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Performance-Tipps für DatentransferprozesseLocate this document in the navigation structure

Die Request-Verarbeitung, d.h. der Ladevorgang eines Datentransferprozesses (DTP) kann in unterschiedlichen Parallelisierungsgraden der Teilschritte Extraktion und Verarbeitung (Transformation und Verbuchung) erfolgen. In Abhängigkeit von den Einstellungen in der Pflege des Datentransferprozesses (DTP) wählt das System die geeignete, möglichst performante Verarbeitung für den DTP und legt einen DTP-Verarbeitungstyp fest.

Um die Performance der Request-Verarbeitung weiter zu verbessern, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Über bestimmte Maßnahmen können Sie für einen Datentransferprozess einen Verarbeitungstyp mit höherem Grad an Parallelisierung der Teilschritte erreichen.
  • Verschiedene Maßnahmen, insbesondere Einstellungen in der DTP-Pflege, ermöglichen eine Verbesserung der Performance. Diese Maßnahmen sind teilweise quell- und datentypspezifisch.

In den folgenden Abschnitten werden die möglichen Maßnahmen erläutert.

Höhere Parallelisierung in den Teilschritten der Request-Verarbeitung

Für einen (Standard-)DTP können Sie einen bereits vom System festgelegten Verarbeitungstyp ändern, indem Sie die Einstellungen zur Fehlerbehandlung und semantischen Gruppierung verändern. Die folgende Tabelle zeigt, wie Sie von einem DTP-Verarbeitungstyp in der Ausgangssituation zu einem performanteren Verarbeitungstyp kommen:

Verarbeitungstyp des DTPs in Ausgangssituation Verarbeitungstyp mit Performanceverbesserung Maßnahmen, um performanteren Verarbeitungstyp zu erreichen

serielle Extraktion und Verarbeitung der Quellpakete (Verarbeitungstyp 3)

Extraktion seriell, sofortige Verarbeitung parallel (Verarbeitungstyp 2)

Gruppierungsfelder markieren

serielle Extraktion und Verarbeitung der Quellpakete (Verarbeitungstyp 3)

Extraktion und Verarbeitung parallel (Verarbeitungstyp 1)

Nur für Persistent Staging Area (PSA) als Quelle möglich:

Fehlerhandling ausschalten

Extraktion seriell, sofortige Verarbeitung parallel (Verarbeitungstyp 2)

Extraktion und Verarbeitung parallel (Verarbeitungstyp 1)

Nur für PSA als Quelle möglich:

Fehlerhandling ausschalten

Markierung für Gruppierungsfelder aufheben

Weitere Performance-relevante Maßnahmen

Anzahl der parallelen Prozesse bei der Request-Verarbeitung für einen DTP einstellen

Um die Performance von Datentransferprozessen mit paralleler Verarbeitung zu verbessern, können Sie in der BW-Hintergrundverwaltung global für den Prozesstyp Datentransferprozess einstellen, wie viele Hintergrundprozesse verwendet werden können.

Um die Performance für einen bestimmten Datentransferprozess weiter zu verbessern, können Sie die globale Einstellung übersteuern.

Wählen Sie dazu in der Pflege des Datentransferprozesses Springen  →   Einstellungen Batch-Manager, geben Sie unter Anzahl Prozesse an, wie viele Hintergrundprozesse zur Verarbeitung des Datentransferprozesses verwendet werden sollen, und sichern Sie Ihre Eingaben.

Hinweis

Stellen Sie sicher, dass genügend Hintergrundprozesse zur Verarbeitung zur Verfügung stehen. Beachten Sie dabei, dass beim gleichzeitigen Ausführen mehrerer Datentransferprozesse jeder einzelne Datentransferprozess die eingestellte Anzahl von Hintergrundprozessen verwendet.

Weitere Informationen:Parallele Verarbeitung von BW-Prozessen einstellen

Datenpaketgröße einstellen

In der Standardeinstellung ist im Datentransferprozess eine Datenpaketgröße von 50.000 Datensätzen eingestellt, die auf der Annahme einer Datensatzbreite von 1.000-Byte beruht. Um die Performance zu verbessern, können Sie in Abhängigkeit von der Größe des Hauptspeichers den Wert für die Datenpaketgröße einstellen.

Geben Sie dazu in der Pflege des Datentransferprozesses auf der Registerkarte Extraktion die Paketgröße ein.

Zu große DTP-Requests bei hoher Anzahl von Quell-Requests vermeiden: Daten Request-weise abholen

Ein DTP-Request kann sehr groß werden, weil er alle übertragungsrelevanten Requests der Quelle bündelt. Um die Performance zu verbessern, können Sie festlegen, dass ein DTP-Request immer nur einen Request aus der Quelle lesen soll.

Markieren Sie dazu auf der Registerkarte Extraktion in der Pflege des Datentransferprozesses Alle neuen Daten Request-weise aus der Quelle abholen. Am Ende seiner Verarbeitung prüft der DTP-Request, ob es noch weitere neue Requests in der Quelle gibt, und erzeugt in diesem Fall automatisch einen weiteren DTP-Request.

