Ein Regelkreis legt die Beziehung zwischen Verbraucher (z.B. Fertigungslinie in der Produktion) und Quelle (z.B. externer Lieferant oder Lager) fest. Sie geben für klassisches Kanban die entsprechenden Parameter ein.
Sie können die folgenden Parameter festlegen:
Für den Kanbanumlauf legen Sie fest:
die Anzahl der Kanbans, die sich im Umlauf zwischen Quelle und Verbraucher befinden
die Materialmenge pro Kanban
Die Anzahl der Kanbans sowie die Kanbanmenge orientiert sich an den folgenden Kriterien:
durchschnittlicher Verbrauch
Wiederbeschaffungszeit eines Kanbans
Schwankungen im Verbrauch und in der Wiederbeschaffungszeit
Dieser Zusammenhang lässt sich durch die folgenden Formeln abbilden:
(Anzahl Behälter – 1) x Inhalt Behälter = Verbrauch in der Wiederbeschaffungszeit eines Behälters
Anzahl Behälter = ([(Verbrauch/Zeiteinheit) x Wiederbeschaffungszeit Behälter]/Inhalt Behälter) + 1
Sie können für die Kanbantafel aus Quellensicht eine Signalgrenze für die Anzahl von Kanbans festlegen, die maximal leer sein dürfen. Diese Signalgrenze dient nur zu Informations- und Auswertezwecken. Wird die mit der Signalgrenze festgelegte Menge von leeren Kanbans überschritten, wird dies in der Kanbantafel aus Quellensicht im betroffenen Regelkreis durch eine rote Ampel in der Zeile des Regelkreises dargestellt. Dafür müssen Sie unter
das Feld Anzeige Signal auswählen.Im Regelkreis legen Sie fest, auf welche Weise der Nachschub zwischen Verbraucher und Quelle erfolgt. Weitere Informationen finden Sie unter Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis .
Zusätzlich können Sie über das Feld
separater WE
die Entkopplung des Wareneingangs von der Statusänderung steuern. Weitere Informationen finden Sie unter
Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung
. Mit dem Feld
Unabhängige Quelle
bestimmen Sie
,
ob die Quelle den Zeitpunkt der Wiederbeschaffung festlegt. Weitere Informationen finden Sie unter
Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und Wiederbeschaffung
.
Dem Regelkreis können Sie im Feld
Statusfolge
eine Statusfolge zuordnen, mit der einerseits die Abfolge der Status definiert wird und andererseits festgelegt wird, ob einzelne Status zwingend vorgeschrieben, optional oder verboten sind. So können Sie z.B. festlegen, dass die Status
In Arbeit
und
In Transport
nacheinander gesetzt werden müssen, aber der Status
In Gebrauch
nicht erlaubt ist. Die Statusfolge definieren Sie im Kanban-Customizing. Weitere Informationen über die Status finden Sie unter
Statuswechsel/Kanban-Impuls
und
Statusfolge
.
Beim 'Einkarten'-Kanban muss eine spezielle Logik festgelegt werden, bei der der KANBAN-Impuls ausgelöst wird. Diese Logiken werden im Feld
Auslösen Nachschub
definiert. Weitere Informationen finden Sie unter
'Einkarten'-Kanban
und
'Einkarten'-Kanban/Spezielle Logiken zum Auslösen des Kanban-Impulses anwenden
. Wenn das Nachschubelement erst bei Erreichen einer Auslösemenge erzeugt werden soll, müssen Sie im Feld
Ausl. Nachschub
den Wert
3
und im Feld
Auslösemenge
diese Menge eingeben.
Packvorschriften sind in die Kanbanabwicklung integriert. Wenn Sie diese Funktion benutzen wollen, müssen Sie zunächst im Customizing der Nachschubstrategie festlegen, ob die Packvorschrift nur der Information dient oder ob sie steuernden Charakter hat. Als Eingabe sind nur materialreine Packvorschriften zugelassen, das heißt, dass in der verwendeten Packvorschrift nur ein Material verpackt werden darf. Mehrstufige Packvorschriften sind jedoch zulässig.
