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  Herstellanweisungen

Einsatzmöglichkeiten

Mit Hilfe einer Herstellanweisung können Sie Daten zwischen der teil oder ganz manuell gesteuerten Fertigung und dem SAP-System (PP-PI) austauschen. Bei manuell gesteuerten Anlagen ist es in der Regel der Anlagenfahrer, der mit Hilfe der Herstellanweisung produktionsrelevante Istdaten an das SAP-System übergibt und Daten aus dem SAP-System entgegennimmt.

In einer Herstellanweisung können Sie den gesamten Fertigungsablauf eines Produkts oder nur einen Teil des Fertigungsprozesses beschreiben. Wenn die Herstellanweisung nur einen Teil des Fertigungsablaufs darstellt, benötigen Sie zur Herstellung eines Produkts in der Regel mehrere Herstellanweisungen. In den Herstellanweisungen können Sie beispielsweise Steuerungs- und Kommissionierungsinformationen für die einzelnen Fertigungsschritte hinterlegen. Anhand der Herstellanweisung wird der Anlagenfahrer über die einzelnen auszuführenden Fertigungsschritte informiert. Er kann die SAP-Herstellanweisung gemäß der Phasenreihenfolge interaktiv bearbeiten.

Neben den Steuerungsinformationen kann die Herstellanweisung Eingabefelder und Drucktasten enthalten. Zum Beispiel können Sie Felder vorsehen, in denen der Anlagenfahrer die Mengen der verbrauchten Materialkomponenten an einer Phase eingeben soll. Die Materialentnahmen müssen dann als Warenausgang in der Bestandsführung gebucht werden. Diese Funktion kann mit Hilfe einer Prozeßmeldung automatisch ausgeführt werden.

Über Drucktasten kann der Anlagenfahrer in andere SAP-Anwendungen springen, dort Eingaben machen und wieder zur Herstellanweisung zurückkehren. Beispielsweise können Sie bei fertigungsbegleitenden Qualitätskontrollen eine Drucktaste vorsehen, mit der der Anlagenfahrer ins Qualitätsmanagement springen, dort Prüfergebnisse erfassen und zur Herstellanweisung zurückkehren kann.

Seit Release 4.6C können Sie zwei Arten von Herstellanweisungen erzeugen:

  • die ABAP-List-basierte Herstellanwei sung

  • die browser-basierte Herstellanweisung

    Sie ist eine Weiterentwicklung der bisherigen ABAP-List-basierten Herstellanweisung. Sie bietet u.a. die Vorteile einer neuen Oberfläche im HTML-Layout und neue funktionale Möglichkeiten.

    Achtung Achtung

    Bitte beachten Sie den SAP-Hinweis 397504 (Support für ABAP-listbasierte Herstellanweisung).

    Ende der Warnung.

Einführungshinweise

Installieren Sie diese Komponente in Betrieben mit Prozeßfertigung.

Integration

Um

Benötigen sie zusätzlich

fertigungsbegleitende Qualitätsprüfungen durchzuführen

QM-Qualitätsmanagement

Warenbewegungen in der Bestandsführung zu buchen

MM-Bestandsführung

eine Charge während der Produktion anzulegenChargenmerkmale während der Produktion zu bewerten

LO-Chargenverwaltung

Instandhaltungsdaten über die PI-PCS-Schnittstelle an die Instandhaltung zu senden

PM-Instandhaltung

Funktionsumfang

In der Herstellanweisung haben Sie die Möglichkeit,

  • Steuerinformationen anzuzeigen, z.B. Anweisung zur Durchführung der Fertigungsschritte für den Anlagenfahrer

  • zusätzliche Hinweise anzuzeigen, z.B. Hinweise zur Einhaltung besonderer Verhaltensregel aufgrund gefährlicher Stoffe

  • mit Hilfe von Prozeßmeldungen aktuelle Prozeßdaten direkt aus der Fertigung an den Auftrag rückzumelden, z.B. Warenein- und ausgänge buchen, Lohnscheininformationen rückmelden

  • mit Hilfe von dynamischen Funktionsaufrufen,

    • andere SAP-Anwendungen außerhalb von PP-PI direkt aus der Herstellanweisung aufzurufen, dort Eingaben zu machen und wieder zur Herstellanweisung zurückzukehren

    • Dokumente aus dem Dokumentenverwaltungssystem in der Herstellanweisung anzuzeigen

    • Berechnungen durchzuführen, z.B. Termine von Zeitintervallen berechnen

  • mit Hilfe von benutzerdefinierten Funktionsbausteinen einen Dialog anzustoßen oder Daten aus internen oder externen Anwendungen abzufragen

Mit Hilfe von vordefinierten Prozeßmeldungen können Sie direkt aus der Herstellanweisung folgende betriebswirtschaftliche Vorgänge auslösen und Prozeßdaten rückmelden:

  • Buchen von Warenausgängen

  • Buchen von Wareneingängen

  • Anlegen von Chargen

  • Bewerten von Chargenmerkmalen

  • Rückmelden von Zeitereignissen zu den Phasen eines Auftrags

  • Rückmelden von Zeitereignissen zu den Sekundärressourcen eines Auftrags

  • Aktualisieren des Benutzerstatus eines Vorgangs oder einer Phase

  • Aktualisieren des Steuerrezeptstatus

  • Aktualisieren des Auftragsstatus gemäß dem Steuerrezeptstatus

  • Lohnscheinrückmeldung zu den Phasen eines Auftrags

  • Lohnscheinrückmeldung zu den Sekundärressourcen eines Auftrags

  • Rückmelden von Instandhaltungsdaten an die Instandhaltung

  • Buchen von Materialflüssen zwischen Prozeßaufträgen

    Weitere Informationen zu Prozeßmeldungsarten, die in der Standardauslieferung des SAP-Systems enthalten sind, finden Sie unter Integration mit Hilfe von Prozeßmeldungen .

Mit Hilfe von vordefinierten dynamischen Funktionsaufrufen können Sie folgende SAP-Funktionen aufrufen und Berechnungen durchführen:

  • Aufrufen einer beliebigen SAP-Transaktion

  • Erfassen von Prüfergebnissen zu Prüfpunkten

  • Aufrufen der Auftragsrückmeldung zu Phasen

  • Anzeigen der Materialmengenberechnung zu einem Auftrag

  • Anzeigen von Dokumenten aus dem SAP-Dolumentenverwaltungssystem

  • Anlegen von Probendatensätzen für fertigungsbegleitende Qualitätsprüfungen

  • Bearbeiten von Probenahmen (z.B. freigeben, sichern)

  • Berechnen der Dauer von Zeitintervallen

  • Berechnen des Starttermins eines Zeitintervalls

  • Berechnen des Endtermins eines Zeitintervalls

    Die obengenannten Funktionsaufrufe sind in Beispiel-Prozeßvorgaben vom Typ 6 definiert, die in der Standardauslieferung des SAP-Systems enthalten sind. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Typ 6: Dynamische Funktionsaufrufe und Typ 0: Definition von dynamischen Funktionsaufrufen .

Beispiel-Prozeßvorgaben vom Typ 1 bis Typ 7 sind in der Standardauslieferung des SAP-Systems enthalten. Sie finden sie im Customizing der Prozeßkoordination unter Anfang des Navigationspfads Prozeßvorgaben Navigationsschritt Prozessvorgabearten definieren (allgemein). Ende des Navigationspfads Sie können Beispiel-Prozeßvorgaben verwenden oder diese zur Definition von eigenen Prozeßvorgaben kopieren.