Für DataSources als Quelle: Zu kleine Datenpakete bei Verwendung des DTP-Filters vermeiden

Wenn Sie aus einer DataSource ohne Fehlerhandling extrahieren und im Filter viele Daten aussortiert werden, kann dies dazu führen, dass die vom Prozess geladenen Datenpakete sehr klein werden. Um die Performance zu verbessern, können Sie dieses Verhalten ändern, indem Sie das Fehlerhandling einschalten und einen Gruppierungsschlüssel pflegen.

Wählen Sie dazu in der Pflege des Datentransferprozesses auf der Registerkarte Verbuchung eine Option der Fehlerbehandlung und legen Sie anschließend auf der Registerkarte Extraktion unter Semantische Gruppen einen geeigneten Gruppierungsschlüssel fest. Dieser sorgt dafür, dass sämtliche einem Gruppierungsschlüssel zugehörigen Datensätze innerhalb eines Pakets extrahiert und verarbeitet werden.

Für DataStore-Objekte als Quelle: Daten beim ersten Delta oder bei Full-Extraktion aus Tabelle der aktiven Daten extrahieren

Das Change Log wächst schneller als die Tabelle der aktiven Daten, da es Before- und After-Images speichert. Um die Performance bei der Extraktion im Modus Full oder beim ersten Delta aus dem DataStore-Objekt zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Daten aus der Tabelle der aktiven Daten zu lesen anstatt aus dem Change Log.

Markieren Sie dazu in der Pflege des Datentransferprozesses auf der Registerkarte Extraktion im Gruppenrahmen Extraktion aus… bzw. Delta-Init-Extraktion aus… den Auswahlknopf aktiver Tabelle (mit Archiv) oder aktiver Tabelle (ohne Archiv).

Für InfoCubes als Quelle: Extraktion aus Aggregaten verwenden

Bei der InfoCube-Extraktion werden in der Standardeinstellung die Daten aus der Faktentabelle (F-Tabelle) und der Tabelle der komprimierten Daten (E-Tabelle) gelesen. Um die Performance zu verbessern, können Sie für die Extraktion Aggregate verwenden.

Markieren Sie dazu auf der Registerkarte Extraktion in der Pflege des Datentransferprozesses Aggregate verwenden. Das System vergleicht dann die Ausgangsmenge aus der Transformation mit den Aggregaten. Wenn alle InfoObjects der Ausgangsmenge in Aggregaten verwendet werden, dann werden die Daten bei der Extraktion aus den Aggregaten gelesen anstatt aus den InfoCube-Tabellen.

Hinweis für InfoProvider als Quelle

Wenn in der Transformation nicht alle Schlüsselfelder des Quell-InfoProviders Zielfeldern zugewiesen haben, dann werden die Kennzahlen der Quelle bei der Extraktion über die nicht selektierten Schlüsselfelder der Quelle aggregiert. Sie können diese automatische Aggregation über die Implementierung einer Startroutine oder über eine zwischengeschaltete InfoSource verhindern. Beachten Sie jedoch, dass dies die Performance des Datentransferprozesses beeinflusst. Weitere Informationen finden Sie in SAP Hinweis 1147419.

Für Stammdaten (Attribute und Texte): Prüfung auf doppelte Datensätze ausschalten

Wenn Sie mit einem DTP Stammdatenattribute oder Texte übertragen, können Sie über ein Kennzeichen in der DTP-Pflege eine Prüfung auf doppelte Datensätze hinsichtlich des Merkmalsschlüssels des Stammdatenmerkmals durchführen. Dadurch wird verhindert, dass es zu einem Laufzeitfehler kommt, wenn es zu einem bestimmten Merkmalsschlüssel in einem Datenpaket mehrere Datensätze gibt. Wenn das Kennzeichen gesetzt ist, verlangsamt sich der Prozess der Verbuchung. Um die Performance zu verbessern, können Sie die Prüfung ausschalten, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Die DataSource liefert eindeutige Datensätze hinsichtlich ihres Schlüssels.
    Hinweis

    Für BI-Content-DataSources aus SAP-Quellsystemen zeigt das Feld Lieferung doppelter Datensätze auf der Registerkarte Allgemeines in der DataSource-Pflege des BW das Verhalten der DataSource an. Schalten Sie die Prüfung im DTP nur aus, wenn das Feld den Wert keine hat. Da das Feld Informationscharakter hat und bei der Extraktion nicht geprüft wird, empfehlen wir jedoch, zusätzlich das Verhalten der DataSource in jedem Fall zu überprüfen, bevor Sie die Prüfung im DTP ausschalten.

  • Aus dem PSA wird nur ein einzelner Request übertragen.

    Markieren Sie dazu auf der Registerkarte Extraktion in der Pflege des Datentransferprozesses Alle neuen Daten Request-weise aus der Quelle abholen. Weitere Informationen finden Sie weiter oben in diesem Abschnitt.

  • Der Schlüssel der DataSource entspricht dem Merkmalsschlüssel des Ziel-InfoObjects bzw. stellt eine Teilmenge des Merkmalsschlüssels dar.
  • In Start- oder Endroutinen der Transformation wird die Anzahl der Sätze pro Merkmalsschlüssel nicht verändert.

Weitere Informationen

Datentransferprozess anlegen

Verarbeitungstypen des Datentransferprozesses