Konsignationswaren sind Waren, die zwar beim Kunden gelagert werden, deren Eigentümer jedoch immer noch Ihr Unternehmen ist. Die Abrechnung dieser Waren ist erst erforderlich, wenn der Kunde die Waren dem Konsignationsbestand (auch als Sonderbestand bezeichnet) entnimmt. Wenn Sie beim Anlegen von Aufträgen Artikel mit Segmentierung verwenden, werden die von Ihnen eingegebenen Segmentierungswerte vom System berücksichtigt und gespeichert. Für Modeartikel können Sie auch einen Auftragsallokationslauf (ARun) ausführen. Beim Erstellen eines Artikels wählen Sie die Option AuftrAllokLauf in der Registerkarte Logistik VZ: Fashion, um anzugeben, dass der Artikel ARun-relevant für ein bestimmtes Werk ist.
Das folgende Diagramm zeigt die im Konsignationsprozess involvierten Schritte:
Falls der Artikel nicht ARun-relevant ist, findet die Konsignationsverarbeitung wie im SAP-ERP-Standardsystem statt. Weitere Informationen finden Sie unter Konsignationsbestandverarbeitung.
Wenn der Artikel ARun-relevant ist, führt das System den Allokationslauf während der Konsignationsverarbeitung durch. Bei der Konsignationsverarbeitung werden folgende Schritte vom System ausgeführt:
Automatische Ausführung des sofortigen Allokationslaufs im Hintergrund bei der Auftragserstellung, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist:
Sie haben der Auftragsart die ARun-Regel (für sofortige Allokation) im Customizing für Regel zu Auftragsarten zuordnen unter
zugeordnet.Dadurch wird automatisch eine Lieferung erzeugt, wenn Sie den Auftrag basierend auf den im Customizing für Verkaufsbelegarten definieren unter
vorgenommenen Einstellungen sichern.Wenn Sofortige Lieferung = A, wird eine sofortige Lieferung für die Auftragsart erstellt.
Wenn Sofortige Lieferung LEER ist, wird nur der Allokationslauf ausgeführt, und Sie müssen die Lieferung für die Auftragsart manuell ausführen.
Hinweis
Wenn Sie keine Allokationsregel für die sofortige Allokation zuordnen und Sofortige Lieferung LEER ist, müssen Sie den Online-Allokationslauf ausführen, nachdem Sie den Auftrag gesichert haben. Außerdem müssen Sie die Lieferung manuell anlegen.
Konsignationsbeschickung
Wenn Sie den Konsignationsbestand des Kunden mit dem Konsignationsbeschickungsbeleg auffüllen und den ARun-relevanten Artikel verwenden, erfolgt die Allokation vor dem Anlegen der Lieferung zusätzlich zum Standardverfahren.
Das folgende Diagramm zeigt den Bestandsbeschickungsprozess für ARun-relevante Artikel:
Konsignationsentnahme
Wenn Sie den Konsignationsbestand während des Verkaufsprozesses entnehmen, dokumentieren Sie diesen Vorgang, indem Sie eine Konsignationsentnahme (Auftragsart KE im SAP-System) anlegen.
Beim Buchen des Warenausgangs wird die betreffende Menge vom Sonderbestand des Kunden und von Ihrem eigenen bewerteten Bestand subtrahiert.
Die ARun-Art wählt die Bestandselemente basierend auf der von Ihnen im Customizing für Regeln für Bestandsauswahl pflege unter
definierten Regel aus. Aktivieren Sie den Konsignationsbestand für diese Selektionsregel, und aktivieren Sie in der Segmentansicht MSKU-KULAB. Diese beiden Optionen sind erforderlich, wenn Sie Konsignationsbestand zuordnen möchten.Das folgende Diagramm zeigt den Konsignationsentnahmeprozess für ARun-relevante Artikel:
Konsignationsabholung
Kunden können nicht verwendeten Konsignationsbestand mithilfe des Konsignationsabholungsbelegs an das Lager Ihres Unternehmens zurückgeben. Wenn der Kunde Ihren Konsignationsbestand zurückgibt, dokumentieren Sie diesen Vorgang, indem Sie eine Konsignationsabholung (Auftragsart KA im SAP-System) anlegen.
Wenn Sie den Warenausgang buchen, entfernt das System den Sonderbestand des Kunden für die entsprechende Menge und bucht sie in den regulären Bestand des Empfängerwerks. Der bewertete Gesamtbestand bleibt gleich, da der zurückgegebene Bestand aus Ihrem eigenen Bestand entnommen wurde, obwohl er beim Kunden gelagert war.
Die ARun-Art wählt die Bestandselemente basierend auf der von Ihnen im Customizing für Regeln für Bestandsauswahl pflege unter
definierten Regel aus. Aktivieren Sie den Konsignationsbestand für diese Selektionsregel, und aktivieren Sie in der Segmentansicht MSKU-KULAB. Diese beiden Optionen sind erforderlich, wenn Sie Konsignationsbestand zuordnen möchten.Das folgende Diagramm zeigt den Bestandsabholungsprozess für ARun-relevante Artikel:
Konsignationsretoure
Kunden können Waren zurückgeben, die zuvor unter Verwendung des Konsignationsretourenbelegs vom Konsignationsbestand verkauft wurden. Wenn der Kunde eine Konsignationsentnahme zurücksetzen möchte, dokumentieren Sie diesen Vorgang, indem Sie eine Konsignationsretoure (Auftragsart KR im SAP-System) anlegen. Das System erhöht den Sonderbestand des Kunden, wenn Sie den Warenausgang buchen. Um den Vorgang abzuschließen, müssen Sie eine Gutschrift anlegen.
Das folgende Diagramm zeigt die Konsignationsretoure:
Bei allen oben beschriebenen Vorgängen ermittelt das System für nicht ARun-relevante Artikel das für das (im Kundenauftrag angegebene) Bedarfssegment relevante Bestandssegment basierend auf der von Ihnen in Bedarfs-/Bestandsallokation im Customizing für Segmentierungsstrategien definieren unter
definierten Segmentierungsstrategie. Sie können eine der für das ermittelte Bestandssegment relevanten Chargen auswählen. Sie können die Waren von der eingegebenen Charge ausgeben und später einen Fakturabeleg anlegen.Für einen Artikel, der für einen Allokationslauf relevant ist, ermittelt das System die Charge und das entsprechende Bestandssegment in der Lieferung basierend auf den Ergebnissen des Allokationslaufs. Sie können die Waren von der eingegebenen Charge ausgeben, und später einen Fakturabeleg anlegen.