Diese Funktion verwenden Sie in der Herstellanweisung, wenn Sie Materialverbräuche zu chargenpflichtigen Materialkomponenten erfassen. Sie ermitteln damit die für die jeweilige Materialkomponente geeignete Charge.
Die Chargenfindung wird innerhalb der gesamten Logistik verwendet, wobei die grundlegenden Abläufe und Voraussetzungen immer dieselben sind. Informationen darüber finden Sie in der Dokumentation
LO - Chargenverwaltung
unter
Chargenfindung
.
Darüber hinaus gelten jedoch je nach Einsatzbereich der Chargenfindung bestimmte Besonderheiten, die sich aus dem Kontext der jeweiligen Anwendung ergeben. Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung dessen, was Sie im Zusammenhang mit der Herstellanweisung berücksichtigen müssen.
In Ihrem System ist die Komponente
Chargenverwaltung (LO-BM)
installiert.
Dort ist für die Auftragsart ein Chargensuchschema mit den zugehörigen Strategiearten und Suchstrategien definiert (siehe Chargensuchstrategie ).
Die Materialkomponente, zu der Sie eine Charge suchen, erfüllt folgende Bedingungen:
Sie ist in ihrem Materialstammsatz als chargenpflichtig gekennzeichnet.
Wenn die Chargenfindung andere Selektionskriterien verwenden soll, als in der Chargensuchstragegie vorgegeben, muß die Komponente in der Materialliste des Prozeßauftrags entsprechend klassifiziert sein.
Zur Herstellanweisung ist eine Prozeßdatenanforderung definiert, die folgende Bedingungen erfüllt:
Sie enthält folgende Meldungsmerkmale:
PPPI_RESERVATION (Reservierung) und PPPI_RESERVATION_ITEM (Reservierungsposition)
PPPI_BATCH (Charge) als Eingabewert
PPPI_MATERIAL (Materialnummer)
PPPI_MATERIAL_CONSUMED (verbrauchte Materialmenge) als Eingabewert
PPPI_UNIT_OF_MEASURE (Maßeinheit)
Der Wert dieses Merkmals muß mit der Basis- oder einer Alternativmengeneinheit des Materials übereinstimmen.
Für die Charge ist in der Datenanforderung kein Vorschlagswert definiert.
Wenn Sie mehrere Chargen in die Herstellanweisung übernehmen wollen (Chargensplit), muß die Datenanforderung vom Typ wiederholte Datenanforderung sein und eine ausreichende Anzahl von Tabellenzeilen vorsehen.
Ermittlung geeigneter Chargen
Die Chargenfindung stoßen Sie in der Herstellanweisung manuell an, nachdem Sie die benötigte Materialmenge erfaßt haben.
Bei der Selektion werden ebenso wie im Prozeßauftrag folgende Kriterien berücksichtigt:
Selektionskriterien für Chargen
Die Selektionskriterien ermittelt das System wie folgt:
sofern vorhanden aus den Klassifizierungsdaten der Materialkomponente, die in der Materialliste des Prozeßauftrags hinterlegt sind
ansonsten aus den Selektionskriterien der Chargensuchstrategie, die anhand des Chargensuchschemas zur jeweiligen Auftragsart ermittelt wurde
Das System vergleicht die Selektionskriterien mit den Klassifizierungsdaten im Chargenstammsatz und ermittelt so die geeigneten Chargen.
Verfügbarkeit der Chargen
Das System prüft, ob die Chargen zum Zeitpunkt der Chargenfindung verfügbar sind. Dabei wird folgende Prüfregel verwendet (siehe Customizing zur Verfügbarkeitsprüfung):
sofern vorhanden, die bei der jeweiligen Auftragsart für die Auftragsfreigabe vorgesehene Prüfregel
ansonsten die für die Auftragseröffnung vorgesehene Prüfregel
Wenn beide Einstellungen fehlen, wird die Verfügbarkeitsprüfung und somit auch die Chargenfindung abgebrochen.
Sortierreihenfolge und Mengenvorschlag für zu verwendende Chargen
Die Vorgaben hierfür übernimmt das System aus der Chargensuchstrategie. Wenn keine geeignete Suchstrategie gepflegt ist, wird die Chargenfindung abgebrochen.
Übernahme von Chargen
Nachdem das System die geeigneten Chargen ermittelt hat, können diese in die Herstellanweisung übernommen werden. Hierfür stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
automatische Übernahme
Wenn die Chargensuchstrategie eine Chargenfindung ohne Dialog vorsieht, übernimmt das System den ermittelten Mengenvorschlag direkt in die Herstellanweisung.
manuelle Übernahme
Wenn die Chargensuchstrategie eine Chargenfindung mit Dialog vorsieht, zeigt das System den ermittelten Mengenvorschlag an. Sie können die zu übernehmenden Mengen bei Bedarf ändern und die Chargen anschließend übernehmen. Ein Chargensplit, d.h. die Übernahme mehrerer Chargen, ist jedoch nur zulässig, wenn
dies in der Chargensuchstrategie vorgesehen ist
die Prozeßvorgabe eine wiederholte Datenanforderung ist und eine ausreichende Anzahl von Tabellenzeilen vorsieht
Achtung
Wenn Sie eine Charge in die Herstellanweisung übernehmen, wird - anders als im Prozeßauftrag - keine Reservierung erzeugt oder fortgeschrieben. Dies kann in folgenden Fällen zu einer fehlerhaften Selektion führen:
wenn Sie die Chargenfindung in der Herstellanweisung nacheinander für mehrere Warenausgänge zum selben Material anstoßen
wenn Sie die Chargenfindung für das Material gleichzeitig an einer anderen Stelle, z.B. im Prozeßauftrag anstoßen
Achten Sie daher beim Erstellen und Bearbeiten ihrer Herstellanweisungen darauf, daß die Prozeßmeldungen sofort versendet und die Warenausgänge somit möglichst schnell gebucht werden.