Ein Regelkreis legt die Beziehung zwischen Verbraucher (z.B. Fertigungslinie in der Produktion) und Quelle (z.B. externer Lieferant oder Lager) fest. Sie geben für ereignisgesteuertes Kanban die entsprechenden Parameter ein.
Sie können die folgenden Parameter festlegen:
Im ereignisgesteuerten Kanban werden die Kanbans dann angelegt, wenn der Materialbedarf entsteht. Im Regelkreis für ereignisgesteuertes Kanban wird die Anzahl der Kanbans nicht im Regelkreis definiert. Im Regelkreis geben Sie lediglich die Menge je Kanban ein: Vorschlagswert für die Materialmenge eines Kanbans, die dann vom System verwendet wird, wenn beim Erzeugen des Kanbans keine zu bestellende Menge eingegeben wurde.
Im Regelkreis legen Sie fest, auf welche Weise der Nachschub zwischen Verbraucher und Quelle erfolgt. Weitere Informationen finden Sie unter Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis .
Im Regelkreis können Sie zusätzlich folgende Parameter zur Ablaufsteuerung eingeben:
Entkopplung des Wareneingangs von der Statusänderung
Zusätzlich können Sie mit dem Feld
separater WE
die Entkopplung des Wareneingangs von der Statusänderung steuern (Lesen Sie hierzu
Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung
).
Statusfolge
Sie können dem Regelkreis im Feld
Statusfolge
eine Statusfolge zuordnen, mit der Sie einerseits die Abfolge der Status definieren und andererseits festlegen, ob einzelne Status zwingend vorgeschrieben, optional oder verboten sind. So können Sie z.B. festlegen, dass die Status
In Arbeit
und
In Transport
nacheinander gesetzt werden müssen, aber der Status
In Gebrauch
nicht erlaubt ist. Die Statusfolge definieren Sie im Kanban-Customizing. Weitere Informationen über die Status finden Sie unter
Statuswechsel/Kanban-Impuls
und
Statusfolge
.
Packvorschrift
Packvorschriften sind in die Kanbanabwicklung integriert. Wenn Sie diese Funktion benutzen wollen, müssen Sie zunächst im Customizing der Nachschubstrategie festlegen, ob die Packvorschrift nur der Information dient oder ob sie steuernden Charakter hat. Als Eingabe sind nur materialreine Packvorschriften zugelassen, das heißt, dass in der verwendeten Packvorschrift nur ein Material verpackt werden darf. Mehrstufige Packvorschriften sind jedoch zulässig.
Die Beschaffungsmengen der Kanbans werden bei Verwendung der Packvorschriften nicht im Regelkreis eingegeben, sondern werden alternativ über die kumulierte Menge bzw. Gesamtmenge des Materials aus der Packvorschrift ermittelt. Im Regelkreis kann dann nur noch die Anzahl der Ladungsträger eingegeben werden, die Sie pro Abruf anfordern wollen. Der Hauptladungsträger der Packvorschrift wird in das Feld
Ladungsträger
übernommen, ist aber nicht mehr eingabebereit.
Beachten Sie, dass Sie gemäß einer Packvorschrift nur auslagern können, wenn Sie mit Nachschubstrategie 6 Transportbedarfe aus einem WM-gesteuerten Lagerort arbeiten. Weitere Informationen finden Sie unter Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten. Bei dieser Nachschubstrategie hat die Packvorschrift beim Auslagern steuernden Charakter. Bei allen anderen Nachschubstrategien hat sie Informationscharakter.
Die folgende Tabelle beschreibt die Auswirkungen der Einstellung im Customizing der Nachschubstrategie auf die Felder Menge und Anzahl Ladungsträger im Regelkreis:
Einstellung im Customizing der Nachschubstrategie |
Menge |
Anzahl Ladungsträger im Regelkreis |
---|---|---|
Keine funktionale Verwendung, Packvorschrift ist Kommentar |
Menge wird im Regelkreis eingetragen; fixe Menge und Rundungsmenge werden beim Erzeugen des Kanbans herangezogen |
Feld ist leer; Einträge hier haben keine funktionale Auswirkung |
Kanbanmenge aus Vorschrift; mehrere LTs pro Kanban möglich |
Menge wird in der Packvorschrift eingetragen; fixe Menge und Rundungsmenge werden nicht berücksichtigt. |
Änderung der Menge in der Packvorschrift führt zu einer Änderung der Menge im Regelkreis; Menge des Kanbans wird auf die angegebene Anzahl der Ladungsträger verteilt. |
Kanbanmenge aus Packvorschrift immer ein LT pro Kanban |
Menge wird in der Packvorschrift eingetragen. Fixe Menge und Rundungsmenge werden nicht berücksichtigt. |
Hier können Sie eine von Ihnen gewünschte Anzahl an Ladungsträgern eingeben. Die Anzahl der Ladungsträger entspricht der Anzahl der Kanbans. |
Beim Erzeugen eines Kanbanimpulses wird die gewünschte Materialmenge für diesen Kanban auf das nächsthöhere ganzzahlige Vielfache der Rundungsmenge aufgerundet. Die Rundungsmenge muss ein Vielfaches der fixen Kanbanmenge sein.
Sie legt eine feste Menge des entsprechenden Materials je Kanban im Sinne einer festen Losgröße fest. Damit können nur Kanbans mit dieser festen Materialmenge als Inhalt erzeugt werden.
Wenn Sie eine zu bestellende Menge kleiner der fixen Kanbanmenge eingeben, wird ein Kanban in Höhe der fixen Kanbanmenge erzeugt. Wenn Sie eine Menge größer der fixen Kanbanmenge eingeben, werden soviele Kanbans in Höhe der festen Kanbanmenge erzeugt, bis die zu bestellende Menge gedeckt ist. Das kann dazu führen, dass mehr Material beschafft wird als angefordert wurde, da immer nur ganzzahlige Vielfache der fixen Kanbanmenge beschafft werden.
Gegebenenfalls können Sie Karten (Kanbans) drucken und festlegen, bei welchem Ereignis die Kanbans gedruckt werden. Außerdem können Sie das Ausgabegerät festlegen. Lesen Sie für weitere Informationen den Abschnitt Druck und Umlauf von Kanbans .
Für eine Anlieferung direkt an die Linie können Sie zusätzlich die detaillierte Anlieferadresse mit den genauen Daten des Produktionsversorgungsbereiches eingeben. Sie wählen hierzu
Springen
→
Anlieferadresse.
Beim Aufruf der Funktion wird die Werksadresse automatisch eingepflegt. Sie können nun z.B. detaillierte Angaben zum Produktionsversorgungsbereich machen.