Die Beschaffungsmengen der Kanbans werden bei Verwendung der Packvorschriften nicht im Regelkreis eingegeben, sondern werden alternativ über die kumulierte Menge bzw. Gesamtmenge des Materials aus der Packvorschrift ermittelt. Im Regelkreis kann dann nur noch die Anzahl der Ladungsträger eingegeben werden, die Sie pro Abruf anfordern wollen. Der Hauptladungsträger der Packvorschrift wird in das Feld Ladungsträger übernommen, ist aber nicht mehr eingabebereit.
Hinweis
Beachten Sie, dass Sie gemäß einer Packvorschrift nur auslagern können, wenn Sie mit Nachschubstrategie
6 Transportbedarfe aus einem WM-gesteuerten Lagerort
arbeiten. Bei dieser Nachschubstrategie hat die Packvorschrift beim Auslagern steuernden Charakter. Bei allen anderen Nachschubstrategien hat sie Informationscharakter. Weitere Informationen finden Sie unter
Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten
.
Die folgende Tabelle beschreibt die Auswirkungen der Einstellung im Customizing der Nachschubstrategie auf die Felder Menge und Anzahl Ladungsträger im Regelkreis:
Einstellung im Customizing der Nachschubstrategie |
Menge |
Anzahl Ladungsträger im Regelkreis |
---|---|---|
Keine funktionale Verwendung, Packvorschrift ist Kommentar |
Menge wird im Regelkreis eingetragen; fixe Menge und Rundungsmenge werden beim Erzeugen des Kanbans herangezogen |
Feld ist leer; Einträge hier haben keine funktionale Auswirkung |
Kanbanmenge aus Vorschrift; mehrere LTs pro Kanban möglich |
Menge wird in derPackvorschrift eingetragen. Fixe Menge und Rundungsmenge werden nicht berücksichtigt. |
Änderung der Menge in der Packvorschrift führt zu einer Änderung der Menge im Regelkreis; Menge des Kanbans wird auf die angegebene Anzahl der Ladungsträger verteilt. |
Kanbanmenge aus Packvorschrift immer ein LT pro Kanban |
Menge wird in derPackvorschrift eingetragen. Fixe Menge und Rundungsmenge werden nicht berücksichtigt. |
Ist immer 1, da ein Kanban immer einem Ladungsträger entspricht. |
Die Festlegung der Anzahl Kanbans bzw. der Kanbanmenge kann auch mit Hilfe der automatischen Kanbanberechnung erfolgen. Weitere Informationen finden Sie unter Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis .
Sie legen fest, ob Karten (Kanbans) gedruckt werden, und bei welchem Ereignis die Kanbans gedruckt werden. Außerdem wird das Ausgabegerät festgelegt. Weitere Informationen finden Sie unter Druck und Umlauf von Kanbans .
Für eine Anlieferung direkt an die Linie können Sie zusätzlich die detaillierte Anlieferadresse mit den genauen Daten des Produktionsversorgungsbereiches eingeben. Sie wählen hierzu
Beim Aufruf der Funktion wird die Werksadresse automatisch eingepflegt. Sie können nun z.B. detaillierte Angaben zum Produktionsversorgungsbereich machen.
Gegebenenfalls können Sie Kanbans im Regelkreis löschen oder sperren. Gesperrt werden Kanbans z.B., wenn sie für eine bestimmte Zeit stillgelegt werden sollen, da der Bedarf im Regelkreis gesunken ist. Wird ein gesperrter Kanban auf
Leer
gesetzt, wird vom System automatisch der Status
Wartet
vergeben. Für einen gesperrten Kanban kann nicht wiederbeschafft werden.
Sie können einen Kanban erst löschen, wenn kein Nachschubelement mehr vorhanden ist, für das noch nicht der Wareneingang gebucht wurde, d.h., wenn der Status des Kanbans
Wartet
ist. Alle Kanbans, die nicht den Status
Wartet
haben, müssen gesperrt werden, bevor sie gelöscht werden können.
Gehen Sie wie folgt vor:
Wählen Sie
Auf dem folgenden Dialogfenster sehen Sie
Nummern der Kanbans
die Istmenge
den Kanbanstatus
Datum und Uhrzeit des letzten Statuswechsels.
Um Kanbans zu sperren, markieren Sie die gewünschten Kanban in der Spalte
Sperren
.
Um Kanbans zu löschen, markieren Sie die gewünschten Kanban in der Spalte
Löschen
.