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ProzessLager-Serienfertigung

 

Sie können die Serienfertigung als reine Lagerfertigung, basierend auf einem Serienauftrag, einsetzen. Das bedeutet, dass die Produktion ohne direkten Bezug zum Kundenauftrag gesteuert wird. Produktionseinteilungen bestimmen die Produktionsmenge und den Termin. Die Bedarfe werden durch die Programmplanung o. ä. erzeugt. Kundenaufträge werden aus dem Lagerbestand beliefert und mit den Planprimärbedarfen der Programmplanung gemäß der ausgewählten Planungsstrategie verrechnet.

Die Sammlung der Istdaten und die Abrechnung der Kosten erfolgt über einen Produktkostensammler. Sie können einen Kostensammler sowohl für genau einen Serienauftrag als auch für mehrere Serienaufträge anlegen. Die Istdatenerfassung und Abrechnung erfolgt periodisch und nicht für ein einzelnes Erzeugnis bzw. für einen Kunden-/Fertigungsauftrag.

Der nachfolgend beschriebene Ablauf soll Ihnen zeigen, welche Voraussetzungen für diese Art der Serienfertigung nötig sind und wie ein solcher Prozess ablaufen kann.

Prozess

  1. Zunächst müssen Sie bestimmte Einstellungen bezüglich Materialstammdaten treffen:

    1. Sie legen ein Material mit einer Fertigungsversion an.

      Hinweis Hinweis

      Für die Fertigungsversion benötigen Sie eine Stückliste und einen Arbeitsplatz. Falls Sie mehrere Arbeitsabläufe darstellen möchten, z. B. im Liniendesign, benötigen Sie zusätzlich einen Arbeitsplan.

      Ende des Hinweises
    2. Im Materialstamm markieren Sie das Serienfertigungskennzeichen und wählen ein Serienfertigungsprofil, das die Lagerfertigung zulässt.

    3. Zusätzlich markieren Sie in der Fertigungsversion das Kennzeichen Serienauftrag erlaubt.

  2. Sie legen einen Serienauftrag zu diesem Material an.

  3. Sie legen einen Kostensammler (für Lagerfertigung) zu diesem Serienauftrag an.

  4. Sie führen eine Materialbedarfsplanung für das zu produzierende Material durch.

    1. Wenn Sie im Materialstamm ein Alternativenselektionskennzeichen gewählt haben, das nach der Fertigungsversion selektiert, werden die Planaufträge (Auftragsart PE) im Planungstableau unmittelbar der Linie zugeordnet.

    2. Wenn Sie kein Alternativenselektionskennzeichen gewählt haben, ordnen die durch den Bedarfsplanungslauf erzeugten Planaufträge (Auftragsart LA) im Planungstableau der/den Linie(n) zu.

  5. Sie lassen über die Materialbereitstellungsliste die Fehlmengen der Komponenten an der Linie berechnen und entsprechende Nachschubelemente erzeugen.

  6. Sobald das Erzeugnis gefertigt ist, erfassen Sie die Istdaten. Hierzu zählen der Wareneingang für das Erzeugnis, der Warenausgang für die Komponenten sowie gegebenenfalls das Erfassen der Istzeiten für die Fertigung, falls diese von den geplanten Zeiten abweichen. Das System bucht dabei die Istkosten auf den Produktkostensammler, reduziert die Planaufträge und schreibt die Statistiken fort.

  7. Am Ende einer Abrechnungsperiode führen Sie im Rahmen des Periodischen Produkt-Controlling einen Periodenabschluss durch. Dabei können Sie zunächst die Gemeinkosten auf den Produktkostensammler buchen, die Leistungen zu Isttarifen nachbewerten, die Ware in Arbeit (WIP) ermitteln und eine Abweichungsermittlung durchführen.

    Anschließend rechnen Sie den Produktkostensammler ab, indem Sie die Differenz zwischen Be- und Entlastung des Produktkostensammlers auf ein Preisdifferenzkonto buchen.