppieren und als persistente Sicht auf Ihr Unternehmensmodell ablegen. Dabei können Sie auch bestehende Modelle (aus SAP NetWeaver 7.0 und höher) berücksichtigen.

  • Sie können sich eine bessere Übersicht über die Datenflüsse verschaffen, indem Sie diese beispielsweise in Anwendungsbereichen oder Data-Warehouse-Schichten strukturieren.

  • Sie können Ihre Datenflüsse und die darin enthaltenen Objekte dokumentieren.

  • Sie können mit dem BW-Transportanschluss die einem Datenfluss zugehörigen Objekte sammeln und transportieren.

  • Sie können über Namenskonventionen Modelle gemeinsam benutzen und wieder verwenden.

Organisation bestehender Modelle in Datenflüssen nach einem Upgrade auf das aktuelle Release

Verwendung von Datenflüssen als Vorlagen zur Festlegung von Modellierungsstandards

  • Sie können mit Vorlagen leicht und schnell modellieren, indem Sie diese in Ihren Datenfluss übernehmen und anpassen.

  • SAP NetWeaver BW liefert Best-Practice-Modelle in Form von vordefinierten SAP-Datenflussvorlagen zur Layered Scalable Architecture (LSA).

  • Sie können mit Hilfe von Vorlagen eigene unternehmensweite Standards prägen.

  • Sie können mit der Verwendung von Vorlagen zur Reduktion der Entwicklungskosten beitragen.

Der Datenfluss bzw. die Datenflussvorlage ist ein eigenständiger TLOGO-Objekttyp (DMOD). Datenflüsse und Datenflussvorlagen können transportiert werden und haben einen Repository- und Dokumentenanschluss sowie einen Anschluss an die Versionsverwaltung..

Erläuterung der Begriffe Datenfluss und Datenflussvorlage

Datenfluss

Ein Datenfluss im DataWarehouse stellt eine Menge von Metadatenobjekten im BW und deren Beziehungen untereinander dar. Die Beziehungen werden durch Transformationen abgebildet oder sind in den Objekten direkt enthalten (z.B. beim MultiProvider). Der Datenfluss beschreibt, welche Objekte zur Designtime (Modellierungsobjekte) und welche Prozesse und Transformationen zur Laufzeit (Laufzeitobjekte) benötigt werden, um semantisch zusammengehörige Daten ins BW übertragen zu können und sie dort zu konsolidieren und zu integrieren.

Ein Datenfluss des Objekttyps DMOD kann persistente und nicht-persistente Objekte enthalten. Als persistente Objekte bezeichnen wir Objekte, die bereits in den Metadatentabellen auf der Datenbank gespeichert sind und auch unabhängig vom Datenfluss in der Data Warehousing Workbench, z.B. im InfoProvider-Baum, angezeigt werden können. Ein persistentes Objekt kann in mehreren Datenflüssen enthalten sein und somit in verschiedenen Datenflüssen wieder verwendet werden. Als nicht-persistente Objekte bezeichnen wir dagegen Objekte, die zwar in der Datenflusspflege angelegt wurden, für die aber bisher nur Attribute wie Objekttyp und Name festgelegt worden sind und die noch nicht auf der Datenbank gespeichert worden sind. Nicht-persistente Objekte können ausschließlich in demjenigen Datenflusses, in dem sie angelegt wurden, angezeigt und verwendet werden, und können auch in keinem anderen Objektbaum der Data Warehousing Workbench angezeigt werden.

Datenflussvorlage

Ein Datenfluss kann als Datenflussvorlage gespeichert und verwendet werden, wenn er ausschließlich nicht-persistente Objekte enthält. Diese dienen dann als Platzhalter, welche den Objekttyp und wenige weitere Eigenschaften (techn. Name und Beschreibung) definieren.

Eine Datenflussvorlage beschreibt ein Datenflussszenario mit sämtlichen benötigten Objekten und kann eine Dokumentation des Szenarios liefern einschließlich der Information darüber, warum die Objekte auf diese Art und Weise modelliert sind. Damit eignen sich Datenflussvorlagen dazu, Best-Practice-Modellierungswissen festzuhalten und zu dokumentieren und für die Definition der eigentlichen Datenflüsse zur Verfügung zu stellen. Datenflussvorlagen können die komplexe Modellierung differenzierter Data-Warehouse-Schichten in einer skalierbaren Schichtenarchitektur (Layered Scalable Architecture - LSA) sowie die schnelle Modellierung einfacher Standard-Datenflüsse unterstützen und bieten Ihnen die Möglichkeit, durch eigendefinierte Vorlagen Unternehmensstandards festzulegen.

