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 Nettoplanung (10)

Einsatzmöglichkeiten

Diese Planungsstrategie eignet sich besonders für Massenfertigungsumgebungen und wird oft mit der Serienfertigung kombiniert. Sie sollten diese Strategie wählen, wenn die Fertigung durch einen Produktionsplan gesteuert werden soll (Programmplanung) und Kundenaufträge die Fertigung nicht direkt beinflussen sollen. Eines der wichtigsten Merkmale dieser Planungsstrategie ist, daß sie Ihnen ermöglicht, das Produktionsprogramm zu glätten.

Beispiele aus der Industrie

  • Strategie 10 wird von Herstellern von CPG-Ware angewendet, da zum Beispiel der Bedarf für Eiscreme sehr leicht geplant werden kann, während ein einzelner Auftrag die Fertigung nicht beeinflussen darf.

  • Außerdem wird die Strategie 10 für Produkte mit saisonaler Nachfrage angewendet, bei der die Fertigung geglättet werden muß.

Voraussetzungen

Sie müssen die folgenden Stammdaten für das Enderzeugnis pflegen:

  • Strategiegruppe 10 auf dem Dispositionsdatenbild

  • die Positiontypengruppe (z.B. NORM ) auf dem Verkaufsorganisationsdatenbild des Vertriebs.

  • das Feld VerfügPrüfung im Customizing um eine Verfügbarkeitsprüfung ohne Wiederbeschaffungszeit durchzuführen (im Standardsystem müssen Sie hier 02 eingeben). Weitere Informationen finden Sie unten im Abschnitt Andere Bereiche .

Ablauf

Ein Beispiel des gesamten Prozesses finden Sie unter Beispielszenario: Strategie 10 .

  1. Beschaffungsmengen können relativ effektiv mit Hilfe von Planprimärbedarfen geplant werden. Es ist möglich, Informationen aus der Absatzprognose, dem Vertriebsinformationssystem oder anderen Planungs-Tools zur Planung von Produktionsmengen zu verwenden. Das heißt, daß die Produktion und Beschaffung der erforderlichen Komponenten vor dem Eingang von Kundenaufträgen angestoßen wird.

  2. Die Beschaffung wird nur durch Planprimärbedarfe bestimmt. Dies ermöglicht eine Glättung der Produktion, d.h., Sie können einen geglätteten Produktionplan anlegen, der nicht durch unregelmäßige Kundenaufträge beeinflußt werden kann.

  3. Während der Kundenauftragsabwicklung wird eine genaue Verfügbarkeitsprüfung gemäß der ATP-Logik durchgeführt.

  4. Kundenaufträge können zu Informationszwecken angezeigt werden; sie erhöhen nicht den Produktionsplan. Der Verkauf findet bei dieser Strategie ab Lager statt.

  5. Die Planprimärbedarfe werden beim Warenausgang für die Lieferung abgebaut. Hierdurch wird ein Gegenüberstellen von Vorplanung und tatsächlichem Kundenbedarf ermöglicht.

  6. Planprimärbedarfe, die nicht abgebaut wurden, erhöhen den Lagerbestand des Enderzeugnisses und bewirken, daß die Beschaffung reduziert wird oder aufgrund des Bestandsabgleichs in der nächsten Periode gar nicht stattfindet.

  7. Wenn gewünscht ist, daß Entnahmen auf zusätzlich eingeplante Kundenaufträge auch Planprimärbedarfe in der Zukunft abbauen, muß ein entsprechender Verrechnungshorizont gepflegt sein. Weitere Informationen finden Sie unter Verrechnungsstrategien und -logik .

Andere Bereiche

Verfügbarkeitsprüfung

Sie müssen eine Verfügbarkeitsprüfung verwenden, die ohne Wiederbeschaffungszeit prüft. Siehe Verfügbarkeitsprüfung .

Um die Anzeige der Aufträge auszuschalten, setzen Sie im Customizing (unter Anfang des Navigationspfads Vertrieb Navigationsschritt Grundfunktionen Navigationsschritt Verfügbarkeitsprüfung und Bedarfsübergabe Navigationsschritt Bedarfsübergabe Navigationsschritt Bedarfsklassen definieren) Ende des Navigationspfads das Kennzeichen KD (keine Disposition) auf 2 .

Hinweis Hinweis

Lassen Sie das Kennzeichen KD (keine Disposition) nicht leer. Wenn der Bedarf übergeben wird, kann dies schwere Konsequenzen zur Folge haben.

Ende des Hinweises

Diese Customizing-Aktivität ist mit LSF im Customizing unter Anfang des Navigationspfads Vertrieb Navigationsschritt Grundfunktionen Navigationsschritt Verfügbarkeitsprüfung und Bedarfsübergabe Navigationsschritt Bedarfsübergabe Navigationsschritt Bedarfsarten definieren Ende des Navigationspfads verbunden.