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 Supplier Workplace

Einsatzmöglichkeiten

Mit dem Supplier Workplace (SWP) können Hersteller ihren Lieferanten den Zugriff auf ihr SAP-System ermöglichen. Die E-Commerce Anwendung stellt eine Alternative bzw. Ergänzung zu der in der Materialbeschaffung häufig genutzten EDI-Kommunikation dar. Mit dieser Web-Anwendung soll der elektronische Austausch von wichtigen Handelsdokumenten per EDI jedoch nicht vollständig ersetzt werden. Sie soll vielmehr ein kostengünstiges Medium sein, damit auch kleinere Anbieter am Wettbewerb im Lieferantenmarkt teilnehmen können. Die Internet-Technologie ermöglicht es ihnen, ohne Zeitverzögerung, Informationen aus dem System des Kunden abzurufen und Lieferavise zu erfassen. Auch für den Kunden ist E-Commerce ein kosten- und zeitsparendes Verfahren für den Einkauf von Rohstoffen, Teilen oder Systemen: Er spart Zeit für Auskünfte, Telefonkosten und Kosten für die Einrichtung und den Unterhalt einer EDI-Leitung. Der Markteintritt neuer Zulieferer erweitert außerdem das Angebot und fördert den Wettbewerb. Dadurch können die Produkte für den Hersteller langfristig preisgünstiger werden.

Die folgende Grafik erläutert den Prozeß, wie er beim Lieferanten ablaufen kann: Die erforderlichen Daten für den Prozess der Materialbeschaffung sind im Kundensystem gespeichert und können vom Lieferanten über das Internet überprüft und abgerufen werden. Die Lieferplanabrufe können auch aktiv vom Lieferanten bestätigt werden. Anhand der Lieferplaneinteilungen errechnet der Lieferanten seine Bedarfe. Fehlermeldungen im Kundensystem können ebenfalls durch den Lieferanten eingesehen werden. Sobald der Lieferant die Waren geliefert hat, kann er den Wareneingang beim Kunden überprüfen. Nachdem er die Rechnung gestellt hat, kann er die Preisvereinbarungen über das Internet kontrollieren.

Einführungshinweise

Technische Voraussetzungen:

Die erforderlichen Daten für den Supplier Workplace liefert das R/3. Die Alerts können aus der Materialbedarfsplanung (MRP) des R/3 oder, wenn der APO zur Verfügung steht, aus der Planungsmatrix des APO angezeigt werden.

Anmeldung am System:

Die Anmeldung erfolgt über einen R/3-User in das R/3. Dieser Absprung befindet sich auf der Homepage des Herstellers. Auf der Einstiegsseite gibt der Anwender seine Benutzerkennung ein. Pro Lieferant kann es mehrere Benutzerkennungen geben, und jeder Anwender sollte die Möglichkeit haben, mehrere Lieferantenkennungen zu nutzen.

Berechtigungen:

Der Lieferant darf nur die Daten, die ihn betreffen, sehen. Nach der Anmeldung im System erfolgt eine Berechtigungsprüfung, und das System ruft ein Menü mit den Funktionen, die der Anwender benutzen darf, auf.

Navigation:

Über den Workplace kann der Benutzer in alle Funktionen des Supplier Workplace springen.

Der Lieferant hat die Möglichkeit, nach vier verschiedenen Kriterien zu suchen: Er gibt am linken Bildschirmbereich entweder die Lieferantenkennung, den Namen des Produkts wie es beim Lieferant (externes Produkt) oder beim Hersteller (internes Produkt) geführt wird oder die Nummer des Einkaufsbelegs ein.

In jeder Funktion ruft das System eine Liste mit allen zum Suchkriterium gehörenden Dokumenten auf. In dieser Liste kann der Anwender nach dem relevanten Beleg oder Dokument suchen.

Integration

Der Supplier Workplace besteht aus Anwendungen der Komponenten Materialwirtschaft (MM) und Vertrieb (SD), die für das Internet vereinfacht und auf die wichtigsten Funktionen beschränkt wurden.

Der SWP bildet Vorgänge des Materialbeschaffungsprozesses ab und ist damit wichtiger Bestandteil des Supply-Chain-Management.

Die folgende Grafik erläutert den Prozeß der Materialbeschaffung via Internet. Der Lieferant kann aus verschiedenen Werken über das Web Informationen aus dem System unterschiedlicher Hersteller abrufen:

Funktionsumfang

Folgende Funktionen sind im Supplier Workplace verfügbar:

  • Anzeige von Einkaufsbeleginformationen

  • Anzeige von Preisinformationen

  • Anzeige und Bestätigung von Lieferplanabrufen

  • Anzeige von Wareneingängen

  • Anzeige von Gutschriften

  • Anzeige der Alerts

  • Erfassen und Ändern von Anlieferungen

Einschränkungen

Der Lieferant hat zwar die Möglichkeit, Daten im System seines Kunden zu sehen, aber die Daten werden nicht automatisch auch in sein ERP-System geschrieben. Der Anwender übernimmt sie manuell in sein System. In zwei der genannten Funktionen hat er auch eine Schreibberechtigung. In der Funktion Lieferplanabrufe kann er ein Bestätigungskennzeichen setzen und Anlieferungen kann er anlegen und ändern.