SAP liefert dokumentierte Datenflussvorlagen aus, die Sie bei der Umsetzung einer skalierbaren Schichtenarchitektur (LSA) in Ihrem BW-System verwenden können.

Integration in die Data Warehousing Worbench

Datenflüsse (und Datenflussvorlagen) werden in der Modellierung der Data Warehousing Workbench mit dem Symbol Datenfluss in einem eigenen Objektbaum angezeigt. Die Datenflüsse sind dabei wie InfoProvider durch InfoAreas strukturiert. Unterhalb eines Datenflusses zeigen Ordner pro Objekttyp an, welche persistenten Objekte (einschließlich Laufzeitobjekten und Transformationen) im Datenfluss enthalten sind. Hier werden für ein persistentes Objekt wie in den anderen Objektbäumen der Data Warehousing Workbench die weiteren Objekte im Datenfluss abwärts angezeigt, auch wenn diese Objekte nicht im hier modellierten Datenfluss enthalten sind. Auf diese Weise können relevante Objekte leichter in den modellierten Datenfluss übernommen werden.

Im Objektbaum wird durch das Symbol Datenflussvorlage in der Spalte Objektinformationen angezeigt, ob ein Datenfluss als Vorlage angelegt worden ist. Über die Kontextmenüeinträge Anzeigen bzw. Ändern können Sie für einen Datenfluss die Datenflusspflege aufrufen.

Hinweis

Beachten Sie, dass die ausgelieferten SAP-Datenflussvorlagen im Objektbaum nur angezeigt werden, wenn sie in aktiver Version vorliegen. Die aktiven Versionen werden dann in der InfoArea Business Information Warehouse angezeigt. Für die Verwendung in kundeneigenen Datenflüssen hingegen müssen die SAP-Datenflussvorlagen nicht aus dem Content in die aktive Version übernommen werden. Sie können die vorhandenen SAP-Datenflussvorlagen in der Datenflusspflege über die Druchtaste Datenflussvorlage Datenflussvorlage übernehmen anzeigen und auch in der Content-Version in Ihren Datenfluss integrieren.

Anzeige eines Datenflusses in der Datenflusspflege

In der Datenflusspflege wird ein Datenfluss (bzw. eine Vorlage) als Netzplan mit den folgenden Objekten angezeigt:

  • Modellierungsobjekte, die andere Objekte enthalten oder von ihnen abgeleitet sind: Z.B. InfoSets, MultiProvider, semantisch partitionierte Objekte, Aggregationsebenen, HybridProvider

  • Modellierungsobjekte, die Datentransferprozessen und Transformationen als Quelle und/oder Ziel dienen: Z.B. InfoCubes, DataStore-Objekte, DataSources, Open Hub Destinationen

  • Objekte, die Quell- oder Zielobjekte haben: Transformationen, Datentransferprozesse

  • Andere Objekte: InfoPackages, die DataSources im BW als Ziel haben

Query und Reporting-Objekte gehören nicht zum Datenfluss und werden nicht angezeigt.

Die Bestandteile des Datenflusses werden als Knoten (Kästchen) oder Verbindungen (Pfeile) angezeigt. InfoPackages sowie Modellierungsobjekte werden in der Datenflusspflege als Knoten angezeigt. Datentransferprozesse, Transformationen sowie Beziehungen zwischen zusammengesetzten bzw. abgeleiteten Modellierungsobjekten und den in ihnen enthaltenen Objekten werden in der Standardeinstellung als Verbindungen angezeigt.

Knoten für persistente Modellierungsobjekte (inkl. Transformationen) werden blau hinterlegt, Knoten für persistente Laufzeitobjekte werden grau hinterlegt, nicht-persistente Objekte werden weiß hinterlegt. Die Objektsymbole auf Verbindungen werden so lange weiß angezeigt, bis das Objekt in aktiver Version vorliegt.