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 Verbrauchsgesteuerte Disposition

Einsatzmöglichkeiten

Die zentrale Aufgabe der Bedarfsplanung ist die Überwachung der Bestände und insbesondere die automatische Generierung von Beschaffungsvorschlägen für den Einkauf und die Fertigung (Planaufträge, Bestellanforderungen oder Lieferplaneinteilungen). Dieses Ziel wird durch den Einsatz verschiedener Dispositionsmethoden erreicht, die wiederum unterschiedliche Verfahren umfassen.

Die verbrauchsgesteuerte Disposition basiert auf den Verbrauchswerten der Vergangenheit und schließt mit Hilfe der Prognose oder statistischer Verfahren auf den zukünftigen Bedarf. Die Verfahren der verbrauchsgesteuerten Disposition sind ohne Bezug zum Produktionsplan, d.h. die Nettobedarfsrechnung wird hier nicht durch einen Primär- oder Sekundärbedarf angestoßen, sondern entweder durch die Unterschreitung eines festgelegten Bestellpunktes (Meldebestand) oder durch Prognosebedarfe , die aus Vergangenheitsverbräuchen errechnet wurden.

Einführungshinweise

Die Dispositionsverfahren der verbrauchsgesteuerten Disposition sind in der Handhabung einfache Verfahren der Bedarfsplanung, mit deren Hilfe die gesetzten Ziele mit verhältnismäßig geringem Aufwand erreicht werden können. Vorzugsweise werden diese Dispositionsverfahren deshalb in Bereichen ohne eigene Fertigung oder in Produktionsbetrieben für die Disposition der B- und C-Teile und der Hilfs- und Betriebsstoffe eingesetzt.

Voraussetzungen für die Einführung der verbrauchsgesteuerten Disposition sind:

  • Wenn Sie mit Prognosebedarfen arbeiten, sollte die Verbrauchsentwicklung annähernd konstant oder linear verlaufen und nur geringe Zufallsschwankungen aufweisen.

  • Sie sollten eine gut funktionierende und stets aktuelle Bestandsführung haben.

Integration

Die verbrauchsgesteurte Disposition ist in die Komponente Materialwirtschaft integriert. Die Funktionen der verbrauchsgesteuerten Disposition können Sie aufrufen, indem Sie ausgehend vom SAP Easy Access Menü Anfang des Navigationspfads Logistik Navigationsschritt Materialwirtschaft Navigationsschritt Materialdisposition Navigationsschritt Bedarfsplanung Ende des Navigationspfads wählen.

Siehe auch: Übersicht über die Transaktionscodes der verbrauchsgesteuerten Disposition

Funktionsumfang

Dispositionsverfahren

Im Rahmen der verbrauchsgesteuerten Disposition stehen folgende Dispositionsverfahren zur Verfügung:

  • Bestellpunktdisposition

  • Stochastische Disposition

  • Rhythmische Disposition

Erzeugen von Beschaffungsvorschlägen

Die Art des Beschaffungsvorschlags, der bei der Bedarfsplanung automatisch erzeugt wird, hängt von der Beschaffungsart des Materials ab. Bei Eigenfertigung wird grundsätzlich ein Planauftrag erzeugt. Bei Fremdbeschaffung kann der Disponent zwischen Planauftrag und Bestellanforderung wählen. Entscheidet er sich für den Planauftrag, muß er diesen in einem weiteren Schritt in eine Bestellanforderung umwandeln und dem Einkauf zur Verfügung stellen.

Der Vorteil des letzteren Verfahrens besteht in der zusätzlichen Kontrolle der Beschaffungsvorschläge durch den Disponenten. Der Einkauf kann das Material erst bestellen, wenn der Disponent den Bestellvorschlag überprüft und umgesetzt hat. Im anderen Fall steht der Bestellvorschlag dem Einkauf sofort zur Verfügung, und dieser übernimmt damit die Verantwortung für die Materialverfügbarkeit und die Lagerbestände.

Planung auf Werksebene, auf Lagerortebene oder für Dispositionsbereiche

Da die Bedarfsplanung grundsätzlich auf Werksebene durchgeführt wird, wird in der Planung der insgesamt im Werk zur Verfügung stehende Bestand (im folgenden verfügbarer Lagerbestand genannt) berücksichtigt. Die Bestände einzelner Lagerorte können jedoch von der Disposition ausgeschlossen oder selbständig disponiert werden. Diese Bestände werden dann in der Disposition auf Werksebene nicht mitgerechnet. In die Disposition einbezogen werden jedoch Konsignationsbestände vom Lieferanten.

Sie können die Bedarfsplanung jedoch auch für einzelne Dispositionsbereiche durchführen. Die Dispositionsbereiche können Sie selbst festlegen. So können Sie z.B. mehrere Lagerorte zu einem Dispositionsbereich zusammenfassen und die Bedarfsplanung durchführen.

Losgrößenverfahren

Die gängigsten Losgrößenverfahren werden zur Verfügung gestellt, benutzereigene Formeln sind jedoch ohne größeren Aufwand integrierbar.

Automatischer Planungslauf

Der automatische Planungslauf der Bedarfsplanung ermittelt Unterdeckungssituationen und generiert die entsprechenden Beschaffungselemente. Das System erzeugt Hinweise auf kritische Teile und Ausnahmesituationen und ermöglicht so ein gezieltes Nachbearbeiten der Planungsergebnisse.