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Implementierung eines eigenen ProzesstypsLocate this document in the navigation structure

Einsatzmöglichkeiten

Wenn Sie z.B.

  • ein eigenes Anwendungsprotokoll schreiben, das auf der Registerkarte Prozess der Protokolle zu einem Prozess in der Prozesskettenpflege angezeigt werden soll, oder
  • einen eigenen Monitor implementiert haben, oder
  • eine Customizing-Oberfläche implementiert haben, die über die Parameter eines Programmes hinausgeht, oder
  • in Ihrem Programm auf Vorgängerprozesse der Kette zugreifen möchten, oder
  • Fehler bei der Ausführung Ihres Programms in der Modellierung berücksichtigen möchten, bzw. sogar mehrere Endzustände kennen (vgl. Prozesstyp Entscheidung )

empfehlen wir, einen eigenen Prozesstyp zu implementieren.

Voraussetzungen

Gute Kenntnisse der objektorientierten Spracherweiterung von ABAP - ABAP Objects .

Ablauf
  1. Wählen Sie im Menü des Werkzeuge → ABAP Workbench → Entwicklung → Class Builder , definieren Sie eine Klasse und implementieren Sie die von Ihnen benötigten Interfaces.
    Hinweis

    Weitere Informationen zum Class Builder finden Sie in der Dokumentation des SAP Web Application Server unter BC - ABAP Workbench → ABAP Workbench: Werkzeuge → Class Builder .

    Ihnen stehen folgende Interfaces
    IF_RSPC_*
    zur Verfügung:

    Interface IF_RSPC_*

    Beschreibung Methode wird aufgerufen in ... Implementierung ist ....

    EXECUTE

    Führt den Prozess aus.

    Dieses Interface ist das Hauptinterface zur Implementierung eines eigenen Prozesstyps und als einziges Interface der Prozesskettenpflege obligatorisch.

    Laufzeit

    Obligatorisch

    GET_INFO

    Gibt die Informationen zu einem Prozess an den Nachfolger weiter.

    Pflege und Laufzeit

    Optional

    GET_LOG

    Gibt zu Variante und Instanz das Protokoll optional als Titel und Text oder als Liste von Meldungen an die Prozesskettenverwaltung zurück.

    Laufzeit und Protokollsicht

    Optional

    MAINTAIN

    Ermöglicht Anlegen und Pflege von Prozessvarianten in der Prozesskettenpflege und ermittelt die Kopfinformationen zu einer Variante, um diese in der Prozesskettenpflege anzuzeigen.

    Pflege

    Alternativ oder zusätzlich zu Interface IF_RSPC_GET_VARIANT

    GET_VARIANT

    Liefert Wertehilfe (F4) für Varianten.

    Um Prozessvarianten in eine Kette einfügen zu können, müssen Sie dieses Interface und/oder das Interface IF_RSPC_MAINTAIN implementieren.

    Pflege

    Alternativ oder zusätzlich zu Interface IF_RSPC_MAINTAIN

    GET_DEFAULT_CHAIN

    Gibt Default-Kette für einen Prozess an. Zu jeder einzuplanenden Variante können Sie vorschlagen, welche weiteren Prozesse in der Kette sinnvollerweise vor oder nach dem Prozess eingeplant werden sollen.

    Pflege

    Optional

    CHECK

    Konsistenzprüfung zum Einplanungszeitpunkt des Prozesses/der Kette.

    Eine Prüfung ist möglich in Bezug auf:

    • Konsistenz des Prozesses,
    • Abhängigkeiten bzgl. anderer Prozesse derselben Kette und
    • Abhängigkeiten bzgl. anderer Prozesse in anderen Ketten.
    • Berechtigungen des aktuellen Benutzers, den Prozess auszuführen

    Pflege

    Optional

    GET_STATUS

    Wir empfehlen, dieses Interface bei verteilten Prozessen zu implementieren. Verteilte Prozesse, z.B. der Ladeprozess, sind dadurch charakterisiert, dass verschiedene Workprozesse an einer bestimmten Arbeit beteiligt sind.

    Das Interface ermöglicht (bei verteilten Prozessen beim Unterdrücken des Sendens von Folge-Events bis der eigentliche Prozess beendet ist) eine Statusabfrage zur Instanz in der Prozesskettenpflege. So können auch bei verteilten Prozessen Abbrüche erkannt werden.

    Laufzeit und Protokollsicht

    Optional

    CALL_MONITOR

    Ruft eigenen Prozessmonitor aus der Protokollsicht der Prozesskettenpflege auf.

    Protokollsicht

    Optional

    TRANSPORT

    Gibt TLOGO-Eintrag zurück.

    Pflege

    Optional

    CONTEXTMENU

    Fügt dem Kontextmenü zu einem Prozess in der Prozesskettenpflege eigene Funktionen hinzu.

    Pflege

    Optional

    VARIABLES

    Deklariert, ob der Prozess Laufzeitvariablen verarbeiten kann.

    Laufzeit

    Optional

    SIMULATION

    Weitergabe und Anzeige des Simulationsergebnisses

    Laufzeit

    Optional

    MULTI_EVENT

    Deklariert die möglichen Endzustände des Prozesses

    Pflege und Laufzeit

    Optional

    Weitere Dokumentation zu den Interfaces IF_RSPC_* finden Sie im System unter Werkzeuge → ABAP Workbench → Entwicklung → Class Builder. Geben Sie als Objekttyp den Namen des Interface ein und wählen Sie Anzeigen. Auf dem folgenden Bildschirm erreichen Sie die Dokumentation über das Menü Springen.

  2. Tragen Sie in der Prozesskettenpflege unter Einstellungen → Prozesstypen pflegen (View
    RSPROCESSTYPES
    ) den Prozesstyp ein.

    Wählen Sie dazu Bearbeiten → Neue Einträge, vergeben Sie technischen Namen, Kurz- und Langbeschreibung für den Prozesstyp, geben Sie den Namen Ihrer Klasse ein und wählen Sie als Typ des Objektes ABAP-OO Klasse . Nehmen Sie die weiteren Einstellungen für ihren Prozesstyp vor und sichern Sie den Eintrag.

  3. Falls Sie die Service-Klasse CL_RSPC_APPL_LOG verwenden, tragen Sie Ihren Prozesstyp als Subobjekt zum Protokollobjekt BW_PROCESS ein.
Ergebnis

Ihr Prozess steht Ihnen in der Prozesskettenpflege in der von Ihnen zugewiesenen Prozesskategorie zur Verfügung.